Logbuch
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Kuna Yala
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Sonntag, 17. Mai 2009 bis Dienstag, 2. Juni 2009

Kuna Yala. In unseren Breitengraden besser bekannt als San Blas Inseln zum Staat Panama gehörig. Die Kunaindianer mögen den Namen San Blas nicht, da er der Region von den spanischen Eroberern erteilt worden ist. Sie selber nennen ihre gut 365 Inseln – für jeden Tag des Jahres eine und ein paar zusätzliche – Kuna Yala, das Land der Kuna. Nach den Pygmäen sind die Kunas das zweitkleinste Volk, das unsere Erde bevölkert. Sie haben es verstanden, sich ihre Kultur bis auf den heutigen Tag zu erhalten. Sie leben auf ein paar wenigen Inseln sehr eng zusammen und nutzen die anderen Inseln zur Kokosnusszucht. Zwar gehören sie zu Panama, sind aber seit dem 25. Februar 1925 berechtigt, ein eigenes Regierungssystem, eine eigene Ökonomie und ihre Sprache zu haben. Die einzelnen Inseln werden von einem Ältesten, dem Sahila, geführt. Der vom Volk erwählt, sorgfältig ausgebildet und auf Lebzeiten in sein Amt eingesetzt wird. Die Männer haben sich in ihrer Kleidungsweise verwestlicht, die Frauen sind traditionell gekleidet: ein hauptsächlich rotes – meist gelb bedrucktes – Kopftuch, einen Nasenring, der im Lauf der Zeit wesentlich kleiner geworden ist, eine Bluse, auf der vorne und hinten eine Mola draufgenäht ist, ein Tuch um die Hüften. Arme und Beine mit kleinen Glasperlen bedeckt, in wunderschönen, geometrischen Mustern sowie einen senkrechten Strich mitten in der Stirn, der sich auf dem Nasenrücken fortsetzt. Ob er geschminkt oder tätowiert ist, weiss ich nicht. Sie sind ein ausgesprochen fröhliches Volk, das viel und gern lacht, ausser wenn sie fotografiert werden. Dann schauen die meisten ganz ernst in die Kamera.

Mola ist ein Wort in der Sprache der Kuna und bedeutet Bluse. Es handelt sich dabei um mehrere Baumwollstoffschichten, die aufeinandergelegt werden. Die Muster werden ausgeschnitten und formen das Basisdesign. Dann werden sie mit feinsten Stichen aneinander genäht. Eine Heidenarbeit und ein wunderschönes Stück der Kuna Kultur. Die klassischen Molas bestehen aus geometrischen Mustern, die neueren enthalten auch Tiere und Menschen, die neusten selbst Segeljachten... Uns haben die Molas in ihren Bann gezogen, genauso wie die Frauen, die sie herstellen. Ursprünglich handelt es sich um Malereien auf ihrem Körper.

   
Kunamuseum in Porvenir – So   entsteht   eine Mola


Am Sonntagmorgen liegen wir noch echt müde in der Koje, als sich draussen ein Cayuco (Einbaum) mit drei Kunaindianerinnen nähert. Martin hat vor dem Morgenbad und dem Frühstück keine Sprechstunde. Ich kann meine Neugier nicht beherrschen, ziehe meinen Sarong über und gehe ins Cockpit. So lerne ich Archelinda, Ilchia und Aura kennen. Alle drei packen aus den mitgebrachten Plastikfässern ihre Molas aus und zum ersten Mal bestaune ich diese wunderschönen Näh– und Stickarbeiten aus nächster Nähe. Eine Mola von Archelinda sticht mir sofort ins Auge, die Farbkombination von Rot, Orange und Schwarz und das in diesen Farben ausgeführte Muster faszinieren mich vom ersten Moment an. Doch auch Ilchia und Aura wollen berücksichtigt werden! Aura zieht eine antike, deutlich getragene Mola mit vielen verschiedenen Farben aus ihrem Fass, auch da kann ich nicht widerstehen. Bei Ilchia sehe ich keine Mola, die mir gefällt. So entschliesse ich mich, ihr eine Kuna Yala Flagge abzukaufen. Als ich wieder im Schiffsbauch bin, ist Martin bass erstaunt, wie erfolgreich ich meine erste Begegnung mit Kunaindianerinnen abgeschlossen habe ;–). Nach dem Morgenschwumm und dem Morgenessen planen wir unseren Aufenthalt in Kuna Yala. Wir pumpen das Dingi auf und Martin revidiert die Ankerwinsch, welche gestern Abend geklemmt hatte.

