Logbuch
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Süd– und Nordinsel, Neuseeland
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14. März – Ostermontag, 9. April 2010

Je länger wir Neuseeland bereisen, je besser gefällt uns dieses Land. Es hat unwahrscheinlich schöne, abwechslungsreiche Natur aller Art zu bieten. Riesige unbewohnte Landstrecken, Seeufer und Meeresstrände. Die Menschen sind offen, freundlich, stets für einen Schwatz bereit. Ganz toll. So geraten wir in Verzug mit unserem Bericht....

Nachdem wir am Mittwochmorgen administrativ tätig waren, fahren wir nachmittags nach Dunedin. Ich vergesse die Kamera daheim... Zurück. Als wir bei der St. Pauls Anglican Cathedral ankommen, ist sie seit fünf Minuten geschlossen. So ein Pech! Wir spazieren steil hügelaufwärts und gucken uns dafür die St. Joseph’s Cahtolic Cathedral an, die an ihrer Westfassade eine bestechend schöne Fensterrose hat.

   
Dunedin, Robert Burns und die St. Pauls Cathedral   Dunedin, St. Joseph’s Cathedral  

Am Donnerstag fahren wir bei Regen und Nebel über eine kleine Nebenstrasse, die Mount Cargill Road nach Waitati, wo wir wieder ans Meer kommen. Wir fahren dem Meer entlang über Palmerston North zu den Moeraki Boulders. Auch dies ein Wunder der Natur, wie es nur Neuseeland zu bieten hat. Die grossen Steinkugeln liegen am Strand und im Meer, als ob die Götter hier gespielt und danach nicht aufgeräumt hätten. Wir kommen bei Regen an und finden den Strand mit seinen Steinkugeln menschenleer. Diese runden, riesigen Steinkugeln sind ein phantastisches Naturphänomen. Langsam bessert das Wetter und andere Touristen trudeln ein. Alle haben grossen Spass am Fotos machen mit den Riesensteinkugeln.

   
Riesengrosse   Moeraki   Boulders


Zurück zum Auto und weiter nach Oamaru. Es ist kalt und nieselig. In der Alten Post essen wir eine warme Suppe. Als wir aufbrechen, wünscht uns der Kellner "stay warm and dry". Gar nicht so einfach zu erfüllen.... Wir schauen uns die Forrester Gallery an, die sich in einem alten Gebäude der Bank aus den 1880er Jahren befindet. Die aktuelle Ausstellung sind Bilder von einem Maler/Farmer aus der Gegend, der auch die Gegenstände ausstellt, die ihn zu seinen Bildern inspiriert haben. Alle Bilder sind verkauft! Martin ist fasziniert von einem Gemälde, wo eine Säge den Horizont bildet und dann in die Berge übergeht. Wir fahren zum alten Stadtteil, dem Historicale Precinct . Zwar sind die Häuserfassaden sehr schön, aber das ganze Quartier wirkt künstlich, zu sehr auf Touristen eingerichtet. Wir mieten etwas ausserhalb ein Cabin, kommen abends ins Städtchen zurück, weil wir gern blaue Pinguine sehen würden. Doch leider kommt kein Pinguin dort vorbei, wo wir ihn erwarten und unsere Freunde einen Monat früher welche gesehen haben. Wir sind zu spät, die Jungen sind ausgeflogen und die Alten kommen nicht an Land, um sie zu füttern...

   
Forrester Gallery in Oamaru    

Weiter geht es von Oamaru nach Omarama. Unterwegs fahren wir an den Islands Cliffs vorbei, machen bei den Elefantenfelsen einen Halt. Riesige Kalkfelsen, in deren Schatten Schafe lagern. Zwei weitere Stopps ergeben sich bei Maori Felsmalereien. Leider hat der Schüler des Entdeckers einen grossen Teil mit nach Hause genommen.... Zum Glück hat der Entdecker eine Zeichnung vom Ganzen gemacht, so kann man es sich noch vorstellen. Bei strahlendstem Sonnenschein machen wir am Fuss der Kurowbrücke am Waitakiriver ein Picknick mit Aussicht auf die alte Holzbrücke. Soo schön. Ich gehe ein paar Kiesel sammeln und weiter geht’s. In Omarama schlagen wir unser Zelt auf.

