|
|
|
 |
Logbuch Seite 147 |
Tahiti, Raiatea und Tahaa |
 |
|
22. Mai – 5. Juni 2011 |
 |
|
Diesen Sonntag stehen wir zeitig auf, da es sein könnte, dass Luc und
André mit ihren Va’as bei uns vorbeikommen. Kaum sind wir auf und
angezogen, sind die beiden auch schon da. D.h. Luc macht bei uns einen kurzen
Boxenstopp, André zieht gleich durch. Während dem Martin auf Suleika
das Wetterbuch studiert, fahre ich nochmals in die Stadt zu dem Schmuckmarkt und
komme mit einem schönen Perlmuttring mit einer Perle nach Hause.
Nachmittags mache ich den Geburtstagsfingerring von Martin fertig und ein Paar
Keshiohrringe.
|
 |
|
|
|
|
|
|
 |
|
 |
|
 |
Vorbereitung der Kokosfasern für Schmuckgeflecht |
|
Schnitzer an der Arbeit |
|
Typisches Collier – Perlen, Perlmutt und Kokosfasern |
|
 |
|
Die Nacht war kühl und wir erwachen beide mit Halsweh. Das ist schon eine
ganze Weile nicht mehr vorgekommen. Wir fahren gemeinsam ans Ufer zum
Wäsche waschen. Leider kann Martin die gewünschte Internetverbindung
nicht herstellen. Wir lesen, bis die Wäsche gewaschen ist und kehren auf
Suleika zurück. Die Wäsche flattert im Wind und trocknet bestens in der
Sonne. Kaum ist das Bett wieder frisch bezogen, legt sich Martin hin. Später
sortieren wir unsere Schrauben um herauszufinden, wie unsere Vorräte
ergänzt werden müssen.
|
|
|
Martin schwitzt sich nachts seine Erkältung aus dem Leib. Wir fahren morgens
mit Jo in die Stadt zu Mihiarii Pearls. Im Texstyle poste ich eine Ringschiene und
Perlenstifte für Anhänger. Wir essen mit Jo in der feinen Patisserie, wo es
das erstklassige dunkle Brot gibt, zu Mittag. Gehen dann einen Gummihammer
posten – der alte ist gestorben, als wir unser Ankerritzel vom Salz befreiten
– finden auch die gesuchten Ablaufzapfen für die
Küchenschüttsteine und allerhand anderen Kleinkram. Im Nautisport
begleichen wir die Rechnung unserer Dingireparatur. Gern hätten wir den
Mechaniker Richard nochmals gebucht, um das Ventilspiel zu überprüfen,
doch hat er keinen freien Termin bis zu unserer Abreise. Auf dem Heimweg halten
wir im Carrefour an zum Einkaufen.
|
 |
|
|
|
|
|
|
 |
|
 |
|
 |
Profesionelles Keshi bohren |
|
Bunter Markt in Papeete |
|
Lustiger Kübelwagen, Papeete |
|
 |
|
|
|
|
Am Mittwoch regnet es in Strömen. Martin rasiert sich, ich lese im Bett. Wir
geniessen ein spätes Morgenessen. Wir verstauen die eingekauften
Ersatzteile. Martin misst den O–Ring unserer Kuppelung für das
Kochgas. Nach einer Suppe als Mittagessen schaffen wir es knapp vor 14.00 Uhr
trockenen Hauptes ans Ufer. Kaum sitzen wir in Jo’s Auto, öffnet der
Himmel seine Schleusen. Wir kaufen neue Perlbohrer, ergänzen unseren
Schraubenvorrat, finden im gleichen Laden die O–Ringe für das
Kochgas und besuchen einen Muttertagsmarkt.
|
 |
|
|
|
|
|
|
 |
|
 |
|
 |
Colliers am Muttertagsmarkt |
|
Dieses Collier hat den ersten Preis gewonnen |
|
Auch die Rückseite ist sehenswert |
|
 |
|
|
|
|
Auf dem Heimweg halten wir im Hotel Intercontinental an, wo wir uns erkundigen,
welche der beiden Tanzshows die lohnendere sei, die vom Freitag oder die vom
Samstag. Die Auskunft ist nicht eindeutig. Danach setzt uns Jo im Carrefour ab, wir
gehen einkaufen und fussen heim. Wir bleiben für den Rest des Abends im
Schiffsinnern.