   
Die drei Kunagrazien Archelinda, Ilchia und Aura mit Molablusen   Mola von Aura  

Nach einem gemütlichen Ausschlafen am Montag beschliessen wir, ans Land zu gehen und einzuchecken. Doch weit gefehlt. Die zuständigen Beamten sind in Panama an einer Konferenz und einchecken wird heute nicht möglich sein. Wir fragen, ob wir uns auf Porvenir trotzdem umsehen dürfen, was kein Problem ist. Wir besuchen das Museum über die Kunas und sehen uns einen DVD über ihre Kultur resp. ihre Feste an. Ein interessanter Einstieg in dieses Land, den wir verpasst hätten, wären die Beamten anwesend gewesen. Wir schlendern über die Insel, schauen im Molageschäft rein und lernen die Kunafrau kennen, die seit drei Jahren dort arbeitet. Eine aufgestellte, intelligente Frau, die uns gefällt. Im nahegelegenen Restaurant, zum örtlichen Hotel gehörig, essen wir Pulpo und trinken ein kühles Bier. Auf dem Weg dahin überqueren wir die Piste von Porvenir. Hier, und auf ein paar anderen Inseln, haben die Amerikaner im zweiten Weltkrieg Flugpisten erstellt. Erstaunlich. Als wir zum Dingi zurück kommen, sehen wir, dass Archelinda, Ilchia und Aura einen Stand im Baumschatten aufgebaut haben, da heute ein Tag ist, an dem neue Hotelgäste eintreffen. Wieder auf Suleika, schaut Lionel mit seinem Sohn Ernicel vorbei. Er verkauft uns Mangos und postet für uns Wasser auf der Nachbarinsel, da wir ja noch keinen Fuss auf Kunaland setzen dürfen, weil wir nicht einklarieren konnten.

   
Pelikanflug vor Porvenir    

Am Dienstagmorgen sind wir später dran als geplant... Das Einklarieren geschieht in drei Schritten: zuerst zu Ricardo von der Immigration, der unsere Pässe stempelt, dann schauen wir bei Alberto rein, welcher der Vertreter der Kuna ist, und zuletzt bei Alexis, der uns einen Zarpe (Passierschein) für die Gewässer von Kuna Yala erstellt. So gerüstet, machen wir uns auf, um nahe von Wichubhuala zu ankern und dort die Nacht zu verbringen. Nach drei vergeblichen Ankerversuchen – auf dem koralligen Grund hält nicht mal unser deutscher Bügelanker – wollen wir aufgeben. Doch Archelinda, Ilchia und Aura in ihrem Cayuco kommen und zeigen, wo wir ankern sollen. Beim fünften Mal schauen auch noch die Delfine zu, aber es nützt alles nichts: der Anker hält nicht. So machen wir einen Programmwechsel, motoren zu den Lemmon Cays, wo wir zwischen den Inseln Tiadup und Naguarchirdup den Anker werfen. Zwar sind wir nicht allein, trotzdem ist es hier sehr schön. Romantische Sandstrände, im Wind nickende Palmen, Strohhütten und Cayucos am Strand. Einmalig! Ruben, ein Fischer, kommt vorbei und verkauft uns zwei wunderschöne Bonitos. Kurz darauf kommen Archelina mit ihrer Tochter Tariana und ihrem Mann vorbei und bieten uns Molas an. Es ist zu schwierig, abzulehnen.... Zum Abschluss dieses erfolgreichen Tags schneide ich Martin wieder einmal die Haare, was dringend nötig ist.

   
Cayos Limón, Archelin und Tariana    

Am Mittwoch feiern wir Martin’s Geburtstag. Nach einem Morgenschwumm in herrlich warmem Wasser geniessen wir die französische Paté, welche wir von Julie und Larry geschenkt bekommen haben, zu frischem Brot. Ein Festtagsschmaus. Um die Mittagszeit setzen wir uns ins Dingi, fahren zum Riff und schnorcheln eine Weile. Die Strömung ist ziemlich stark und wir beschliessen, dass es besser ist, sich nicht allzu weit vom Dingi zu entfernen. Das Schnorcheln ist hier nicht sehr ergiebig, weder was die Korallen noch die Fische anbelangt. Vielleicht sind wir auch am falschen Ort, wer weiss? Wir klettern wieder ins Dingi und fahren in die Nähe von Kuarsurdup, eine kleine Insel, weisser Strand, Palmenhain, zwei Hütten, Menschen und ein Hund. Wir wollen ihre Intimsphäre nicht stören, kehren um, haben aber den Eindruck, dass die Leute sich gefreut hätten, wenn wir an Land gegangen wären. Zurück im Ankerfeld schauen wir bei Oliver rein. Die deutsche Flagge lässt auf deutsche Bücher hoffen. Ja! Wir holen unsere Bücher, Oliver bittet uns für ein Bier an Bord und wir tauschen Bücher und unterhalten uns. Zurück auf unserem Schiff kaufen wir Ruben zwei Snapper ab, lesen und geniessen den Tag. Heute schliessen wir uns den anderen Seglern an und gehen um 17.00 Uhr auf die Insel Naguarchirdup, wo eine Kunafamilie Bier und Coca aus einem Kühlschrank verkauft, einen Tisch und Stühle aufgestellt hat. Wir unterhalten uns intensiv mit Susan vom Schiff Wooden Shoe. Sie ist schon länger in der Gegend und gibt uns viele nützliche Tipps. Zurück auf dem Schiff bleiben wir beim Bierchen und geniessen den frischen Fisch von Herzen.