   
Elephant Rocks   Waitaki River   Aussicht vom Maerewhenua


Omarama ist ein Zentrum der Merinowolle. Die Stadt wurde 1995 wegen ihrer Thermik anlässlich der Segelflugweltmeisterschaften gegründet. Wir besuchen am Nachmittag ein paar Modellsegelflugzeugfreaks. Aber wir sind zu spät, um die Flugzeuge fliegen zu sehen, der Wind ist bereits zu heftig. Dafür erklärt uns einer seine Flugzeuge, die heute mehrheitlich aus Korea kommen und 1’600 Euro pro Stück kosten. Zurück im Dorf schauen wir uns einen Interessanten Krims–Krams–Laden an. Leider sehen wir keine lebenden Merinoschafe. Die sind mit ihren Hörnern und den drei Wulsten vor der Brust – gemäss den Steinmodellen, die wir sehen – recht eindrückliche Tiere.

   
Merinoschafstatue in Omarama    

Am Sonntag geht es von Omarama zum Mount Cook, dessen maorischer Name Aoraki uns viel besser gefällt. Wir bestaunen die Statue von Edmund Hillary, trinken einen Kaffee in der Hoffnung, dass sich die Wolken vor dem Aoraki noch heben...

   
Martin und Edmund Hillary    

Dann per Auto ins Tasman Valley hinein. Wir erklimmen den Aussichtspunkt für den Tasman Valley Gletscher, der sich auf 1’000 m ü.M. befindet und geniessen die Aussicht auf den See und die Eisberge. Danach fahren wir nach Geraldine, wo wir unser Zelt aufbauen.

   
Tasman Gletscher   Lake Pukaki   Auf dem Weg zum Lake Tekapo


Zwar regnete es nachts, aber wir sind in unserem Zelt trocken geblieben. Nach dem Morgenessen gehen wir den weltweit grössten Pullover ansehen (gemäss dem Guiness Buch der Rekorde) und lernen dabei Michael Linton kennen.Er hat von den Teppichen aus Bayeux ein Mosaik gemacht über die Geschehnisse im Jahr 1066. Mit zwei Millionen Teilchen aus alten Strickmaschinen. Unglaublich. Zudem hat er eine mathmatische Begabung, die uns an Autisten erinnert und erfindet jede Menge tolle Spiele. Wir verbringen zwei Stunden mit ihm, die äusserst anregend sind. Wir essen eine Suppe auf dem Campingplatz, versuchen uns aufzuwärmen. Doch es ist überall kalt, selbst in der Bibliothek. Wir studieren die Formulare für unsere Visaverlängerung, telefonieren mit Holger.

   
Weltgrösster Pullover in Geraldine   Ariane und Michael Linton  

Am Dienstag fahren wir von Geraldine nach Christchurch. Was für ein Glück, das wir unser Auto heizen können. Die Scenic Route, die wir wählen, ist die Reise wert. Fürs Mittagessen halten wir beim Waimakaori River, essen einen Salat und geniessen die Sonnenwärme. In Oxford machen wir einen Kaffeehalt. Hier tragen die Mädchen bodenlange Schottenröcke als Schuluniform. In Christchurch schlagen wir unser Zelt auf, lernen unsere jungen Nachbarn Rudi und seine Freundin kennen.

Mittwochs schlafen wir aus. Zmörgelen in der Gemeinschaftsküche. Viele Touristen verlassen Neuseeland in Christchurch und so fällt auf diesem grossen Campingplatz einiges an zurück gelassenem Essen an. Wir decken uns ein, verpuffen die Esswaren im Auto. Wir fahren ins Zentrum von Christchurch. Das wegen dem Erdbeben vom Februar 2011 eingehagte und nicht zugängliche Zentrum ist ein trauriger Anblick. Die Kathedrale ist teilweise zerstört worden. Man kann sich ihr nicht mehr nähern. Die Geschäftsleute von Christchurch haben ihre Läden in bunt gestrichenen Containern neu eröffnet und die Blumenarrangemente überall in der Strasse verströmen positive, optimistische Aufbruchsstimmung.

