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Logbuch Seite 165 |
Süd– und Nordinsel, Neuseeland |
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14. März – Ostermontag, 9. April 2010 |
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Je länger wir Neuseeland bereisen, je besser gefällt uns dieses Land. Es hat
unwahrscheinlich schöne, abwechslungsreiche Natur aller Art zu bieten. Riesige
unbewohnte Landstrecken, Seeufer und Meeresstrände. Die Menschen sind offen,
freundlich, stets für einen Schwatz bereit. Ganz toll. So geraten wir in Verzug mit
unserem Bericht....
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Nachdem wir am Mittwochmorgen administrativ tätig waren, fahren wir nachmittags
nach Dunedin. Ich vergesse die Kamera daheim... Zurück. Als wir bei der St. Pauls
Anglican Cathedral ankommen, ist sie seit fünf Minuten geschlossen. So ein Pech! Wir
spazieren steil hügelaufwärts und gucken uns dafür die St. Joseph’s
Cahtolic Cathedral an, die an ihrer Westfassade eine bestechend schöne Fensterrose
hat.
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Dunedin, Robert Burns und die St. Pauls Cathedral |
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Dunedin, St. Joseph’s Cathedral |
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Am Donnerstag fahren wir bei Regen und Nebel über eine kleine Nebenstrasse, die
Mount Cargill Road nach Waitati, wo wir wieder ans Meer kommen. Wir fahren dem Meer
entlang über Palmerston North zu den Moeraki Boulders. Auch dies ein Wunder der
Natur, wie es nur Neuseeland zu bieten hat. Die grossen Steinkugeln liegen am Strand und im
Meer, als ob die Götter hier gespielt und danach nicht aufgeräumt hätten.
Wir kommen bei Regen an und finden den Strand mit seinen Steinkugeln menschenleer. Diese
runden, riesigen Steinkugeln sind ein phantastisches Naturphänomen. Langsam bessert
das Wetter und andere Touristen trudeln ein. Alle haben grossen Spass am Fotos machen mit
den Riesensteinkugeln.
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Riesengrosse |
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Moeraki |
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Boulders |
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Zurück zum Auto und weiter nach Oamaru. Es ist kalt und nieselig. In der Alten Post
essen wir eine warme Suppe. Als wir aufbrechen, wünscht uns der Kellner "stay
warm and dry". Gar nicht so einfach zu erfüllen.... Wir schauen uns die Forrester
Gallery an, die sich in einem alten Gebäude der Bank aus den 1880er Jahren befindet.
Die aktuelle Ausstellung sind Bilder von einem Maler/Farmer aus der Gegend, der auch die
Gegenstände ausstellt, die ihn zu seinen Bildern inspiriert haben. Alle Bilder sind
verkauft! Martin ist fasziniert von einem Gemälde, wo eine Säge den Horizont
bildet und dann in die Berge übergeht. Wir fahren zum alten Stadtteil, dem Historicale
Precinct . Zwar sind die Häuserfassaden sehr schön, aber das ganze Quartier wirkt
künstlich, zu sehr auf Touristen eingerichtet. Wir mieten etwas ausserhalb ein Cabin,
kommen abends ins Städtchen zurück, weil wir gern blaue Pinguine sehen
würden. Doch leider kommt kein Pinguin dort vorbei, wo wir ihn erwarten und unsere
Freunde einen Monat früher welche gesehen haben. Wir sind zu spät, die Jungen
sind ausgeflogen und die Alten kommen nicht an Land, um sie zu füttern...
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Forrester Gallery in Oamaru |
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Weiter geht es von Oamaru nach Omarama. Unterwegs fahren wir an den Islands Cliffs vorbei,
machen bei den Elefantenfelsen einen Halt. Riesige Kalkfelsen, in deren Schatten Schafe
lagern. Zwei weitere Stopps ergeben sich bei Maori Felsmalereien. Leider hat der Schüler
des Entdeckers einen grossen Teil mit nach Hause genommen.... Zum Glück hat der
Entdecker eine Zeichnung vom Ganzen gemacht, so kann man es sich noch vorstellen. Bei
strahlendstem Sonnenschein machen wir am Fuss der Kurowbrücke am Waitakiriver ein
Picknick mit Aussicht auf die alte Holzbrücke. Soo schön. Ich gehe ein paar Kiesel
sammeln und weiter geht’s. In Omarama schlagen wir unser Zelt auf.