   
Kagandup, Cayos Limón   Tiadup, Cayos Limón   Naguarchirdup, Cayos Limón


Wir stehen zeitig auf, geniessen das Schwimmen im klaren Wasser und fahren per Motor nach Ali Tupu, einer bewohnten Insel ganz im Westen. Verschiedene Cayucos kommen vorbei, so dass wir Mangos, Ananas, Avocados und frischen Fisch an Bord haben. Wie im Paradies oder im Schlaraffenland! Am Nachmittag satteln wir unser Dingi und fahren zur Insel. Die älteren Frauen spazieren hier oben ohne rum, die jüngeren ziehen entweder ihr sonst um die Hüfte getragenes Tuch hoch oder einen Büstenhalter über. Schade! Die ganze Insel ist dicht besiedelt und hier und da führen Stege aufs Wasser hinaus, an deren Ende eine Toilette erbaut ist. Letztere besteht aus vier geflochtenen Wänden. Wir werden von einer Frau zu ihrem Steg gewunken, binden das Dingi an und steigen aus. Sie fragt uns, ob wir an Molas interessiert seien, was wir bejahen. Umgehend werden zwei Plastikstühle zwischen die Hütten gestellt und verschiedene Frauen kommen mit ihren Plastikfässern und breiten die Molas aus. Während wir die schönen Arbeiten durchgehen, singt im Haus nebenan ein Mann, der Sahila (?), melodische Weisen. Wir entscheiden uns für ein geometrisches Muster, hergestellt von Selina. Ich getraue mich nicht, sie um eine Foto zu bitten. Einer der vier Lehrer, aus Panama stammend, unterrichtet hier seit zwei Jahren und führt uns durchs Dorf. Die Häuser, in die wir reinlinsen, sind hauptsächlich leer, hier und dort baumelt eine Hängematte. Die männliche Dorfjugend begleitet unseren Rundgang, während dem die jungen Frauen in kleinen Gruppen hinter Häuserecken hervorlugen. Wir dürfen uns auch das Klassenzimmer ansehen. Es ist sehr eindrücklich, mit wie wenig Material unterrichtet werden kann. Der Lehrer zeigt uns auch, wo er wohnt auf der Insel. Ein Haus mit Meeranstoss. Gute Lage.

   
Isla Lena, Islas Robeson   Segler bei Ali Tupu   Lehrer mit Schuljugend, Ali Tupu


Zurück auf Suleika kommt Justino vorbei, einer der beiden Helfer des Sahilas, und zieht die US–$ 5.– ein, welche uns berechtigen, hier einen Monat zu ankern, den Fluss rauf zu fahren, um Wasser zu schöpfen und Wäsche zu waschen. Wir sind sehr beeindruckt. Auch lädt uns Justino ein, auf seine Insel – Ali Tupu pequeña – zu kommen und sein Haus zu besichtigen. Später schaut Bredio, sein Schwager, mit seinem Heft vorbei. Er bittet alle Segler, sich einzutragen mit Schiffsnamen, Namen, Nationalität und einer Bemerkung zu Kuna Yala. Weiter hinten hat er auf Englisch und Deutsch Einträge, welche Touren er anbietet. Die Flussfahrt, wo es Krokodile geben soll und der Besuch eines Dorfes reizen uns. Wir machen ab, dass wir am nächsten Tag, nach dem Besuch bei Justino die Angelegenheit besprechen.


Am Freitag ist Wasch– und Wasserholtag. Wir motoren mit dem Dingi ans Festland, 500 m von unserem Ankerplatz entfernt, finden die Flussmündung des Rio Torti und motoren ins Unbekannte. Zu Beginn gibt es ein paar unsichere Momente, ob wir auch am richtigen Ort sind, doch als uns ein Mann mit einem Cayuco mit leeren Kanistern überholt, sind wir sicher, richtig zu liegen. Da erkennen wir auch die ins Gras gehauene Treppe, welche steil zum Friedhof raufführt, von der uns Justino erzählt hat. Schon bald müssen wir den Motor hochklappen und zu den Rudern greifen, da der Fluss hier nicht tief genug ist. Wir legen das Dingi an Land und waten die letzten paar Meter den Fluss hoch, bis das Wasser klar daherkommt und wir unsere Wäsche einweichen und sämtliche mitgebrachten Kanister und Petflaschen mit Frischwasser füllen können. Was für ein Vergnügen! Als alle Gefässe gefüllt, die Wäsche ausgewrungen und gespült ist, paddeln wir friedlich den Fluss runter und benutzen den Motor erst wieder, als wir auf dem Meer sind.

