Logbuch
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Tahaa und Raiatea
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23. April – Muttertag, 8. Mai 2011

   
Abschiedsapéro bei Françoise und Jean–Pierre auf Ti Soaz    

Ostersamstag ist unser Tag. Um 9.00 Uhr lösen wir die Leinen von der Boje des CNI und fahren los unter Motor Richtung Tahaa. Wir sind begeistert von unserem neuen Autopiloten.

   
Fahrt durch die Lagune zum Osterankerplatz    

Es regnet unterwegs. Von weitem sehen wir Enola und Vela bereits vor Anker bei der kleinen Insel. Als wir uns anpirschen, hat es viel Wind. Wir werfen den Anker und er hält wie eine Eins. Hoffentlich hat er sich nicht in einer Koralle verklemmt.... Bine holt mich ab und gemeinsam fahren wir zu Marion auf Vela zum fröhlichen Ostereier färben. Marion hat das nötige Material gepostet und wir trudeln mit unseren noch warmen gekochten Eiern ein. Bine hat auch ausgeblasene Eier mit, ich nicht. Wir färben zuerst die gekochten Eier ein, danach beginnt Marion Eier auszublasen. Ich versuche es auch. Resultat: ein zerquetschtes Ei... Bine erbarmt sich meiner und lässt mich drei ihrer ausgeblasenen Eier dekorieren. So nett! Als wir alle Eier gefärbt haben, machen wir Frauen eine kleine Fotosession auf Vela. Echt lustig. Martin liest auf Suleika in Krieg und Frieden, Holger besucht Frank auf Enola. Als es dunkelt, fährt mich Bine nach Hause. Ich backe abends noch für alle einen Osterzopf.

   
Ostereier färben (Foto von Bine Ritter)   Ostereier färben – Bine, Ariane, Marion   Schöne Frauen


Am Ostersonntag kommt Bine die Zöpfe für Enola und Vela abholen. Auch bringt sie Martin Bücher über den Aussenborder, der immer noch nicht geht. Seufz. Wir leimen ein paar Perlen und dann auch noch unsere Kamera. Das Plastikteil, welches das Mikrofon schützt, hat sich gelöst und ist zerbrochen. Nun kleben wir ein Stück Canvas über das Mikrofon, damit es trotzdem von Dreck und Feuchtigkeit geschützt ist. Gegen 15.00 Uhr holt uns Holger von der Vela, Bine und Frank von der Enola sind auch schon da.

   
Ostersonntagregenbogen vor Tahaa   Fürstliches Morgenessen   Bine und Marion mit einem Teil des Fleisches


Wir treffen uns zum grossen Osteressen. Marion hat einen gemischten Salat, Gemüse und eine Rahmsauce dazu gemacht, Bine ein Stück Schweinebraten, einen Gigo und ein Rindfleisch und ich einen Gratin dauphinois. Wir schlemmen wie die Weltmeister.

   
Ostersonntag – Martin, Frank und Bine   Ostersonntag – Marion und Holger   Osterfingerring


Zum Dessert gibt es noch eine Crème von Bine. Wow, spannen da die Bäuche ;–). Frank und Bine liefern uns auf ihrem Heimweg bei Suleika ab. Wir schlafen herrlich diese Nacht.

   
Osterhäslein    

Ostermontag kommt am Morgen Frank zu uns an Bord und revidiert gemeinsam mit Martin den Vergaser unseres Aussenborders. Der hat diese Behandlung dringend nötig, ist innen total mit Dreck verschlammt.

   
Ostermontag – Frank und Martin beim Vergaser revidieren    

Ich koche in der Zeit ein Gurkencurry, als Ergänzung zum grossen Restenessen auf Enola heute Nachmittag. Bine hat noch ganz feine Rouladen gebacken, die wir zu Kaffee und Schnaps geniessen. Mmmhh, sooo geschlemmt haben wir seit der Schweiz nicht mehr ;–).