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Elephant Rocks |
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Waitaki River |
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Aussicht vom Maerewhenua |
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Omarama ist ein Zentrum der Merinowolle. Die Stadt wurde 1995 wegen ihrer Thermik
anlässlich der Segelflugweltmeisterschaften gegründet. Wir besuchen am
Nachmittag ein paar Modellsegelflugzeugfreaks. Aber wir sind zu spät, um die Flugzeuge
fliegen zu sehen, der Wind ist bereits zu heftig. Dafür erklärt uns einer seine
Flugzeuge, die heute mehrheitlich aus Korea kommen und 1’600 Euro pro Stück
kosten. Zurück im Dorf schauen wir uns einen Interessanten
Krims–Krams–Laden an. Leider sehen wir keine lebenden Merinoschafe. Die sind
mit ihren Hörnern und den drei Wulsten vor der Brust – gemäss den
Steinmodellen, die wir sehen – recht eindrückliche Tiere.
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Merinoschafstatue in Omarama |
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Am Sonntag geht es von Omarama zum Mount Cook, dessen maorischer Name Aoraki uns viel
besser gefällt. Wir bestaunen die Statue von Edmund Hillary, trinken einen Kaffee in der
Hoffnung, dass sich die Wolken vor dem Aoraki noch heben...
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Martin und Edmund Hillary |
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Dann per Auto ins Tasman Valley hinein. Wir erklimmen den Aussichtspunkt für den
Tasman Valley Gletscher, der sich auf 1’000 m ü.M. befindet und geniessen die
Aussicht auf den See und die Eisberge. Danach fahren wir nach Geraldine, wo wir unser Zelt
aufbauen.
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Tasman Gletscher |
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Lake Pukaki |
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Auf dem Weg zum Lake Tekapo |
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Zwar regnete es nachts, aber wir sind in unserem Zelt trocken geblieben. Nach dem
Morgenessen gehen wir den weltweit grössten Pullover ansehen (gemäss dem
Guiness Buch der Rekorde) und lernen dabei Michael Linton kennen.Er hat von den Teppichen
aus Bayeux ein Mosaik gemacht über die Geschehnisse im Jahr 1066. Mit zwei Millionen
Teilchen aus alten Strickmaschinen. Unglaublich. Zudem hat er eine mathmatische Begabung,
die uns an Autisten erinnert und erfindet jede Menge tolle Spiele. Wir verbringen zwei
Stunden mit ihm, die äusserst anregend sind. Wir essen eine Suppe auf dem
Campingplatz, versuchen uns aufzuwärmen. Doch es ist überall kalt, selbst in der
Bibliothek. Wir studieren die Formulare für unsere Visaverlängerung, telefonieren
mit Holger.
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Weltgrösster Pullover in Geraldine |
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Ariane und Michael Linton |
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Am Dienstag fahren wir von Geraldine nach Christchurch. Was für ein Glück, das
wir unser Auto heizen können. Die Scenic Route, die wir wählen, ist die Reise wert.
Fürs Mittagessen halten wir beim Waimakaori River, essen einen Salat und geniessen die
Sonnenwärme. In Oxford machen wir einen Kaffeehalt. Hier tragen die Mädchen
bodenlange Schottenröcke als Schuluniform. In Christchurch schlagen wir unser Zelt auf,
lernen unsere jungen Nachbarn Rudi und seine Freundin kennen.
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Mittwochs schlafen wir aus. Zmörgelen in der Gemeinschaftsküche. Viele
Touristen verlassen Neuseeland in Christchurch und so fällt auf diesem grossen
Campingplatz einiges an zurück gelassenem Essen an. Wir decken uns ein, verpuffen die
Esswaren im Auto. Wir fahren ins Zentrum von Christchurch. Das wegen dem Erdbeben vom
Februar 2011 eingehagte und nicht zugängliche Zentrum ist ein trauriger Anblick. Die
Kathedrale ist teilweise zerstört worden. Man kann sich ihr nicht mehr nähern.
Die Geschäftsleute von Christchurch haben ihre Läden in bunt gestrichenen
Containern neu eröffnet und die Blumenarrangemente überall in der Strasse
verströmen positive, optimistische Aufbruchsstimmung.
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Christchurch – ReSTART |
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Containerläden |
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Auch am Donnerstag können wir wieder allerhand an Esswaren erben von Abreisenden.