|
 |
|
|
|
|
|
|
 |
|
|
|
|
Hotel Intercontinental |
|
|
|
|
|
 |
|
Wir stehen zeitig auf, da wir noch, ehe wir Jo treffen, bei Michel ein neues Kabel
kaufen, um das Dingi abzuschliessen. Michel ist nicht da, doch teilt uns sein Sohn
Yvan mit, dass sie so was nicht führen. Wir gehen zum andern Ship Chandler,
doch der kann uns auch nicht helfen. Als wir auf Jo warten, entdeckt Martin
François vom Nautisport auf seinem Töff. Wir rufen ihn, er nimmt das
Kabel mit und wird uns ein neues vorbereiten, bis wir vorbei schauen. Genial! Punkt
zehn Uhr pickt Jo uns beim Kreisel auf. Wir machen einen ersten Halt beim Markt, da
uns gestern ein Schmuckstück ins Auge gestochen ist. Danach gehen wir mit
Jo unsere Gasflasche füllen. Was für ein Zirkus! Der Wächter am
Eingang der Gasfirma lässt uns wissen, dass wir auf der Capitainerie ein
Papier besorgen müssen, damit er uns reinlassen darf. Wir fahren da hin,
besuchen kurz Luc, der gleich nebenan arbeitet. Wir müssen unsere Namen,
eine Telefonnummer und die Autonummer angeben und kriegen den nötigen
Wisch mit offiziellem Stempel. Zurück zur Gasfirma. Wir müssen uns alle
drei ausweisen. Dann dürfen wir rein. Warten eine ganze Weile, bis die
zuständige Person Zeit hat, unsere Gasflasche zu füllen. Preis: die
Hälfte von dem, was wir an der Tankstelle für denselben Dienst mit drei
Tage Wartefrist begleichen müssen. Das ist doch was. Danach holen wir beim
Nautisport das neue Kabel fürs Dingi, essen wieder in der Patisserie was
Feines und enden im Perlengeschäft.
|
|
|
Am Freitag versorgen wir die neu geposteten Schrauben. Machen ein
Büchseninventar, da wir möglichst alles in Tahiti bunkern wollen. Der
Vorrat ist noch gut im Schuss. Braucht trotzdem einige Ergänzungen. Wir
spazieren in den Carrefour zum Einkaufen. Drinnen ist es so runter gekühlt,
dass Martin einen halben Rückfall in seine Erkältung erleidet. Jo holt uns
und unsere Ware ab und bringt uns mit dem Auto zum Dingi. Sie hilft uns auch, die
Ware zum Gummiboot schleppen, der Goldschatz. Wir verstauen die neuen
Vorräte. Essen zu Abend.
|
 |
|
|
|
|
|
|
 |
|
|
|
|
Bunkern |
|
|
|
|
|
 |
|
|
|
|
Um 19.40 Uhr haben wir mit Jo und Luc abgemacht. Sie laden uns für einen
Cocktail ins Hotel Intercontinental ein, wo wir einer aussergewöhnlich guten
Tanzshow des Tahiti Ballets zugucken können. Ganz toll. Ich merke etwas
spät, dass Martin direkt unter dem Deckenventilator sitzt. Wir tauschen die
Plätze. Zu spät. Seine Erkältung hat ihn wieder vollständig im
Griff....
|
 |
|
|
|
|
|
|
 |
|
 |
|
 |
Jo, |
|
Luc und |
|
Ariane im Intercontinental |
|
 |
|
|
 |
|
|
|
|
|
|
 |
|
 |
|
 |
bei dieser (Foto von Luc Deviscourt) |
|
erstklassigen (Foto von Luc Deviscourt) |
|
Tanzvorführung (Foto von Luc Deviscourt) |
|
 |
|
Martin bleibt am Samstagmorgen im Bett. Ich fahre ans Ufer, Wäsche waschen
und Wasser bunkern. Wir nehmen das Morgenessen nach dem Waschen ein. Wir
verbringen den restlichen Tag auf dem Schiff mit Schapp einräumen, lesen,
aufräumen. Wir gehen früh ins Bett.
