Logbuch
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Festland von Panama und Cartagena, Kolumbien
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Samstag, 11. Juli – Donnerstag, 30. Juli 2009

Alain bringt unser Bimini, trinkt gemeinsam mit seiner Freundin ein Bierchen bei uns. Wir gehen ins Internetcafé und buchen unsere Flüge in die Schweiz. Abends gehen wir alle gemeinsam zu Serge und Damaris Langusten essen. Ein Fest!

   
Von Damaris zubereitete Langusten    

Nachdem wir am Sonntag ausgeschlafen haben, nehmen wir den zehn Uhr Bus und fahren in die Nähe von Portobelo, wo ein französisches, ehemaliges Seglerpärchen, vor zwölf Jahren hier gelandet, eine Pizzeria eröffnet hat. Von der Terrasse des Restaurants aus haben wir einen herrlichen Blick auf die hügelige Landschaft, die im Sonnenschein liegt, während dem wir angenehm im Schatten sitzen und ein kühles Bierchen trinken. Die Pizza und das Glas Rotwein dazu munden vorzüglich. Vom Tiramisú ganz zu schweigen ;–). Das einzig enttäuschende ist die Qualität des Kaffees. Nach dem Essen schauen wir uns auch noch die Touristenecke mit allerhand Erzeugnissen aus dem Land Panama an, finden aber nichts, das uns besonders anspräche. Wir fahren mit dem zwei Uhr Bus wieder heim. Treffen unterwegs auf einen Viehtransporter, der mit einem Rad im Strassengraben festsitzt. Nach einer kurzen Unterhaltung zieht unser Bus den Lastwagen aus dem Graben. So was. Daheim plaudern wir ein Weilchen mit Odette. Danach suchen wir per Telefon ein Hotel in Cartagena, da wir im Internet nicht fündig geworden sind. Diesmal klappt es. Wir freuen uns riesig.

Der Montag nimmt so seinen Lauf mit Wäsche waschen, aufräumen, Internet besuchen, Taschenlampe suchen und finden, Odette besuchen. Martin wechselt einen Schlauch im Motor. Heute bleiben Marie–Madeleine und Didier auswärts und wir werfen auch ein Auge auf Ralas.

Auch am Dienstag passiert nichts Aufregendes. Martin checkt die Elektronik des Motors und findet heraus, dass alles in bester Ordnung ist. Wir fahren nachmittags ins Internetcafé. Doch schon nach zwanzig Minuten im Internetcafé fällt der Strom aus. Wir warten eine halbe Stunde, doch nichts passiert. Als abends Marie–Madeleine und Didier von ihrem Ausflug heim kommen, erzählen sie uns, dass ein Auto in einen Strommast gerast ist und ihn flachgelegt hat. Deshalb also....

Am Mittwochmorgen giesst es wie aus Kübeln. Wir sitzen im Schiffsbauch und studieren einen alten Budget Marine Katalog. Wir fangen viel Wasser. Erneuter Ausflug ins Internetcafé. Diesmal liegt die definitive Bestätigung für unsere Cartagenaflüge vor, diejenige für die Flüge in die Schweiz ist noch ausstehend. Als wir heim kommen, ist Serge kurz da. Wir fassen nach wegen einem Platz in der Panamarina. Er macht einen Anruf, doch der Bescheid ist leider negativ. Wir müssen Suleika woanders unterbringen für die Zeit, in der wir in der Schweiz weilen. Schade.

Ich bestelle beim Chinesen neun Fünf–Gallonen–Flaschen Wasser, welche uns zum Schiff geliefert werden. Ein Chinese wartet geduldig, bis wir unsere Wassertanks und Flaschen gefüllt haben und kehrt dann mit dem leeren Gut ins Geschäft zurück. Nachmittags erneut ins Internetcafé. Diesmal sind auch die Flüge in die Schweiz bestätigt. Gut so. Jetzt kann sich Martin unserer Virusgeschichte annehmen und die nötige Software herunter laden. Abends laden wir unsere Nachbarn zu einer Zwiebel–Käse–Wähe ein.