   
Rio Torti, wo wir mit dem Dingi Wasser holten und Wäsche wuschen    

Nachmittags fahren wir mit dem Dingi nach Ali Tupu pequeña, wo sowohl Justino als auch Bredio wohnen. Bredio hat einen Wohnsitz mit Wasseranstoss und eine grosse Tafel aufgestellt, so dass man von weitem erkennen kann, wo er wohnt und wo wir anlegen können. Er hilft uns, unser Dingi festzumachen und zeigt uns den Weg zum Haus von Justino. Wir dürfen uns das Innere von Justinos Haus ansehen. Es herrscht ein ziemliches Chaos. Poster sind zum Teil verkehrt herum aufgehängt, eine Hängematte baumelt im Raum, Kinderspielzeuge liegen rum, Wäsche hängt von den Balken runter, leere Aluminiumdosen stapeln sich entlang den Wänden, der Boden ist recht uneben. Wir dürfen eine Familienfoto von Justino, seiner Frau Renilda, seinem siebenjährigen Sohn Justino und seiner zweijährigen Tochter Renileida machen.

   
Familienporträt – Renileida, Renilda, Justion und Justino jr.   Das Dorfschwein im Selbstreinigungskäfig   Strasse in Ali Tupu Pequeño


Justino begleitet uns durchs Dorf. Die Stimmung hier ist eindeutig familiärer als auf der grösseren Insel Ali Tupu. Wir erfahren, dass alle, die hier wohnen, miteinander verwandt sind. Wir werfen einen Blick in den kleinen Laden, sehen Frauen vor den Türen ihrer Hütten Molas machen, schauen den Jungen beim Basketballspielen zu. Iris zeigt uns T–Shirts, die sie mit bunten Applikationen versehen hat und wir kaufen ein schwarzes T–Shirt mit schönen Papageien drauf für Martin. Es gibt auch eine Frau, die in ihrer Hütte Brot verkauft und wir kosten zum ersten Mal das Kuna–Fingerbrot. Sehr schmackhaft, wenn es frisch ist, wie das meiste Weissbrot.

   
Die Kinder   werden   gerne fotografiert


Als wir das Dorf samt seinem einen Schwein gesehen haben, setzen wir uns bei Bredio in den Hof und besprechen den morgigen Ausflug. Der Besitzer des grösseren Bootes hat abgelehnt, es habe zu wenig Wasser. Doch hat er einen Bootseigentümer gefunden, der eine Abkürzung mit Stromschnellen kennt, die auch bei diesem Wasserstand befahrbar ist. Wir verabreden uns also für den nächsten Tag morgens um sieben Uhr.

   
Die älteren kleiden sich züchtig   Bredio’s Frau beim Mola nähen   Dorfleben ohne Zuschauer


Schon eine Viertelstunde vor der Zeit liegen Bredio und Alexi, der Bootsbesitzer, mit der Lancha längsseits an Suleika. Pünktlich wie die Uhr fahren wir ab. Wir brausen etwa eine halbe Stunde über das offene Meer und zweigen dann in den Rio Mandinga ein. Ganz unten zeigt uns Bredio ein Krokodil. Wir können die Nüstern und die Augen sehen, Alexi steuert das Boot näher, damit ich eine Foto machen kann und schwupps, taucht das Krokodil ab und wurde nicht mehr gesehen.... Bredio erklärt uns, dass wir auf den Sandbänken Krokodile sehen werden bei der Heimfahrt, unter der Voraussetzung, dass dann die Sonne scheine, weil sich die Tiere gerne sonnen. Wir sind gespannt. Die erste Abzweigung, welche wir nehmen, um Richtung Dorf zu fahren, ist die falsche. Der Kapitän erinnert sich nicht mehr genau an den Weg. Das kann ja heiter werden ;–). Sie treffen einen Kuna in einem Cayuco, der ihnen den korrekten Weg erklärt. Wir fahren wieder aus der Abzweigung raus und weiter den Fluss rauf. Die nächste Abzweigung, die wir nehmen, ist die richtige. Wir fahren eine schöne Weile auf einem breiten Flussarm, bis dann die Stromschnellen schmal und schnell zu Tale stürzen. Wir zweigen ein und bald kann der Motor nicht mehr gegen die Strömung ankämpfen. Sowohl Bredio als auch Alexi verlassen das Boot und ziehen es vom Ufer auf stromaufwärts. Die krampfen heftig, so dass auch ich noch aussteige und ziehen helfe. Martin hofft, dass wir ihn nicht fahren lassen! Nach einer rechten Anstrengung können wir alle wieder einsteigen. Etwas weiter flussaufwärts steigen die beiden Männer nochmals aus, diesmal schaffen sie es ohne meine Hilfe. Ich bin froh, denn das Ufer ist hier deutlich unwegsamer als bei der letzten Stelle. Wir zweigen wieder in den Haupstrom ein, der träge und gelassen fliesst. Es gibt ziemlich viel Schwemmholz, das ganze Teile des Flusses absperrt.