|
|
|
Am Sonntag bin ich schon um sieben Uhr in der Waschküche. Hänge die
Bettwäsche auf und treffe mich um zehn Uhr mit Jo. Wir fahren zum
"Salon des Marquises". Sie war gestern bereits mit Luc dort und soll in
seinem Auftrag eine Trommel kaufen. Wir streifen über den Markt, finden einen
schönen Oberarmreif aus Holz. Jo offeriert mir ein Seeigelstachelcollier zum
Muttertag und ich kaufe ihr eine geschnitzte Samenkugel. Es hat einen tollen
Tätowierer aus den Marquesas, der eben ein Tatoo rund ums Ohr eines
Kunden entwirft. Zurück auf Suleika, nehme ich die Wäsche ab, lege sie
zusammen und verstaue sie. Martin kuriert seine Erkältung aus.
|
 |
|
|
|
|
|
|
 |
|
 |
|
 |
Zahncollier aus den Marquesas |
|
Trommeln vom selben Ort |
|
Tätowierer und Kunde |
|
 |
|
Montags habe ich mit unserem Agenten Laurent um neun Uhr dreissig einen Termin
für unsere Ausklarierung. Er trudelt mit zehn minütiger Verspätung
ein. Nimmt unsere Pässe mit. Ich gehe auf den Bus in die Stadt. Nach zehn
Minuten Wartezeit kommt ein Bus. Ist total überfüllt und hält nicht
an. Kurz darauf trifft eine dreiköpfige Familie ein, die auch den Bus nehmen
möchte. Wir warten gemeinsam eine gute halbe Stunde. Da breche ich zu Fuss
auf. Ich habe Glück, gleich nach dem Kreisel nimmt mich ein Bus mit. Kaum
verlasse ich in der Stadt den Bus, ruft auch schon Laurent an. Unsere Papiere sind
bereit. Er übergibt mir die Papiere und unsere gestempelten Pässe mit
ein paar Instruktionen. Ich kaufe Brot, tummle durch ein paar Geschäfte. Um
halb zwei kommt Jo mich abholen. Wir schauen in der chinesischen Apotheke vorbei
und machen uns dann auf den Heimweg. Es tut weh, mich das letzte Mal von Jo zu
verabschieden. Wer weiss, wann und wo wir uns wiedersehen werden?
|
|
|
Am Dienstag heisst es nichts wie los. Wir heben den Anker kurz nach neun Uhr. Jo
fotografiert, wie wir durch den Pass rausfahren. Bis Moorea müssen wir
Motoren. Als wir dort um die Ecke kommen, finden wir den versprochenen Wind,
setzen Segel und haben eine herrliche Reise nach Raiatea. Die Nachtfahrt ist
schön, Leermond, zuerst bewölkt, später ein sternerleuchtetes
Himmelszelt. Es gibt nachts einigen Schiffsverkehr, doch niemand kreuzt unsere
Linie. Umso besser.
|
 |
|
|
|
|
|
|
 |
|
 |
|
 |
Suleika verlässt Tahiti (Foto von Jo Deviscourt) |
|
Sonnenaufgang hinter Huahine |
|
Traditionelles Auslegersegelboot auf offenem Meer |
|
 |
|
|
|
|
Kurz vor dem Pass nach Raiatea besucht uns eine Schule Delphine. Wir nehmen
diesmal den Pass bei strahlendstem Wetter und freuen uns aufs Ankern.