Heute wird der Tisch im Salon leer geräumt, damit wir anschliessend die Dinge drauf packen können, welche nach Cartagena mitkommen. Heute hat Serge Besuch vom künftigen Eigentümer seiner Liegenschaft hier in Miramar. Nochmals ins Internet, da Martin nicht die ganze Antivirussoftware herunter geladen hat gestern. Doch heute haben wir kein Glück. Das Kabel, an welchem wir unseren Laptop anschliessen, ist nicht gewillt zu funktionieren. Also kein Herunterladen möglich. Blöd. Morgen geht es los nach Cartagena. Marie–Madeleine und Didier laden uns auf einen Apéro dinatoire auf Ralas ein, so dass wir nicht kochen müssen am letzten Abend vor der Abreise. Super.

Am Samstag ist um vier Uhr fünfzehn Tagwache. Wir sind etwas knapp dran und befürchten, den sechs Uhr Bus bereits verpasst zu haben. Bisma beruhigt uns und sagt, er werde noch kommen. Tatsächlich trudelt er um zehn nach Sechs ein. Wir wechseln in Colon problemlos in einen Expressbus nach Panama, der schon bereit steht und in dem unsere Lieblingsplätze – die beiden vordersten rechts in Fahrtrichtung – noch frei sind, weil man von denen aus den Bildschirm für das Video nicht sieht. Glück gehabt. Wir lassen uns in Panama an einer Kreuzung absetzen, wo wir den öffentlichen Bus zum Flughafen nehmen können. Als wir die Fussgängerbrücke überqueren, erkundige ich mich nochmals genau, wo der Bus hält. Da spricht mich eine Frau an, die den gleichen Bus nehmen wird und sie nimmt sich unserer an. Sooo lieb. Wir gehen an reichhaltigen Früchte– und Gemüseständen vorbei, jetzt, wo wir das nicht brauchen können.... Der Bus lässt nicht allzu lange auf sich warten. Die Frau hilft uns beim Reindrängeln, so dass wir beide einen Sitzplatz finden, wenn auch nicht beieinander. Der Bus kostet uns pro Person 25 Cents, ein Taxi zum Flughafen hätte US–$ 15.– gekostet. So können wir das Gesparte am Flughafen mit grossem Vergnügen in ein feines Essen investieren. Wobei die Auswahl an Restaurants äusserst beschränkt ist. Wir checken vor dem Essen ein, trinken danach einen Kaffee und los geht es. Unterwegs queren wir das eine oder andere Gewitter, so dass das Flugzeug etwas rottelt, doch kommen wir heil in Cartagena an. Von dort per Taxi zum Hotel. Wir deponieren das Gepäck, duschen, ziehen uns um und machen uns auf den Weg für eine erste Erkundungstour und ein Nachtessen. Wir kommen am Uhrenturm vorbei, überqueren die Plaza de la Aduana und lassen uns auf der Plaza San Pedro im Restaurant San Pedro Centro nieder, geniessen einen wunderbaren Drink, schauen einer eintreffenden Hochzeitsgesellschaft zu und nehmen ein vorzügliches Nachtessen ein. Auf dem Heimweg kommen wir noch an zwei Hochzeiten vorbei. Offensichtlich ist hier der Samstagabend zum Heiraten sehr beliebt. Die ganze Hochzeitsgesellschaft ist extrem elegant gekleidet, die Kirchen lassen die Türen weit offen stehen und sind wunderschön mit weissen Blumen geschmückt.

   
Torre del Reloj, Cartagena   Heiraten am Samstagabend  

1505 ankerten die Spanier Peralonso Núñez und Christóbal Guerra in der Bucht und nannten sie Cartagena. 1533 gründete Don Pedro de Heredia die Stadt Cartagena. 1552 brannte Cartagena total nieder, und de Heredia ordnete an, dass die neue Stadt nur mit Backsteinen, Steinmauerwerk, Felsstücken und Dachziegeln aufgebaut werde. Da die Spanier Südamerika ausplünderten und endlose Reichtümer nach Europa verschifften, kamen bald Engländer und Franzosen, teils als Piraten, und griffen Cartagena an. 1586 wurde mit der Befestigung der Stadt begonnen, in Stufen wurde diese bis 1796 erweitert und der Kriegstechnik angepasst. 1821 hat Kolumbien die spanische Herrschaft abgeschüttelt. Da Cartagena städtebaulich stehen geblieben ist bis heute, sind die Befestigungen noch weitgehend erhalten.