   
Rio Mandangi, Bredio vorne im Schiff   Gegenverkehr im Rio Mandangi  

Doch kommen wir ohne grössere Hindernisse beim gesuchten Dorf an. Bredio hat uns erklärt, dass wir hier nur gegen Bezahlung fotografieren dürfen. Daraus schliessen wir, dass die Leute die Kamera nicht mögen und lassen sie im Rucksack versenkt. Wir spazieren auf einem schmalen Trampelpfad durch Bananenplantagen ins Dorf, kommen bis zu den ersten Häusern, wo wir gefragt werden, ob wir uns für Molas interessieren: immer. Verschiedene Frauen verschwinden in den umstehenden Häusern und kommen mit ihren Blusen wieder raus. Als wir uns für eine Mola entscheiden, werden beide, die auf der Brust– und die auf der Rückenseite von der Bluse losgetrennt und uns verkauft. Auch einen kleinen applizierten Papagei posten wir. Hier genau so wie in Ali Tupu haben viele Kunas Papageien mit gestutzten Flügeln als Haustiere. Wir schlendern auf einem schmalen Pfad durchs Dorf und sehen, dass sie hier die kleinen Kinder mit Kohle beschmieren. Leider kann uns Bredio denn Sinn davon nicht erklären. Wir beobachten, wie vier Frauen Zuckerrohr pressen. Eine wippt auf einem waagrechten Baumstamm rauf und runter und die anderen drei verdrehen darunter Zuckerrohr, damit der Saft rausrinnt, wenn sich der Stamm darauf senkt. Alle strahlen, doch halten wir es nicht für angebracht, diese friedliche Szene mit unserem Wunsch, eine Foto zu schiessen, zu zerstören. In der Nähe treffen wir den Sahila, der ein älterer hochintelligenter Mann mit wachen Augen ist. Wir zahlen unseren Obolus – zwei US–$ pro Person – und unterhalten uns mit ihm. Er interessiert sich dafür, wie teuer unser Windgenerator ist auf dem Schiff. Danach wandern wir weiter und kommen zum Haus von Bredios Schwester. Wir lassen uns auf einer Holzbank davor nieder, packen das für uns und Bredio mitgenommene Essen – Sandwiches, hartgekochte Eier und Coca Cola – aus und laden auch Alexis ein, sich zu bedienen. Wir essen ganz zufrieden, als Bredios Nichte ihre Blusen rausbringt, damit wir ihre Molas bewundern können. Einmal mehr werden wir fündig. Es beginnt zu regnen und Bredio lädt uns ein, im Hausinnern Schutz zu suchen. Welch Glück für unsere Neugier! In diesem grossen einräumigen Haus wohnen die Schwester von Bredio, eine ihrer Töchter mit ihrem Mann und deren neun Kinder! Das Haus ist tiptop aufgeräumt, wir dürfen je in einer Hängematte Platz nehmen. Bredio und drei Kinder des Hauses sitzen auf einer Holzbank an der Häuserwand. Seine Nichte mit dem kleinsten Kind baumelt in der Hängematte und isst aus einem Teller zu Mittag. Weiter hinten im Haus brennt ein Feuer und eine ältere Tochter unterhält das Feuer und rührt im grossen Topf, wo das Essen drin köchelt. Über der Feuerstelle ist ein Dach auf vier Pfosten angebracht, auf dem sie normalerweise den Mais einerseits trocknen und andererseits durch den Feuerrauch von Ungeziefer befreien. Gut durchdacht. Auf einem Tisch an einer der Wände stehen eine kleine Turmstereoanlage und ein Fernseher. Ansonsten hat es nicht viele Sachen in dem Haus. Wir bleiben, bis der Regen sich beruhigt und machen uns dann auf den Heimweg.
Wir sind gespannt, wie die Stromschnellen in umgekehrter Richtung bewältigt werden. Als wir ins Boot einsteigen, ist ein weiterer junger Mann mit von der Partie, der uns nicht vorgestellt worden ist. Als wir den breiten, trägen Strom verlassen, fädeln wir rückwärts in die Stromschnellen ein. Wir wundern uns ein wenig, erfahren aber, dass das immer so gemacht wird. Der Motor ist abmontiert und ins Schiffsinnere gelegt worden. Wir fahren los und unser neuer Gast ist äusserst geschickt in der Handhabe des langen Steckens, mit dessen Hilfe er das Boot abbremst. In einer der rasantesten Kurven stossen wir auf Gegenverkehr. Auch dort sind die Männer am Ufer draussen und nur eine Frau mit grossen geweiteten Augen sitzt im Cayuco. An dieser Stelle steigen auch Bredio und Alexi wieder aus, um das Boot vom Ufer aus zu bremsen. Die beiden verfügen über Bärenkräfte. Der Junge im Boot bremst so gut es geht. Wenn es nicht so gut geht, prallen wir in den Kurven mit dem flachen Ende des Bootes gegen das Ufer. Nach der zweiten schnellen Stelle, wo wir wieder in den gemächlichen Fluss wechseln, kommen Bredio und Alexi wieder an Bord, der Motor wird montiert und wir tuckern von dannen. Leider ist es immer noch grau und bedeckt, so dass die Krokodile nicht zum Sonnen rauskamen. Bredio sieht noch eines, wir erhaschen nur noch einen Blick auf die Ringe im Wasser, als es bereits abgetaucht ist. Wie abgemacht, waren wir kurz nach fünfzehn Uhr wieder auf Suleika. Wir werden von verschiedenen Kunas belagert, die ihre Natels zum Aufladen vorbeibringen. Die einen erwarten das einfach als Gefallen, andere bringen uns Kochbananen als Geschenk mit.