Ein Familienvater aus Burma schenkt uns gar 15 Bluffaustern, die wir als Edelmahl in der Sonne
an einem Campingtisch geniessen. Luxus pur! Der Nachmittag verstreicht mit Mail schreiben,
skypen mit unserer Bank, alles ohne Erfolg. Wir eröffnen ein Bankkonto in Neuseeland,
da wir für die Visaverlängerung nachweisen müssen, dass wir über
genügend Geld verfügen.
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Freitagmorgen mailen wegen Geld für die Visavelrängerung, da es nicht
möglich ist, aus dem Ausland einen Überweisungsauftrag telefonisch zu geben....
Es herrscht strahlendes Wetter und wir fahren nach Akaroa, einer ehemals französischen
Kolonie auf der Halbinsel Banks. Es ist ein superschönes Hafenstädtchen. Dank
einem vor Anker liegenden Kreuzfahrtschiff kommen wir in den Genuss eines der kleinsten,
aber schönsten Kunsthandwerksmärkte, die wir je angetroffen haben. Es gibt zwei
ganz tolle Schmuckfrauen, eine macht Silberschmuck mit Steinen, die andere ist eine
französische Glaskünstlerin. Wir schlendern noch etwas der Hafenpromenade
entlang, schauen uns Schmuck mit Pauaperlen an, der schön, aber unerschwinglich
für uns ist. Auf dem Heimweg über die Summit Road machen wir ein Picknick mit
geerbtem Lachs aus der Dose. Fein. Abends gibt es einen Mikrowellenreis, auch geerbt, aber
nicht so unser Ding....
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Akaroa |
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Banks Peninsula |
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Am Samstagmorgen brechen wir unser Zelt nach vier Nächten ab. Wir schauen uns die
Erdbebenausstellung im Canterbury Museum an. Sehr nachhaltig beeindrucken mich zwei
Filme, die während des grossen Bebens gedreht worden sind... Das Pauashellhaus, von
dem wir in Bluff gelesen haben, ist hier wieder aufgebaut und hinterlässt einen
nachhaltigen Eindruck auf mich. Es hängen ca. 2’000 Pauas an den
Wänden. Eine paradiesische Vorstellung, welch tollen Schmuck man aus all diesem
Rohmaterial schöpfen könnte. Auch die Ausstellungen zur Geschichte der Maori,
der Durchquerung der Antarktis und der Vögel Neuseelands sind sehenswert. Wir fahren
in die Nähe von Hanmer Springs und zelten auf einem kleinen Campingplatz.
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Pauashellhaus im Canterbury Museum |
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Hanmer Springs |
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Am Sonntag geht uns das Brot aus. So fahren wir nach Hanmer Springs zum einkaufen.
Müssen auch tanken. Der Ort hat heisse Quellen und ist sehr, sehr touristisch. Wir
bleiben nur so lange wie nötig und kehren auf den Zeltplatz zurück. In der
heimeligen Küche führe ich unser Tagebuch mit Bilder einkleben nach. Wir lernen
Elske und Bauke näher kennen, ein Velofahrerehepaar, das wir bereits in Dunedin auf
dem Campingplatz gesehen haben.
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Wir bleiben eine Nacht mehr. Nutzen die Zeit der Campingplatz–Reinigung, um mit dem
Auto auf den Lewis Pass zu fahren. Dort nebelt und regnet es. Wir treffen Elske und Bauke
unterwegs und sind froh, nicht selber je fünfzehn Kilo Gepäck am Fahrrad zu
haben bei all dem Auf und Ab der Strasse! Heute essen wir die Mittagssuppe draussen an der
Sonne. Martin füllt sorgfältigstens das Visaformular aus, ich bin weiterhin mit dem
Tagebuch beschäftigt. Abends lernen wir Andreana, eine Malaiin, und ihren
neuseeländischen Mann David kennen. Sie laden uns spontan zu sich heim nach
Kaikoura ein.
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Ausflug zum Lewis Pass |
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Aufmerksam |
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Lewis River |
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Wir nehmen die Strasse des Alpine Triangles nach Kaikoura. Martin wählt eine
ungeteerte Strasse. Wir treffen auf einen Schäfer, der dabei ist, seine 920 Schafe am
Hintern von der störenden Wolle zu befreien. Er hat ziemlich viel damit zu tun.
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Schafe versäubern |
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Warten aufs Scheren |
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Wir machen viele Fotohalte.