   
Ostermontag – Bine und ihre Roulade    

Am späteren Nachmittag schauen wir uns zwei Seglerfilme von Holger und zwei Diashows von Bine an. Danach kopiert uns Frank noch ein paar Filme auf unsere Harddisk. Den ganzen Tag hat es nur einmal geregnet. Das Dingi von Vela ist abgefüllt wie eine Badewanne. Holger geht es leeren, bevor wir uns zu viert auf den Heimweg machen.

   
Ostermontag auf Enola – Marion, Ariane und Martin (Foto von Bine Ritter)   Nasser Heimweg (Foto von Bine Ritter)  

Am Dienstag schlafen wir ausgiebig aus, geniessen danach ein gemütliches Morgenessen mit Ostereiern, Salami und Zopf. Martin nimmt sich dem Teflonteil für den Aussenborder an. Ich helfe ihm, den Aussenborder wieder zusammen zu setzen.

   
Vergaser des Aussenborders   Innereien des Aussenborders  

Als wir ihn im Eimer ausprobieren, läuft er. Jupiiii!!! Ich mache eine Halskette. Vela bringt uns unsere Pfanne, die Ostereier und unsere Festplatte vorbei. Haben wir beim grossen Regen alles auf Enola gelassen. Sicherheitshalber. Vela verschiebt zur nächsten Insel, da man dort Internetempfang hat.

   
Traumhafter Osterankerplatz    

In der Früh am Mittwoch fährt Enola an uns vorbei, sie kehren ins CNI zurück, da sie etwas an ihrem Rigg prüfen lassen müssen. Wir ersetzen das Grossfall, nähen das neue ans alte an und ziehen alles durch den Mast. Es klappt problemlos. Gut so. Also ersetzen wir auch die Leine des ersten Reffs. Auch hier gibt es mit derselben Methode keinerlei Anstände. So haben wir es gern. Martin zieht die Bullentalje und alle Schoten ein. Ich brenne die Schnürchen des Segelschutzes ab und verziehe mich dann ins Schiffsinnere, da es draussen zu sonnig und zu warm ist. Ich fotografiere die neuen Schmuckstücke. Nachmittags machen wir eine Aussenborderprobefahrt. Wir besuchen die kleine Insel. Es gibt ein Häuschen und einen Sitzplatz darauf und ganz viele, grosse Krabben, welche ganz schnell rennen können. Dann pirschen wir uns ans Riff an. Das Wasser ist glasklar und wir sehen vom Dingi aus schöne Fische.

   
Martin testet den Aussenborder    

Nach einem gemütlichen Morgenessen mit frischem Brot und Paté verlegen wir nach CNI unter Motor. Wir finden eine freie Boje. Als Martin das Dingi wassern will, bleibt es in der Luft hängen, das Spinakerfall ist verklemmt.... Wir nehmen das Grossfall und wassern das Dingi. Penny ruft an. Ich erledige ein paar E–Mails. Nach 15.00 Uhr schaffen wir es ans Ufer und begrüssen Penny und Mike. Sie laden uns für heute im Sunset Beach Motel in ihrem Bungalow zum Znacht ein. So tuckern wir gemütlich bei Sonnenuntergang zum Steg des Motels und erzählen uns, wie wir die jeweiligen Heimaturlaube verbracht haben und was es an Weihnachten alles zu essen gab ;–).

   
Bei Penny und Mike im Sunset Beach Motel    

Freitags habe ich um 7.30 Uhr Wäsche und treffe pünktlich am Ufer ein. Es regnet. Doch als die Wäsche drei Stunden später fertig ist, scheint die Sonne und ich kann alles herrlich draussen trocknen. Nachmittags mache ich eine weitere Wäsche, hole Wasser am Ufer und backe Brot. Martin ist in Krieg und Frieden vertieft. Als die Sonne nicht mehr so heiss ist, sichere ich ihn auf den Mast, wo er die Verwicklung des Spinnakerfalls problemlos beheben kann. Zum Glück.