   
Bredio hat uns besucht    

Am Sonntag schlafen wir aus und benötigen den Tag, um die vielen Eindrücke von unserem gestrigen Ausflug zu verdauen. Da schaut Raúl vorbei. Er sagt, auch er sei ein Führer. Schlüpft ins Cockpit und erzählt uns allerhand. Als Martin mich darauf aufmerksam macht, das Raúl ein Gewehr in seinem Cayuco liegen hat, kommt er auf den springenden Punkt: an seinem Gewehr fehlt eine Schraube und er fragt Martin, ob er nicht was Passendes hätte. Wir suchen und finden. Allerdings passt der Schraubenkopf nicht in die Öffnung, so dass Martin ihn in den Schraubstock einspannen und kleiner feilen muss. Raúl blättert in unserem Führer und wir sehen, dass er Mühe hat mit lesen. Wir schenken ihm eine Lesebrille. Als Raúl zufrieden von dannen zieht, kommen weitere Kunas mit ihren Handys zum Aufladen vorbei. Am späteren Nachmittag fahren wir nochmals den Rio Torti hoch, um Wasser zu holen und unsere T–Shirts, die auf dem gestrigen Ausflug im Schiff ziemlich schlammig geworden sind, auszuwaschen. Auvencio bringt uns auf Anfrage zwei Fische zum Znacht, die wir von Herzen geniessen.

   
Martin flickt Raul’s Gewehr    

Am Montag ist es Zeit weiterzuziehen. Zwei junge Mädels möchten noch ihre Natels zum Laden abgeben. Nach anfänglichem Zögern gehen wir darauf ein, unter der Bedingung, dass sie die Geräte in einer Stunde wieder abholen. Lachend versprechen sie uns das. Als Suleika und wir bereit sind – die Stunde seit längerem abgelaufen – sehen wir keine Spur der Beiden. Ich bin dafür, den Anker zu haben, Martin ist der Meinung, wir müssten erst die Natels zurück geben. So winken wir einen Kuna in seinem Cayuco heran, erklären ihm das Ganze und er nimmt die beiden Geräte mit. Als wir den Anker heben, sehe ich die beiden jungen Mädchen näher paddeln. Sie treffen den Mann mit ihren Handys und fahren ans Ufer zurück. Die Sonne lacht vom Himmel und wir kommen gut aus dem Riff raus. Es ist absolut windstill. Wir motoren, spannen unser kleines Dach auf und geniessen die Fahrt nach Chichimé. Zwei Jachten verlassen die Bucht, kurz bevor wir eintreffen und so sind wir zu dritt vor Anker. Einfach herrlich. Ein Fischer schaut vorbei und wir machen ab, dass er uns am nächsten Tag Fisch bringt.

Geplant war ein fauler Tag, doch es kam anders. Als wir noch in der Koje liegen, hören wir, wie der Fischer klopft. Da wir etwas bestellt hatten, stehen wir auf. Doch weit gefehlt, es ist nicht Dementerio, sondern ein anderer Fischer. Also posten wir einen Fisch für das Mittagessen, da wir nun schon mal auf sind. Als nächstes kommt – für uns wie vom Himmel gefallen – ein Gemüseschiff, das sich längsseits legt. Wir posten Zucchettis, Passionsfrüchte, Salat, eine Peperoni, Bier und Wein. Es ist unglaublich!!! Wenig später legt Lisa an. Ein im Führer abgebildeter Transvestit, ein bekannter Master Mola Maker. Da können wir nicht widerstehen. Wir laden Lisa ins Cockpit ein und vertiefen uns in die Auswahl ihrer Molas. Wir kaufen bei ihr ein und bitten sie, die schönen Stücke zu signieren. So stickt sie ihren Namen auf die gekauften Molas. Nachmittags backe ich Brot und gehe danach zur Abkühlung schnorcheln. Ich begegne sieben Tintenfischen (Calamares), die mich alle aus einer Linie beäugen, so wie ich sie. Super.