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Waiau River |
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Charwell River |
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In Kaikoura angekommen, treiben wir unsere Visaverlängerung voran, kaufen das
entsprechende Couvert auf der Post. Zu unserer Überraschung ist das Geld bereits auf
unserem Konto. Lieben Dank Dorothee. Wir lassen uns die entsprechenden
Bestätigungen ausstellen, packen alles ins Couvert und ab die Post. Das Bibbern kann
beginnen. David hat uns ein Geschäft für die Pauamuscheln empfohlen, das ein
breites Angebot hat. Toll. Am späteren Nachmittag suchen wir unsere Gastgeber auf.
Wir dürfen ein tolles Häuschen im Busch bewohnen, fünfzig Meter von
ihrem Haupthaus entfernt. WC und Dusche ist im Haupthaus. Unser Buschhäuschen hat
ein Freiluft–WC. Wir schlafen im oberen Stock, der auf einer Leiter erreichbar ist, haben
einen eigenen Cheminée–Ofen, den wir ausnützen. Abends bekochen uns
David und Adreana ganz fein.
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Haus von Andreana und David, Kaikoura |
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Buschhaus |
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Am Mittwoch schlafen wir aus. Es regnet. Wir schauen uns diverse Boutiquen in Kaikoura an.
Wir fahren zum Halbinselspitz und sehen Seehunde rumliegen. Sind einfach tolle Viecher. Wir
essen an einem Strassenstand einen Crayfish– und eine Pauafritter. Beides mundet uns
ausgezeichnet. Kriegen eine Pauamuschel geschenkt. Wir folgen einem Schild zu einer Art
Gallery und treffen auf Brigitte und Walti, ein Schweizer Ehepaar, das vor zwanzig Jahren
hierher ausgewandert ist. Die Hinterglasmalerei und die Spiegel sind wunderschön. Die
beiden laden uns auf einen Kaffee ein und wir tauschen Lebensgeschichten aus. Abens
bekochen wir Andreana und David mit Rösti und Voressen. Leider hockt uns die
Rösti in der Gusseisenpfanne an, wird nicht so gut, wie sie hätte sein
können...
Donnerstags lacht die Sonne. Wir fahren an den Strand und dort, wo David mir bechrieben hat,
finde ich dreieinhalb Pauamuscheln. Leer, aber mir geht es ja ums Gehäuse. Wir bringen
eine davon zum Abschleifen. Während meiner Suche schrecke ich zwei Seehunde auf. Es
ist unklar, wer mehr erschrickt, die Tiere oder ich. Zum Glück suchen beide die Flucht
und nicht die Konfrontation. Wir halten bei einem Wasserfall an und schauen zu, wie die
jungen Seehunde im Fluss spielen. Ein über die Brücke rattender Zug erschreckt
die ganze Horde bis ins Knochenmark und sie stürzen sich den Fluss hinunter ins Meer.
Wir holen abends die geschlifene Muschel ab. Leider hat sie ein Loch, wo eine andere Muschel
sich darauf gesetzt hatte. Wir buchen die Fähre für Freitag, um nach Wellington zu
fahren. Abends bekocht uns David ganz lecker.
Freitags schellt um sieben Uhr in der Früh der Wecker. Wir hatten eine sehr warme
Nacht mit der Wärmedecke. Als wir zum Duschen zum Haus kommen, hat David acht
Pauamuscheln für mich bereit gelegt. Sooo lieb. Beide sind bereits weg zur Arbeit. Auf
dem Weg zur Fähre trinken wir in Blenheim eine heisse Schokolade, suchen vergeblich
eine Telefonnummer für die Immigration und fräsen weiter. Zwei Minuten bevor
die Eincheckzeit abläuft, treffen wir in Picton bei der Fähre ein. Uff. Diesmal lacht
die Sonne vom Himmel, aber es weht ein kühler Wind. Die ersten anderthalb Stunden
sitzen wir draussen. Danach essen wir drinnen Fish’n Chips. In Wellington fahren wir zu
Fay und Ian, die uns eingeladen haben, bei ihnen zu wohnen. Sie haben ein tolles,
einstöckiges Haus an der Breaker Bay. Ian verwöhnt uns mit einem Jambala. Sooo
fein.