Wir zmörgelen bei unserem Hotel gleich um die Ecke. Sowohl der kolombianische Kaffee als auch die frischen Fruchtsäfte sind unschlagbar, ganz zu schweigen von den Blätterteiggebäcken mit Schinken und Käse, Poulet oder Fleisch. Für die ganze Herrlichkeit bezahlen wir US–$ 3.– für uns beide. Wir spazieren zur Plaza Santa Domingo und sehen uns Gertrudis von Fernando Botero an. Die Frau liegt so herrlich entspannt da, dass es eine wahre Freude ist.

   
Unsere Zmorgenbeiz   Gertrudis von Fernando Botero   Trudis Fudi


Dann machen wir uns auf die Suche nach kolumbianischen Smaragden. Wir werden von verschiedensten Leuten auf der Strasse angesprochen, begeben und in mehr als ein Schmuckgeschäft und werden fast zu Tode geredet. Allerdings sehen wir auch sehr schöne Smaragde, doch ist uns unklar, wie sich das mit den Preisen verhält. Sie kosten nie mehr als die Hälfte des angeschriebenen Preises, was uns eher beunruhigt. Wir essen in einem lokalen Restaurant mit der einheimischen Bevölkerung zu Mittag. Suppe, Hauptgang und eine Banane zum Dessert. Wir kehren ins Hotel zurück und machen während der heissen Mittagszeit eine Siesta. Wir ziehen erneut los, trinken ein Bierchen unter freiem Himmel beim Parque Fernandez Madrid, entdecken auf der Suche nach einem Restaurant einen kleinen, feinen Schmuckmarkt auf der Plaza San Diego, lernen Miryam kennen und ihren Schmuck schätzen. Wir essen am Rand der Plaza San Diego unter freiem Himmel eine Pizza. Trinken auf dem Heimweg noch ein Bierchen und schlafen wie die Herrgötter.

   
Miryam und Ariane    

Der 20. Juli ist der Nationalfeiertag von Kolumbien, was wir nicht wussten, als wir unsere Reise planten. So stürzen wir uns am Montagmorgen mitten ins Gewühl resp. wir flanieren zum Uhrturm und ergötzen uns an all den verschiedenen Jugendmusiken, die spielend und tanzend an uns vorbei ziehen. Wie müssen die Jugendlichen in ihren Uniformen bei dieser Wärme schwitzen... Doch scheint das dem Vergnügen kein Abbruch zu tun.

   
Parade mit Tanz   Kurze Pause   Fesche Burschen


Wir beobachten einen Rettungsmann mit einem Hund in Rettungskleidung. So was hab ich noch nie gesehen! Als wir genug Umzug genossen haben, spazieren wir über die Stadtmauer.

   
Retter    

Auf der Plaza Santo Domingo essen wir im Schatten der Sonnenschirme. Wir besuchen das Denkmal India Catalina. Es ist schade, dass diese attraktive Statue mitten im Verkehrschaos auf einer gekachelten Erhöhung steht. Schöner wäre, sie an einem schattigen Plätzchen inmitten eines Wasserspiels besuchen zu können. Der Künstler Eladio Gil hat diese Indianerfrau ins Leben gerufen. Sie ist das Symbol für die ursprüngliche Bevölkerung von Kolumbien und ein kleines Modell der Statue wird als erster Preis benutzt für das hiesige Filmfestival. Die tapfere Kriegerin India Catalina wurde 1509 in einem Scharmützel gefangen genommen und in Santo Domingo, Hispaniola, als Sklavin verkauft. 1533 brachte sie Don Pedro de Heredia als Übersetzerin nach Cartagena zurück. Wir machen unsere Siesta im Hotel, gehen später aus für das Essen, kommen noch einmal bei Miryam vorbei und essen erneut beim Italiener und freiem Himmel. So schön kann das Leben sein.