   
Christchurch – ReSTART   Containerläden  

Auch am Donnerstag können wir wieder allerhand an Esswaren erben von Abreisenden. Ein Familienvater aus Burma schenkt uns gar 15 Bluffaustern, die wir als Edelmahl in der Sonne an einem Campingtisch geniessen. Luxus pur! Der Nachmittag verstreicht mit Mail schreiben, skypen mit unserer Bank, alles ohne Erfolg. Wir eröffnen ein Bankkonto in Neuseeland, da wir für die Visaverlängerung nachweisen müssen, dass wir über genügend Geld verfügen.

Freitagmorgen mailen wegen Geld für die Visavelrängerung, da es nicht möglich ist, aus dem Ausland einen Überweisungsauftrag telefonisch zu geben.... Es herrscht strahlendes Wetter und wir fahren nach Akaroa, einer ehemals französischen Kolonie auf der Halbinsel Banks. Es ist ein superschönes Hafenstädtchen. Dank einem vor Anker liegenden Kreuzfahrtschiff kommen wir in den Genuss eines der kleinsten, aber schönsten Kunsthandwerksmärkte, die wir je angetroffen haben. Es gibt zwei ganz tolle Schmuckfrauen, eine macht Silberschmuck mit Steinen, die andere ist eine französische Glaskünstlerin. Wir schlendern noch etwas der Hafenpromenade entlang, schauen uns Schmuck mit Pauaperlen an, der schön, aber unerschwinglich für uns ist. Auf dem Heimweg über die Summit Road machen wir ein Picknick mit geerbtem Lachs aus der Dose. Fein. Abends gibt es einen Mikrowellenreis, auch geerbt, aber nicht so unser Ding....

   
Akaroa   Banks Peninsula  

Am Samstagmorgen brechen wir unser Zelt nach vier Nächten ab. Wir schauen uns die Erdbebenausstellung im Canterbury Museum an. Sehr nachhaltig beeindrucken mich zwei Filme, die während des grossen Bebens gedreht worden sind... Das Pauashellhaus, von dem wir in Bluff gelesen haben, ist hier wieder aufgebaut und hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck auf mich. Es hängen ca. 2’000 Pauas an den Wänden. Eine paradiesische Vorstellung, welch tollen Schmuck man aus all diesem Rohmaterial schöpfen könnte. Auch die Ausstellungen zur Geschichte der Maori, der Durchquerung der Antarktis und der Vögel Neuseelands sind sehenswert. Wir fahren in die Nähe von Hanmer Springs und zelten auf einem kleinen Campingplatz.

   
Pauashellhaus im Canterbury Museum   Hanmer Springs  

Am Sonntag geht uns das Brot aus. So fahren wir nach Hanmer Springs zum einkaufen. Müssen auch tanken. Der Ort hat heisse Quellen und ist sehr, sehr touristisch. Wir bleiben nur so lange wie nötig und kehren auf den Zeltplatz zurück. In der heimeligen Küche führe ich unser Tagebuch mit Bilder einkleben nach. Wir lernen Elske und Bauke näher kennen, ein Velofahrerehepaar, das wir bereits in Dunedin auf dem Campingplatz gesehen haben.

Wir bleiben eine Nacht mehr. Nutzen die Zeit der Campingplatz–Reinigung, um mit dem Auto auf den Lewis Pass zu fahren. Dort nebelt und regnet es. Wir treffen Elske und Bauke unterwegs und sind froh, nicht selber je fünfzehn Kilo Gepäck am Fahrrad zu haben bei all dem Auf und Ab der Strasse! Heute essen wir die Mittagssuppe draussen an der Sonne. Martin füllt sorgfältigstens das Visaformular aus, ich bin weiterhin mit dem Tagebuch beschäftigt. Abends lernen wir Andreana, eine Malaiin, und ihren neuseeländischen Mann David kennen. Sie laden uns spontan zu sich heim nach Kaikoura ein.

   
Ausflug zum Lewis Pass   Aufmerksam   Lewis River


Wir nehmen die Strasse des Alpine Triangles nach Kaikoura. Martin wählt eine ungeteerte Strasse. Wir treffen auf einen Schäfer, der dabei ist, seine 920 Schafe am Hintern von der störenden Wolle zu befreien. Er hat ziemlich viel damit zu tun.

   
Schafe versäubern   Warten aufs Scheren  

Wir machen viele Fotohalte.