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Samstags nehmen wir ein gemeinsames Morgenessen ein. Martin und ich fahren ins Te Papa,
das grösste Museum von Neuseeland, und schauen uns dort die Veränderungen
Neuseelands an, seit die Menschen es bewohnen. Abends gehen wir mit Fay, Ian und ihrer
Tochter Mia zu Michelle und John an eine Party, wo der New Yorker Gideon Musik macht. Es
ist eine tolle Party. Wir essen zum ersten Mal Pauamuschel pur. Ian hat sie in Streifen
geschnitten, mit Knoblauch und Koriander im Olivenöl gebraten. Sie schmecken
ausgezeichnet.
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Frisch gefangene Pauas |
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Am Sonntag gehe ich am Morgen mit Fay und Poppy, dem Familienhund, spazieren. Wir haben
wunderbare Ausblicke über die Breakers Bay. Zurück im Haus machen wir uns
bereit für einen Segelausflug. Ian hat einen 28 Fuss langen Sailer–Trailer. D.h. ein
Segelschiff, das man auf einen Anhänger packen kann resp. das auf dem Anhänger
auf dem Trockenen steht und ins Wasser gelassen wird, wenn man es braucht. Mike und seine
Kinder Olive und Edwart kommen auch mit. Vier Erwachsene, zwei Halbwüchsige, ein
Kind und ein Hund, so laufen wir vom Stapel. Wir segeln bis zur Wardinsel, wo Ian feststellen,
dass er die Pumpe für das Dingi nicht mit dabei hat. So gehen nur er und Mike mit
Tauchanzügen schnorcheln. Sie bringen zehn Pauas zurück. Mike fängt
unterwegs zwei Fische. Ein lässiger Ausflug. Abens sind wir bei Sally und Simon
gemeinsam mit Fay und Ian zum Abendessen eingeladen. Es gibt wunderbaren Lachs, Reis und
Salat. Ganz fein. Wir lernen die Tochter und die beiden Söhnen von Sally und Simon
kennen.
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Montags stehen wir erst auf, als Fay, Ian und Mia das Haus verlassen haben. Wir schlafen in
einem Adlerorst, hoch über der Stube, aber mitten im Haus. Ganz lässig. Die Sonne
lacht und wir fahren zur Cuba Street. Flanieren diese Strasse rauf und runter. Teilen uns in
einer Gartenbeiz eine Vegipizza. Beim Italiener nebenan trinken wir Kaffee, machen Internet.
Nachmittags kehren wir ins Te Papa zurück. Besuchen das Erdbebenhaus. Danach die
Ausstellung des Golden Age. Abens verwöhnt uns Ian mit Zitronenhuhn, Kartoffeln,
Randen und Rüben aus dem Ofen, dazu ein delikates Kabisgemüse. Einmalig.
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Ian und Fay |
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Mia |
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Breakers Bay |
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Auch am Dienstag ist schönes Wetter. So fahren wir mit dem Auto zur Bergstation des
Cable Cars. Martin nimmt sich der CD–Anlage im Auto an. Ich erkunde den Botanischen
Garten. Eine superschöne Anlage. Wir fahren gemeinsam mit dem Cable Car in die Stadt
runter.
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Wellington |
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mit seiner |
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fasznierenden Architektur |
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Essen im Food Court einen Lammkebab. Gehen ans Internet. Jubiiiii: unsere
Visaverlängerung ist eingetroffen. Wir dürfen bis am 1. Juni 2012 in Neuseeland
bleiben. Super! Wir fahren mit dem Cable Car wieder rauf und fahren mit dem Auto zum
Bolton Street Memorial Park. Ein alter Friedhof, den sie mit der Autobahn zweigeteilt haben...
Es gibt Grabsteine in englischer, hebräischer und chinesischer Sprache. Eine bunte
Mischung. Danach gehen wir einkaufen, denn heute kochen wir. Es gibt ein Guacamole zum
Apéritif, dann Rösti und Voressen mit Salat und Joghurt mit Äpfeln zum
Dessert. Alle essen mit gesundem Appetit.