   
India Catalina auf Zehenspitzen    

Am Dienstag herrscht zum ersten Mal Normalbetrieb seit wir in dieser Stadt weilen. D.h. viele Leute sind unterwegs, die meisten Geschäfte haben geöffnet und es wuselt massiv in den Strassen der Innenstadt. Wir kaufen einen guten Stadtplan von Cartagena. Aus dem Segelführer haben wir eine Adresse für Smaragde: Lee Miles, Mr. Emerald, auch er ein ehemaliger Segler, der vor mehr als einem Jahrzehnt hier in Cartagena hängen geblieben ist. Wir fahren also mit dem Taxi nach Bocagrande und lassen uns bei seinem Geschäft absetzen. Es sind bereits drei andere Segler in seinem Geschäft. Hier herrscht eine angenehme, ruhige Atmosphäre. Er erklärt uns allerhand über die Smaragde und lässt uns in aller Ruhe einen aussuchen. Wir werden fündig und verlassen sein Geschäft mit dem guten Gefühl, etwas Schönes erworben zu haben. Ganz herzlichen Dank, Mami. Wir fahren mit dem Taxi zurück ins Zentrum. Essen eine Lasagne im Restaurant "Suizo" in der Nähe unseres Hotels. Siesta.

   
Es grünt, so grün..   Calle Santo Domingo  

Wir gehen ins Museum der Modernen Kunst. Enrique Grau, ein kolumbianischer Künstler, hat dieses ins Leben gerufen. Es ist – verglichen mit dem Kunsthaus in Zürich – winzig, verfügt trotzdem über ein paar schöne Gemälde und Skulpturen. Mir hat es die "Rita" von Enrique Grau angetan: eine kleine rundliche Frau, die ihre Mantilla, die Handtasche und die Handschuhe auf einem Hocker abgelegt hat und in Hut, Mieder, Strapsen und Stiefeletten mitten im Raum steht. Nicht zu vergessen, dass sie ein Collier und Ohrringe trägt. Echt stark. Wir spazieren durch die Innenstadt und essen heute ein zweites Mal im San Pedro. Als wir unsere Vorspeise eben beendet haben, kommt ein Wolkenbruch der extremen Art. Alle Gäste fliehen in die Bar des Restaurants. Die Tische werden vorbereitet, wir werden zugeteilt und essen unseren traumhaften Fisch im Trocknen. Allerdings läuft der Air Conditioner auf Hochtouren. Statt ihn etwas zu mässigen, werden den leicht bekleideten Damen – dem Klima durchaus angemessen – Schals ausgeteilt, damit sie die nackten Schultern damit wärmen können.... Die Taxis passen ihre Preise dem nassen Wetter an, so dass wir beschliessen, zu Fuss nach Hause zu gehen, da unser Hotel nur zwei Blöcke weit weg ist.

   
Iglesia San Pedro Claver    

Heute gibt es in unserem Zmorgebeizli eine neue Variante des Blätterteiggebäcks: nebst Schinken und Käse hat es auch noch Ananas drin. Soooo gut. Ich schlürfe dazu einen Passionsfruchtsaft: einfach unschlagbar fein. Wir nehmen ein Taxi und fahren zum Castillo San Felipe. Die Festung ist der Sonne extrem ausgesetzt und letztere knallt vom Himmel, als wir die Rampen erklimmen. Oben finden wir das eine oder andere schattige Plätzchen. Das Kastell wurde zwischen 1536 und 1657 erstellt. Es handelte sich um das grösste spanische Fort im neuen Königreich. Wir streichen durch die unterirdischen Gänge, die ziemlich lang und finster sind, dafür herrlich schattig.