   
Waiau River   Charwell River  

In Kaikoura angekommen, treiben wir unsere Visaverlängerung voran, kaufen das entsprechende Couvert auf der Post. Zu unserer Überraschung ist das Geld bereits auf unserem Konto. Lieben Dank Dorothee. Wir lassen uns die entsprechenden Bestätigungen ausstellen, packen alles ins Couvert und ab die Post. Das Bibbern kann beginnen. David hat uns ein Geschäft für die Pauamuscheln empfohlen, das ein breites Angebot hat. Toll. Am späteren Nachmittag suchen wir unsere Gastgeber auf. Wir dürfen ein tolles Häuschen im Busch bewohnen, fünfzig Meter von ihrem Haupthaus entfernt. WC und Dusche ist im Haupthaus. Unser Buschhäuschen hat ein Freiluft–WC. Wir schlafen im oberen Stock, der auf einer Leiter erreichbar ist, haben einen eigenen Cheminée–Ofen, den wir ausnützen. Abends bekochen uns David und Adreana ganz fein.

   
Haus von Andreana und David, Kaikoura   Buschhaus  

Am Mittwoch schlafen wir aus. Es regnet. Wir schauen uns diverse Boutiquen in Kaikoura an. Wir fahren zum Halbinselspitz und sehen Seehunde rumliegen. Sind einfach tolle Viecher. Wir essen an einem Strassenstand einen Crayfish– und eine Pauafritter. Beides mundet uns ausgezeichnet. Kriegen eine Pauamuschel geschenkt. Wir folgen einem Schild zu einer Art Gallery und treffen auf Brigitte und Walti, ein Schweizer Ehepaar, das vor zwanzig Jahren hierher ausgewandert ist. Die Hinterglasmalerei und die Spiegel sind wunderschön. Die beiden laden uns auf einen Kaffee ein und wir tauschen Lebensgeschichten aus. Abens bekochen wir Andreana und David mit Rösti und Voressen. Leider hockt uns die Rösti in der Gusseisenpfanne an, wird nicht so gut, wie sie hätte sein können...

Donnerstags lacht die Sonne. Wir fahren an den Strand und dort, wo David mir bechrieben hat, finde ich dreieinhalb Pauamuscheln. Leer, aber mir geht es ja ums Gehäuse. Wir bringen eine davon zum Abschleifen. Während meiner Suche schrecke ich zwei Seehunde auf. Es ist unklar, wer mehr erschrickt, die Tiere oder ich. Zum Glück suchen beide die Flucht und nicht die Konfrontation. Wir halten bei einem Wasserfall an und schauen zu, wie die jungen Seehunde im Fluss spielen. Ein über die Brücke rattender Zug erschreckt die ganze Horde bis ins Knochenmark und sie stürzen sich den Fluss hinunter ins Meer. Wir holen abends die geschlifene Muschel ab. Leider hat sie ein Loch, wo eine andere Muschel sich darauf gesetzt hatte. Wir buchen die Fähre für Freitag, um nach Wellington zu fahren. Abends bekocht uns David ganz lecker.

Freitags schellt um sieben Uhr in der Früh der Wecker. Wir hatten eine sehr warme Nacht mit der Wärmedecke. Als wir zum Duschen zum Haus kommen, hat David acht Pauamuscheln für mich bereit gelegt. Sooo lieb. Beide sind bereits weg zur Arbeit. Auf dem Weg zur Fähre trinken wir in Blenheim eine heisse Schokolade, suchen vergeblich eine Telefonnummer für die Immigration und fräsen weiter. Zwei Minuten bevor die Eincheckzeit abläuft, treffen wir in Picton bei der Fähre ein. Uff. Diesmal lacht die Sonne vom Himmel, aber es weht ein kühler Wind. Die ersten anderthalb Stunden sitzen wir draussen. Danach essen wir drinnen Fish’n Chips. In Wellington fahren wir zu Fay und Ian, die uns eingeladen haben, bei ihnen zu wohnen. Sie haben ein tolles, einstöckiges Haus an der Breaker Bay. Ian verwöhnt uns mit einem Jambala. Sooo fein.