   
Lisa, Master Mola Maker und Transvestit   Uchutupu Dummat, Chichimé  

Entgegen der ursprünglichen Planung brechen wir nicht am Morgen zum Swimmingpool resp. Maoki, den Cayos Holandesas, auf, da es zu stark regnet. Wir erinnern uns, dass Isabelle und Joseph hier Prado, einen weiteren Master Mola Maker, getroffen haben und bereiten uns auf einen Landgang vor, als ein älteres Ehepaar mit seinem Cayuco kommt und uns Fladenbrot verkaufen will. Da wir selber gebacken haben, brauchen wir das nicht. Wir erkundigen uns nach Prado. Der sei nicht hier, aber sie haben auch Molas, auch antike.... In Ordnung. Wir warten, bis die beiden wieder da sind und laden sie ins Cockpit ein, da es regnet. Adilia verkauft die Molas ihrer verstorbenen Schwester, weil sie Geld braucht für die Beerdigung resp. für den Reis, den Zucker und den Kaffee, der auf dem Friedhof ausgeteilt wird. Wir erwerben eine schöne Mola ihrer verstorbenen Schwester. Wir schenken Adilia und ihrem Eucebio noch ein Kilo Zucker und eine Zwiebel (um letztere hat sie uns gebeten). Jetzt nichts wie los! Lisa fährt noch vorbei und sagt, sie komme später zu uns. Als sie uns ablegen sieht, erkundigt sie sich, wohin wir fahren.

   
Adilia Santos, ihr haben wir eine Mola der verstorbenen Schwester abgekauft   Chichimé  


Wir gehen zu den East Lemmon Cays, nicht weit, aber in der richtigen Richtung für Maoki. Als wir Einblick auf den Ankerplatz kriegen, wird uns klar, dass die am VHF verhandelte Hochzeit eines amerikanischen Paares hier stattfinden muss. Es liegen bereits 27 Schiffe vor Anker, als wir eintreffen..... Der Grund ist sehr korallig und wir müssen fünf Versuche machen, bis der Anker endlich greift und hält. Kaum haben wir das Sonnendach aufgespannt, trifft Lisa ein. Sie hat eine neue Kollektion dabei und wir dürfen sie uns einfach anschauen. Lisa hat uns richtig eingeschätzt, es bleibt nicht beim Schauen. Sie näht wirklich traumhaft schöne Stücke.

   
Banadup, Eastern Lemmon Cays    

Am Donnerstag stehen wir zeitig auf. Obwohl es regnet, sind wir entschlossen, diesen total überbevölkerten Ankerplatz zu verlassen. Wir heben den Anker, doch die Kette hat sich unter einer Koralle oder einem Stein verklemmt. Wir wechseln die Plätze, Martin übernimmt den Anker und ich das Steuer. Nach ein paar Rückwärtsmanövern reisst sich die Kette los und ich gehe erneut zum Anker und Martin ans Steuer. Wir ziehen von dannen. Unterwegs regnet es wie aus Kübeln. Ich nütze das aus und schrubbe Suleika unter der Süsswasserdusche, was ihr gut tut. Wir kommen zufrieden in Maoki, den Cayos Holandesas – unter den Seglern als Swimmingpool bekannt – an. Es liegen schon ein paar Yachten vor Anker. Kein Vergleich mit dem Ort, wo wir herkommen. Wir ankern neben einem der Riffe. Am späteren Nachmittag trifft auch Yvonne ein. Penny und Mike laden uns zu einem Sundowner ein. Sie haben Gäste: Pennys Schwester Heather und deren Ehemann Nathanael. Im Lauf des Nachmittags schaut Teo mit seinem Sohn Emmem vorbei und zieht die fünf US–$ für die Ankerberechtigung hier ein. Wir können ihm auch einen kleinen Barrakuda für das Nachtessen abkaufen und bestellen vier Avocados bei ihm. Abends rudern wir zu Yvonne, tauschen aus, was wir alles erlebt haben in den zwei Monaten, in denen wir uns nicht mehr gesehen haben. Ein aufgestellter Abend.

   
Malerisch – Maoki, Cayos Holandesas    

Am Freitag ist strahlendes Wetter. Wir erschnorcheln das Riff, das am nächsten bei Suleika liegt. Wir kreuzen drei grosse Barrakudas, sehen jede Menge bunte Fische und lebende Korallen. Wir paddeln per Dingi zu Yvonne und laden sie zum Drink ein für den Abend. Nachmittags backen wir ein paar Bretzeln, da uns die Crackers ausgegangen sind. Penny und Mike kommen ohne Heather und Nathanael. Bringen aber alle Molas mit, die sie bis jetzt eingekauft haben, und wir vergleichen unsere Nomadenschätze. Martin zeigt Mike noch etwas auf dem Computer, während dem Penny und ich uns über unsere gegenseitigen Zukunftspläne in Sachen Segeln informieren. Die Zeit vergeht im Flug.