   
Castillo de San Felipe   Abweisende Mauern   Schöner Weitblick vom Castillo aus


Wieder beim Ausgang angekommen, fahren wir per Taxi zum Club Nautico, da Marie–Madeleine und Didier erfahren möchten, wie es in Kolumbien steht, um ein Schiff aus dem Wasser zu nehmen und das Antifouling zu streichen. Der Club Nautico ist mitten in einer Umbauphase und hat weit und breit keinen Travellift. Der Chef erklärt uns, die einzige Möglichkeit sei in der Marina Manzanillo. Also lassen wir uns per Taxi dahin fahren. Tatsächlich haben sie hier einen Travellift, doch ist dieser einen Meter zu kurz für Ralas.... Auch ist die Marina überbelegt und der Chef kann nicht sagen, ob und wann sie einen Platz frei hätten. Wir essen in einem kleinen Beizli neben der Marina zu Mittag und fahren dann per Taxi ins Zentrum zurück zu den Bóvedas. Diese 47 Bögen und 23 Gewölbe wurden ursprünglich für Kriegszwecke erstellt und beherbergen heute Andenkengeschäfte. Martin findet ein cooles Hemd. Siesta.

   
Blick von der Stadtmauer   Parque Bolívar  

An unserem letzten Abend in Cartagena beschliessen wir, fein essen zu gehen. Ebenfalls aus dem Segelführer haben wir uns das Café del Santisimo ausgesucht. Zwar hat es gezügelt, doch werden wir fündig. Noch jetzt treibt es mir die Tränen ins Auge, wenn ich an das in Kaffee eingepackte Filet denke, welches uns auch wirklich bleu serviert worden ist, wie wir es bestellt hatten. Unglaublich lecker. Auf dem Heimweg statten wir Miryam einen Abschiedsbesuch ab.

Donnerstags geniessen wir ein letztes Mal das feine Morgenessen um die Ecke. Unser Hotel war ein echter Hit, bis auf die Tatsache, dass die Frau nun einen höheren Preis verlangt, als ursprünglich am Telefon abgemacht, mit der Begründung, ich hätte sie wohl falsch verstanden..... Unerfreulich. Wir handeln noch die Hälfte des Zuschlags runter, aber ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Wir hatten vor, an unserem letzten Morgen ins Inquisitionsmuseum zu gehen, doch ausgerechnet heute ist es zu, weil sie die Beleuchtung revidieren. So kehren wir nochmals ins Goldmuseum zurück, dessen erster Besuch uns bereits beeindruckt hat.

   
Komischer Vogel im Goldmuseum   Darin wühlen wäre schön   Goldkatzerl


Danach besuchen wir die Kathedrale. Ihr Bau fing im Jahr 1575 an und wurde – vor der Fertigstellung – im Jahr 1586 von den Kanonenkugeln des Piraten Francis Drake teilweise zerstört. Die Kanzel ist aus verschiedenfarbigem Marmor und stammt aus Florenz. Von wo sie über Lima nach Cartagena geliefert worden ist.

   
Calle de la Iglesia mit der Kathedrale, Cartagena   Florentinische Kanzel in der Kathedrale, Detail  

Wir essen in einem chinesischen Restaurant ein lokales Essen und kehren ins Hotel zurück. Erledigen noch ein paar Mails, bevor wir den Rucksack anschnallen und per Taxi zum Flughafen fahren. Wir kaufen kolumbianischen Kaffee und Schokolade. Nach einem problemlosen Flug landen wir in Panama, wo wir uns intensiv mit den Taxichauffeuren auseinander setzen, die himmelschreiende Preise verlangen. Zwei junge Israelinnen tun sich mit uns zusammen und zu viert erreichen wir einen einigermassen vernünftigen Preis... Die Pension Colon, in der wir nächtigen, ist zu Zeiten der Erstellung des Panamakanals erbaut worden und war damals ein Fünf–Stern–Hotel. Die spanischen Kacheln sind noch heute wunderschön anzusehen, ansonsten blättert die Farbe an allen Ecken und Enden ab.

   
Hotelzimmer in der Pensión Colón, Panamá   Lift aus dem 19. Jahrhundert   Ehrwürdige spanische Kacheln


Doch der Blick von der Dachterrasse über Panama City ist atemberaubend. Wir gehen zu Fuss ins nahe gelegene Café Coca Cola zum Abendessen. Der gebratene Reis schmeckt gut. Wir sind froh, als wir wieder glücklich im Hotel gelandet sind. Panama nachts ist nicht besonders gemütlich.

   
Café Coca Cola    

Wir essen im gleichen Café das Morgenessen. Lassen uns im Hotel von der Concierge im alten Lift zur Dachterrasse bringen und geniessen die Aussicht bei Tag.