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Bolton Street Memorial Park |
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Am Mittwoch regnet es. Wir nehmen das Frühstück mit Fay ein. Sie und Ian holen
ein kleines Zweitauto ab heute. Wir gehen ins Te Papa und schauen uns die Ausstellung der
Hochzeitskleider der letzten zweihundert Jahre an. Das Licht ist sehr gedämpft, um den
Stoffen nicht zu schaden, was wir bedauern. Ansonsten sind traumhafte Hochzeitskleider zu
sehen. Mir gefällt am Besten ein Modell von Vivienne Westwood, Changeant in
Dunkelblau und Violett aus dem Jahr 2008. Berauschend. Wir gehen in den Food Court ein
Curry essen. Kehren ins Te Papa zurück. Martin kümmert sich nochmals um die
Autostereoanlage, ich sehe mir die Vogue Ausstellung an. Während Martin im Te Papa
am Computer Dinge erledigt, schaue ich mir den Dschungelgarten an mit künstlicher
Tropfsteinhöhle, künstlichen Glühwürmchen und einer kleinen
Hängebrücke. Abends sind wir bei Libby und Jeremy zum Essen eingeladen. Sie
haben eine japanische Studentin zu Besuch und ihre beiden Söhne sind daheim, die
beiden Töchter nicht. Auch Sally und Simon kommen. Es gibt feinsten Lachs, dazu
verschiedene Salate. Zum Dessert gibt es Kuchen und eingelegte Früchte. Lecker.
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Architektur in Wellington |
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Fay und Ian lassen uns wissen, dass wir nicht bei schlechtem Wetter abreisen sollen um zu
zelten. So verlängern wir noch eine Nacht. Wir schlafen aus, gehen dann ins City and Sea
Museum. Martin schaut sich die Geschichte Wellingtons und die Sammlung über die
Schifffahrt an. Ich vertiefe mich in die aktuelle Ausstellung über Beerdigungsriten der
verschiedenen Nationen in Neuseeland und deren Veränderung über die Jahre.
Spannend. Nach dem Mittagessen fahren wir zum Mount Vicotira Outlook. Eine steile,
schmale, kurvenreiche Strasse führt uns durch viele Einfamilienhäuser auf den
Gipfel. Traumhafte Rundsicht. Abends verwöhnt uns Ian mit selbstgemachten
Hamburgern mit Spinat, Tomaten und selbstgemachter Mayo. Danach zum Dessert eine
Haselnussmeringue mit Schoggicrème und frischer Birne. Wow! Auch Libby und Jeremy
schauen fürs Dessert kurz rein.
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Aussicht von der Breaker Road |
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Am Karfreitagmorgen schlafen wir alle aus. Es gibt Frischbackcroissants zum
Frühstück. Wir packen zusammen . Verabschieden uns von unseren
Supergastgebern. Wir nehmen die Akatarawa Road. Eine Strasse mit vielen Kurven, die durch
eine wunderschöne Gegend führt. In Waikane kommen wir an die Küste
zurück, fahren ihr entlang, zweigen ab nach Bulls, treffen wieder auf die Küste und
fahren nach Patea, wo wir unser Zelt aufschlagen. Wir lernen den Südafrikaner Michael
kennen, der seit sechs Jahren in Neuseeland lebt, und das deutsche Ehepaar Melanie und
Matthias aus Lübeck, mit denen wir uns anfreunden.
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Strandgut, Otaki Beach |
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Samstag in der Früh starten wir bei strahlendstem Sonneschein. Ich darf die Schalen der
Pauas mitnehmen, die wir gemeinsam gegessen haben. Ein totaler Aufsteller. Wir fahren nach
Waitara. Unterwegs sehen wir uns den Vulkan Taranaki an. Melanie und Matthias klemmen
uns einen Zettel unter die Scheibenwischer, dass ein anderer Ort zum Gucken noch
schöner sei. Wir fahren da hin und recht haben die Beiden. Die Aussicht von der
Plattform ist atemberaubend. Leider hüllt sich der Vulkan in Wolken. Aber es hat sich auf
jeden Fall gelohnt, hierher zu kommen. In Waitara auf dem Campingplatz schlagen wir unser
Zelt auf. Brutzeln uns zur Feier von Ostern zwei Lammkoteletts, dazu Reis und essen wie die
Zwerge, weil der Tisch auf Höhe der Kombination ist und man von normalen
Stühlen kaum raufreicht...
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Wasserturm von Hawera |
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Hawera und Vulkan Taranaki |
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Mann in New Plymouth |
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Am Ostersonntag packen wir unsere sieben Sachen zusammen, fahren über den
Forgotten World Highway.
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Wir kommen an wunderschönen steilen Grashügeln mit Blicken zu den Vulkanen
nach Turangi. Wo wir den von Melanie und Matthias empfohlenen Campinplatz ansteuern und
für zwei Nächte ein heizbares Cabin mieten, obwohl die Sonne scheint. Weicheier!
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Moki Tunnel |
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Licht–Schatten–Spiel |
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