Samstags nehmen wir ein gemeinsames Morgenessen ein. Martin und ich fahren ins Te Papa, das grösste Museum von Neuseeland, und schauen uns dort die Veränderungen Neuseelands an, seit die Menschen es bewohnen. Abends gehen wir mit Fay, Ian und ihrer Tochter Mia zu Michelle und John an eine Party, wo der New Yorker Gideon Musik macht. Es ist eine tolle Party. Wir essen zum ersten Mal Pauamuschel pur. Ian hat sie in Streifen geschnitten, mit Knoblauch und Koriander im Olivenöl gebraten. Sie schmecken ausgezeichnet.

   
Frisch gefangene Pauas    

Am Sonntag gehe ich am Morgen mit Fay und Poppy, dem Familienhund, spazieren. Wir haben wunderbare Ausblicke über die Breakers Bay. Zurück im Haus machen wir uns bereit für einen Segelausflug. Ian hat einen 28 Fuss langen Sailer–Trailer. D.h. ein Segelschiff, das man auf einen Anhänger packen kann resp. das auf dem Anhänger auf dem Trockenen steht und ins Wasser gelassen wird, wenn man es braucht. Mike und seine Kinder Olive und Edwart kommen auch mit. Vier Erwachsene, zwei Halbwüchsige, ein Kind und ein Hund, so laufen wir vom Stapel. Wir segeln bis zur Wardinsel, wo Ian feststellen, dass er die Pumpe für das Dingi nicht mit dabei hat. So gehen nur er und Mike mit Tauchanzügen schnorcheln. Sie bringen zehn Pauas zurück. Mike fängt unterwegs zwei Fische. Ein lässiger Ausflug. Abens sind wir bei Sally und Simon gemeinsam mit Fay und Ian zum Abendessen eingeladen. Es gibt wunderbaren Lachs, Reis und Salat. Ganz fein. Wir lernen die Tochter und die beiden Söhnen von Sally und Simon kennen.

Montags stehen wir erst auf, als Fay, Ian und Mia das Haus verlassen haben. Wir schlafen in einem Adlerorst, hoch über der Stube, aber mitten im Haus. Ganz lässig. Die Sonne lacht und wir fahren zur Cuba Street. Flanieren diese Strasse rauf und runter. Teilen uns in einer Gartenbeiz eine Vegipizza. Beim Italiener nebenan trinken wir Kaffee, machen Internet. Nachmittags kehren wir ins Te Papa zurück. Besuchen das Erdbebenhaus. Danach die Ausstellung des Golden Age. Abens verwöhnt uns Ian mit Zitronenhuhn, Kartoffeln, Randen und Rüben aus dem Ofen, dazu ein delikates Kabisgemüse. Einmalig.

   
Ian und Fay   Mia   Breakers Bay


Auch am Dienstag ist schönes Wetter. So fahren wir mit dem Auto zur Bergstation des Cable Cars. Martin nimmt sich der CD–Anlage im Auto an. Ich erkunde den Botanischen Garten. Eine superschöne Anlage. Wir fahren gemeinsam mit dem Cable Car in die Stadt runter.

   
Wellington   mit seiner   fasznierenden Architektur


Essen im Food Court einen Lammkebab. Gehen ans Internet. Jubiiiii: unsere Visaverlängerung ist eingetroffen. Wir dürfen bis am 1. Juni 2012 in Neuseeland bleiben. Super! Wir fahren mit dem Cable Car wieder rauf und fahren mit dem Auto zum Bolton Street Memorial Park. Ein alter Friedhof, den sie mit der Autobahn zweigeteilt haben... Es gibt Grabsteine in englischer, hebräischer und chinesischer Sprache. Eine bunte Mischung. Danach gehen wir einkaufen, denn heute kochen wir. Es gibt ein Guacamole zum Apéritif, dann Rösti und Voressen mit Salat und Joghurt mit Äpfeln zum Dessert. Alle essen mit gesundem Appetit.