|
 |
|
|
|
|
|
|
 |
|
|
|
|
Delphine begrüssen uns vor Raiatea |
|
|
|
|
|
 |
|
|
|
|
Als wir in der Nähe des Ankerplatzes angekommen sind, kommen Marion und
Holger mit ihrem Dingi angebraust. Sie weisen uns den Weg. Ich denke, ich kriege
eine Herzbaracke. Das Wasser erscheint dermassen untief!!! Doch Holger hat alles
ausgelotet und lotst uns durch die enge Stelle beim Inselchen. Auf knapp zwei Meter
lassen wir den Anker in glasklares, türkisblaues Wasser fallen und werfen uns
gleich hinterher. Was für ein Vergnügen hier zu planschen, nach der
trüben Suppe in der Marina Taina, Tahiti. Nach einem ausgiebigen Bad
genehmigen wir uns den Ankerdrink mit Mittagessen. Marion und Holger kommen zu
uns zum Sundowner.
|
 |
|
|
|
|
|
|
 |
|
 |
|
 |
Unser Ankerplatz bei Uturoa |
|
mit schöner Aussicht |
|
auf Tahaa |
|
 |
|
Der Donnerstag beginnt mit einem erfrischenden Morgenbad. Mailen ist nicht ganz
ohne, gelingt aber mit genügend Geduld. Nach dem Morgenessen fahren wir
ins Städtchen. Es ist Auffahrt und ausser den Mülltonnen ist nichts offen.
Es sind fast keine Menschen unterwegs. Wir kehren aufs Schiff zurück. Holger
leiht uns seine WIFI–Antenne aus, doch der Treiber funktioniert nicht mit
Windows 7. So üben wir uns weiter in Geduld. Ich ziehe ein Perlenarmband
auf. Martin lotet die Tiefe unterm Schiff aus. Mir ist es zu heiss und ich geh
schnorcheln. Martin sieht vom Schiff aus einen Adlerrochen, den ich verpasse.
Dafür begegnen mir viele von den tiefblauen kleinen Fischen, die ich so mag
und einige riesige Gehirnkorallen. Nach siebzehn Uhr sind wir zu einem Drink auf
Vela eingeladen. Wir verbringen einen gemütlichen Abend zu viert, bis uns der
Hunger nach Hause treibt.
|
|
|
Am Freitag ist Frischzeug bunkern angesagt. Supermärkte und Markt werden
abgeklappert. Freundlicherweise hütet Holger die ganze Ware, damit Marion,
Martin und ich noch den Kunstmarkt abgrasen können.
|
 |
|
|
|
|
|
|
 |
|
 |
|
|
Holger von der Vela beim Kaffee |
|
Martin und Marion nach erfolgreichem Kunstmarktbesuch |
|
|
|
 |
|
|
|
|
Wir finden ein paar schöne Sachen und schlagen ein letztes Mal zu, bevor wir
Raiatea wohl endgültig verlassen.
|
 |
|
|
|
|
|
|
 |
|
 |
|
 |
Unsere |
|
Schmuck– |
|
VerkäuferInnen |
|
 |
|
|
|
|
Zurück auf Suleika besuche ich noch kurz Vela, bereite das Mittagessen vor.
Als wir gegessen haben, heben wir den Anker, fahren raus und in die nördliche
Bucht von Tahaa, wo wir die kommende Schlechtwetterphase abwarten werden. Als
wir in der Bucht eintreffen, hält der Anker beim ersten Versuch nicht. Beim
zweiten schon.
|
 |
|
|
|
|
|
|
 |
|
 |
|
 |
Fahrt zur Baie Tapuamu |
|
Bora Bora und eine Kirche von Tahaa |
|
Sonnenuntergang bei Bora Bora |
|
 |
|
Samstags schlafen wir aus und nehmen es den ganzen Tag gemütlich. Lesen,
den Wassermacher ankicken und rumhängen. Am Nachmittag trifft Vela in der
Bucht ein. Der Maramu, ein durch ein Hochdruckgebiet im Süden erzeugter
starker Südostwind, bläst wie verrückt. Kurz vor Mitternacht gehen
wir nochmals raus, um die Sonnenschütze runter zu nehmen und das Dingi auf
dem Vordeck besser anzubinden.
Der Sonntag ist windig bei strahlendstem Sonnenschein. Niemand bewegt sich von
seinem Boot weg. Schmückeln, lesen und Fotos auswählen ist angesagt.
Wir geniessen einen Tag in der Hütte.
|
 |