   
Karin vom CNI – charmant und kompetent    

Am Samstagmorgen machen wir uns per Autostopp auf nach Uturoa zum Einkaufen. Wir bummeln über den Markt, posten, was das Herz begehrt und treffen auf Enola und Vela, d.h. Frank winkt uns von der Terrasse eines Restaurants aus. Wir deponieren unsere Einkäufe, Martin setzt sich zu Frank und Holger und ich kehre auf den Markt zurück, wo ich auf Marion und Bine stosse. Zu dritt machen wir den ersten Stock des Marktes unsicher, dort wo sich der Schmuck und andere Souvenirs befinden. Als wir unsere Neugier befriedigt haben, kehren wir zu den Männern zurück. Wir finden eine Frau, die uns zum CNI fährt. Abends kommen Penny und Mike zu uns an Bord zum Nachtessen. Wir haben es total gemütlich.

Am Sonntag hole ich Penny um 10.00 Uhr am Ufer ab. Ich kürze ihr die von ihrer Goldschmiedin in Ipswich gemachte Keshiperlenkette auf die gewünschte Länge, bringe Penny danach wieder ans Ufer. Nachmittags mache ich Schmuck. Martin hilft mir, wo nötig. Er ist aber vor allem mit unserer Pactor Controller des Funkmails beschäftigt, der mit Windows 7 nicht laufen will..... Abends nehmen wir ein ausgiebiges Meerbad.

Wir beginnen die neue Woche zeitig. Martin arbeitet am Computer, ich suche Penny und Mike auf, bevor Yvonne gewassert wird. Zum Glück haben sie ein Ersatzfeuerzeug für uns, so muss ich nicht extra deswegen in die Stadt. Ich dachte, wir hätten noch drei an Bord, aber das war völlig falsch. Doof. Gehe auch noch Wasser holen. Ein leerer Kanister springt wieder aus dem Dingi und ich muss ihn fischen gehen. Erwische ihn zum Glück auf Anhieb. Als ich aufs Schiff zurück komme, sind die Linsen verbrannt. Martin war so auf sein Pactorproblem konzentriert, dass er das Anbrennen nicht gerochen hat. Oh weh! Ich gehe nochmals Wasser holen. Dann beschliessen wir, die neue Spibaumfeder einzubauen. Martin hat in der Schweiz einen Ersatz machen lassen, da wir zum Schluss gekommen sind, dass uns ein anderer Segler eine unserer Federn gestohlen hat. Es klappt nicht mit dem Einsetzen. Wir fragen uns, ob wohl gar nie eine Feder drin war und das Loch nie gross genug gebohrt war. Als Martin bohrt, stoppe ich ihn, da ich drinnen eine Feder sehe. Es ist die ursprüngliche, die total verklemmt war vom Salz..... Also keine Diebe und auch keine französischen Fehlkonstruktionen, sondern der Zahn der Zeit. So was. Anschliessend bohren wir noch Perlen, baden, trinken einen Apéro und essen früh zu Abend, legen uns aufs Ohr.

   
Spibaumfeder    

Dienstags nehmen wir ein Morgenbad, zmörgelen. Martin revidiert eine Winsch, ich backe ein Brot. Wir nutzen eine Regenpause um einen Ring und diverse Perlen zu bohren. Nachmittags zieht Martin die Leinen der Windfahnensteuerung ein. Ich schmückle den ganzen Nachmittag, wenn nötig, hält mir Martin den einen oder andern Ring beim Löten. Martin montiert den Halter des Cockpittisches neu. Danach dreht er noch die richtigen Schrauben an der Kompasshalterung und an der Tischfixierung ein.