   
Bolton Street Memorial Park    

Am Mittwoch regnet es. Wir nehmen das Frühstück mit Fay ein. Sie und Ian holen ein kleines Zweitauto ab heute. Wir gehen ins Te Papa und schauen uns die Ausstellung der Hochzeitskleider der letzten zweihundert Jahre an. Das Licht ist sehr gedämpft, um den Stoffen nicht zu schaden, was wir bedauern. Ansonsten sind traumhafte Hochzeitskleider zu sehen. Mir gefällt am Besten ein Modell von Vivienne Westwood, Changeant in Dunkelblau und Violett aus dem Jahr 2008. Berauschend. Wir gehen in den Food Court ein Curry essen. Kehren ins Te Papa zurück. Martin kümmert sich nochmals um die Autostereoanlage, ich sehe mir die Vogue Ausstellung an. Während Martin im Te Papa am Computer Dinge erledigt, schaue ich mir den Dschungelgarten an mit künstlicher Tropfsteinhöhle, künstlichen Glühwürmchen und einer kleinen Hängebrücke. Abends sind wir bei Libby und Jeremy zum Essen eingeladen. Sie haben eine japanische Studentin zu Besuch und ihre beiden Söhne sind daheim, die beiden Töchter nicht. Auch Sally und Simon kommen. Es gibt feinsten Lachs, dazu verschiedene Salate. Zum Dessert gibt es Kuchen und eingelegte Früchte. Lecker.

   
Architektur in Wellington    

Fay und Ian lassen uns wissen, dass wir nicht bei schlechtem Wetter abreisen sollen um zu zelten. So verlängern wir noch eine Nacht. Wir schlafen aus, gehen dann ins City and Sea Museum. Martin schaut sich die Geschichte Wellingtons und die Sammlung über die Schifffahrt an. Ich vertiefe mich in die aktuelle Ausstellung über Beerdigungsriten der verschiedenen Nationen in Neuseeland und deren Veränderung über die Jahre. Spannend. Nach dem Mittagessen fahren wir zum Mount Vicotira Outlook. Eine steile, schmale, kurvenreiche Strasse führt uns durch viele Einfamilienhäuser auf den Gipfel. Traumhafte Rundsicht. Abends verwöhnt uns Ian mit selbstgemachten Hamburgern mit Spinat, Tomaten und selbstgemachter Mayo. Danach zum Dessert eine Haselnussmeringue mit Schoggicrème und frischer Birne. Wow! Auch Libby und Jeremy schauen fürs Dessert kurz rein.

   
Aussicht von der Breaker Road    

Am Karfreitagmorgen schlafen wir alle aus. Es gibt Frischbackcroissants zum Frühstück. Wir packen zusammen . Verabschieden uns von unseren Supergastgebern. Wir nehmen die Akatarawa Road. Eine Strasse mit vielen Kurven, die durch eine wunderschöne Gegend führt. In Waikane kommen wir an die Küste zurück, fahren ihr entlang, zweigen ab nach Bulls, treffen wieder auf die Küste und fahren nach Patea, wo wir unser Zelt aufschlagen. Wir lernen den Südafrikaner Michael kennen, der seit sechs Jahren in Neuseeland lebt, und das deutsche Ehepaar Melanie und Matthias aus Lübeck, mit denen wir uns anfreunden.

   
Strandgut, Otaki Beach    

Samstag in der Früh starten wir bei strahlendstem Sonneschein. Ich darf die Schalen der Pauas mitnehmen, die wir gemeinsam gegessen haben. Ein totaler Aufsteller. Wir fahren nach Waitara. Unterwegs sehen wir uns den Vulkan Taranaki an. Melanie und Matthias klemmen uns einen Zettel unter die Scheibenwischer, dass ein anderer Ort zum Gucken noch schöner sei. Wir fahren da hin und recht haben die Beiden. Die Aussicht von der Plattform ist atemberaubend. Leider hüllt sich der Vulkan in Wolken. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt, hierher zu kommen. In Waitara auf dem Campingplatz schlagen wir unser Zelt auf. Brutzeln uns zur Feier von Ostern zwei Lammkoteletts, dazu Reis und essen wie die Zwerge, weil der Tisch auf Höhe der Kombination ist und man von normalen Stühlen kaum raufreicht...

   
Wasserturm von Hawera   Hawera und Vulkan Taranaki   Mann in New Plymouth


Am Ostersonntag packen wir unsere sieben Sachen zusammen, fahren über den Forgotten World Highway.

   
Forgotten   World   Highway


Wir kommen an wunderschönen steilen Grashügeln mit Blicken zu den Vulkanen nach Turangi. Wo wir den von Melanie und Matthias empfohlenen Campinplatz ansteuern und für zwei Nächte ein heizbares Cabin mieten, obwohl die Sonne scheint. Weicheier!

   
Moki Tunnel   Licht–Schatten–Spiel