   
Paradiesisch – Maoki Cayos Holandesas    

Am Samstagmorgen schwimme ich noch kurz zu Yvonne rüber, da sie gestern die Trockenhefe bei uns vergessen haben. Danach heben wir beide den Anker und verlassen den Swimming Pool. Yvonne Richtung Ali Tupu und wir fahren zu den Coco Bandero Cays, von denen Penny und Mike so begeistert erzählt haben. Als wir uns nähern, sehen wir, dass bereits eine Yacht vor Anker liegt. Unser Wunschankerplatz ist noch frei! Wir ankern, ich möchte den Anker kontrollieren, doch liegt er zu tief, als dass ich etwas sehen könnte. So schnorchle ich in der Gegend rum und finde zwei wunderschöne Sanddollars. Allerdings muss ich Lehrgeld bezahlen, der erste, den ich in die Finger nehme, zerbröselt bei meiner Berührung. Danach gehe ich entschieden vorsichtiger ans Werk und kann zwei zum Schiff bringen. Einer, der plastisch geformt und bei dem auf der Erhöhung der Seestern gezeichnet ist. Der zweite ist flach, der gestichtelte Seestern befindet sich im Zentrum und aussen rum hat es lange Schlitze im Sanddollar. Jeder ist auf seine Art faszinierend. Ich stelle beide im Cockpit aus, damit wir uns an ihrem Anblick erfreuen können.

   
Suleika in Coco Bandero Cays    

Am Sonntag schlafen wir aus. Der Himmel ist grau verhängt. Wir nehmen es gemütlich. Aus der geplanten Dingitour, um Fotos von dieser traumhaften Umgebung zu schiessen, wird nichts. Wir lesen, backen Brot, schreiben am neuen Bericht. Gehen zeitig in die Federn.

   
Olosicuidup, Coco Bandero Cays    

Als die Sonne am Montag lacht, machen wir unsere Dingi–Foto–Tour. Coco Bandero ist traumhaft. Ich schnorchle ein letztes Mal, finde aber keinen schönen Sanddollar mehr. Zurück an Bord, will ich die beiden schönen Stücke in Sicherheit bringen, damit ihnen nichts Böses passiert. Ich packe sie in das Tupperware der Strandschätze, als ich es schliesse, berührt der Deckel ganz fein den plastischen Sanddollar und der zerbröselt in tausend Stücke. Schade! So werfe ich die Überreste ins Meer, woher sie kamen, als sie intakt waren. Wir motoren nach Narganá. Rudern ans Land, finden das Internetcafé und es hat sogar offen. Wir senden die achtzehn Fotos für den letzten Bericht, wollen noch unsere Inbox checken, werden nicht ganz fertig, bevor das Internetcafé schliesst. Diese Aktion hat uns geschlagene drei Stunden gekostet.... Ziemlich müde, aber zufrieden, essen wir in einem Restaurant mit Blick aufs Wasser. Martin einen feinen Fisch mit Reis, ich Huhn mit Pommes Frites, dazu ein kühles Bier. Ein Genuss. Wieder an Bord nehmen wir noch ein Verdauungsschnäpschen, bevor wir uns aufs Ohr legen.

   
Narganá, eine Kunastadt   Corazón de Jesus durch eine Brücke mit Narganá verbunden  

Als wir gestern an Land waren, haben wir Federico kennen gelernt. Einen örtlichen Führer. Wir haben auf neun Uhr heute Morgen mit ihm abgemacht. Er ist etwas zu früh, holt unsere dreckige Wäsche – seine Frau wird sie waschen – den Abfall und unsere leeren Kanister, um letztere mit Trinkwasser zu füllen, sowie eine Einkaufsliste für Früchte und Gemüse. Danach fahren wir ins Dorf und besichtigen Narganá und Corazón de Jesús. Die beiden Inseln sind mit einer Brücke verbunden. Diese beiden sind von den modernsten Orten, wo Kunas wohnen. Einerseits gibt es hier noch die traditionellen Stroh– und Bambushäuser, andererseits auch betonierte. Traurig ist, dass in vielen Häusern der ganze Tag der Fernseher läuft und die ganze Familie vor der Glotze hockt. Wir treffen Federico und er sagt uns, dass er demnächst die Frischwaren liefern wird. So begeben wir uns auf Suleika. Was für ein Schmaus, wieder mal ein Guacamole machen zu können. Avocados hatten wir noch, aber Tomaten waren eine ganze Weile nicht mehr erhältlich. Am Nachmittag rudern wir erneut an Land und besichtigen den VIP–Friedhof von Narganá. Ganze fünf Gräber sind dort zu finden. Das äusserste Grab ist dasjenige einer deutschen katholischen Nonne, die vor achtzig Jahre hierher gekommen und 1996 im Alter von 93 Jahren gestorben ist. Bei den andern vier handelt es sich um bedeutende Kunamänner. Abends wollten wir in einer von Federico empfohlenen Beiz essen, doch ist die Köchin krank. Er begleitet uns in das Restaurant von gestern Abend und isst mit uns. Auf eigene Einladung... Nach dem Essen hole ich noch unsere Wäsche ab bei seiner Frau.

   
Hier kauften wir frische Eier, Narganá   Alltagsszene in Narganá