   
Cockpittischfixierung    

Wir müssen das Frühstück drinnen einnehmen, weil es regnet. Ich fahre mit dem Abfall ans Ufer und schreibe uns und Vela fürs Waschen ein in den kommenden Tagen. Danach kleben wir Perlen. Fünf Fingerringe und ein Paar Ohrringe erblicken heute das Licht der Welt. Nachmittags fahre ich ans Ufer, wo ich ein Stündchen mit Penny plaudere. Jedes Mal, wenn wir uns trennen wollen, regnet es wieder derart, dass wir das Dach der Waschküche dem Heimweg vorziehen. In einer grösseren Regenpause spaziert sie heim und ich fahre mit dem Dingi zu Suleika. Nach dem Abendbad gönnen wir uns eine ausgiebige Regenwasser–Dusche.

   
Bora Bora   Tahaa  

Donnerstag regnet es weiter. Es strätzt wie aus Kübel und es herrscht eine sintflutartige Stimmung draussen. Wir lesen und essen schon um 11.00 Uhr zu Mittag, weil es dunkel und ungemütlich ist. Nach dem Essen lesen wir weiter. Gegen 15.00 Uhr hellt es auf. Wir lassen das Dingi runter und fahren zu Vela rüber, die schon gestern für uns Fleisch und Gemüse gepostet haben. Wir höckeln gemütlich zusammen. Martin hilft Holger noch etwas kontrollieren mit seinen Batterien. Wieder auf Suleika, löte ich noch eine dreiviertel Stunde, bis es dunkel ist.

   
Schüttstein demontieren   Silikon am Schüttstein  

Freitag ist wieder Wäschetag. Ich habe die Möglichkeit, mit Philppe, dem Eigentümer der Anapa Perlenfarm, in die Stadt zu fahren. Er holt seine Tochter von der Schule ab. Ich schaffe es, in der Bank Geld zu wechseln, aber das Silikon kriege ich nicht, da die Läden über Mittag schliessen. Zum Trost bringe ich eine frische Baguette und ein Paté mit heim. Kann mit Philippe zurück fahren. Genial. Martin arbeitet am Computer, um das Funken zum Laufen zu bringen. Holger kommt rüber mit seinem Pactor und seinem Computer und hilft Martin bei der Fehlersuche. Wir trinken ein Bier zusammen. Dann fährt Holger wieder heim.

   
Bora Bora    

Am Samstag haben wir um 9.00 Uhr Rendez–vous mit Penny und Mike. Sie haben ein Mietauto und nehmen uns mit zum Einkaufen. Es gibt eine Riesenposterei und wir füllen das kleine Auto bis unters Dach. Wir nützen die Gelegenheit und kaufen Bier ein. Wir schaffen die Einkäufe aufs Schiff ohne Regen. Toll. Dann räumen wir alles ein. Nachmittags hole ich Marion zu uns und zeige ihr meine neuste Schmuckproduktion. Danach fahre ich mit ihr auf Vela, wo sie mir ihren Schmuck zeigt. Nicht nur den selbst gemachten, sondern auch sonst super schöne Stücke. Ich bin ganz begeistert. Holger holt noch Martin zum Kaffee rüber und bevor es dunkelt kehren wir heim. Ich mache noch ein paar Rindfleischkonserven.

Am Sonntagmorgen stellen wir fest, dass eine Konserve nicht gedichtet hat. Vermutlich habe ich das Glas zu fest gefüllt. So gibt es Rindfleisch zum Mittagessen. Wir bohren Perlen, löten und lesen. Der Tag ist grau in grau. Vela kriegt Morgen Besuch aus Deutschland für zehn Tage und stellt fest, dass eine Einspritzpumpe beim Motor kaputt ist. Das ist ganz, ganz ungut. Wir drücken ihnen die Daumen, dass Thierry, der Mechaniker, Morgen Zeit für sie hat und keine Ersatzteile braucht für die Reparatur!

   
Tausend und eine Nacht   Sonntagsfischen