   
Blick auf Panamá Stadt   Puente de las Américas, Panamá   Skyline von Panamá


Danach packen wir unsere sieben Sachen zusammen, deponieren den Rucksack bei der Concierge und machen uns auf, die Fussgängerzone von Panama City zu entdecken. Wir flanieren zwischen den vielen Geschäften, die günstige Ware anbieten. Wir kaufen uns ein paar neue T–Shirts und essen im Mc Donalds zu Mittag. Das absolute Antiprogramm zur örtlichen Nahrung. Doch sehen wir auch eine Kunafamilie da drin ;–).

   
Fussgängerzone, Panamá Stadt   Es tut sich was   Calle B, Panamá Stadt


Per Taxi fahren wir zum Busbahnhof. Bei strömendem Regen verlässt der Bus Panama Richtung Colon. Im Terminal angekommen, warten wir auf den Bus nach Miramar, der proppenvoll zu werden verspricht. Wir ergattern uns Sitzplätze und sind froh, als wir daheim ankommen und Suleika und Ralas uns erwarten. Blöderweise ist Odette während unseres Kurzurlaubs erneut umgefallen und hat sich diesmal die linke Hand verletzt. Marie–Madeleine und Didier laden uns zum Abendessen auf Ralas ein. Wir bleiben nicht allzu lange und schlafen herrlich im eigenen Bett.

Dieses Wochenende gehen wir gemütlich an. Martin widmet sich in erster Linie der Bekämpfung unseres Virus. Bis am Sonntagabend hat er damit grosse Fortschritte gemacht. Es handelt sich um ein VBS Malware–gen, das das File autorun.inf auf dem USB–stick infiziert hat und uns im Internetcafe in Portobelo zugelaufen ist. Dank der Freeware USBVaccine.exe von Panda Security S.L. – Vielen Dank Dorothee – konnten wir unsere Sticks vaccionieren. Uuhh! Ich bereite die beiden alten Seitenteile der Sonnenstoren zum Nähen vor.

Nach einer windigen Nacht erwachen wir am Montag nicht allzu früh. Wir bereiten – endlich, der Virus hat das vorher verhindert – die Fotos für unseren letzten Logbericht vor. Am Nachmittag gehe ich zu Marie–Madeleine, die mir die beiden vorbereiteten Teile auf ihrer Segelnähmaschine näht. Genial.

Am Dienstag passen wir unser grosses Sonnendach den aktuellen Gegebenheiten an. Wir kürzen es und ich bereite auch diese beiden Seitennähte für Marie–Madeleines Nähmaschine vor. Nach dem Mittagessen setzen wir uns an die Nähmaschine und erledigen das Nötige. Am späteren Nachmittag gehen wir gemeinsam mit Didier ins Internetcafé. Unsere Fotos sind versandbereit. Leider versagt die Internetverbindung und wir müssen das Versenden auf den nächsten Tag verschieben.... Wir laden Marie–Madeleine und Didier zum Dank bei uns an Bord zum Abendessen ein und verbringen einen gemütlichen Abend zu viert.

Ich nähe noch die Stellen, welche für die Maschine zu dick waren, von Hand zu Ende. Wir spannen das grosse Sonnensegel auf und es passt vorzüglich. Martin flickt den Backofen resp. dessen Aufhängung. Wir konnten ihn nicht mehr frei schwingen lassen, weil das Stängelchen verklemmt war. Er richtet das zu achtzig Prozent, was bedeutet, dass wir den Backofen vorübergehend nicht mehr fixieren können. Es lebe das Providurium ;–). Am Nachmittag erneuter Gang ins Internetcafé. Diesmal klappt das Versenden der Fotos. Judihuiiii!!! War aber auch höchste Zeit. Der nächste Logbericht wäre schon lange fällig.

Es regnet und gewittert die ganze Nacht wie blöd. Wir schliessen alle Luken und stellen unsere Wasserbecken draussen auf. Der Erfolg ist garantiert, 50 Liter Regenwasser in einer Nacht gefangen. Ich arbeite am Logbericht und Martin plant die Veränderung für die Antenne des MerVeilles.