Logbuch
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Honduras: Festland, Cayos Cochinos und Roatan
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Montag, 16. Februar 2009 – Montag, 2. März 2009

Am Montagmorgen funken wir den Shipyard vor acht Uhr an. Sie haben einen Platz für uns. Ohne Morgenessen nehmen wir den Anker auf und fahren zum Shipyard. Der Wächter, wie so oft mit einem Gewehr bewaffnet, weist uns ein und hilft uns anlegen. Martin kümmert sich noch darum, Suleika richtig zu vertäuen, und ich gehe aufs Büro, um mich zu erkundigen, was sie alles brauchen. Bin gerade zurück auf dem Schiff, als Javier, der Taxichauffeur uns auffordert, mit ihm und einem anderen Seglerehepaar zum Einklarieren zu fahren. Nix wie los! Wir packen unsere Papiere und quetschen uns in sein Taxi. Peter, ein amerikanerischer Segler – ganz Gentleman – überlässt Martin den Vordersitz, obwohl er noch grösser ist als Martin und kaum weiss wohin mit seinen Beinen im Taxi hinten drin. Zuerst fahren wir zur Immigration, von dort zur Bank, um lokale Währung zu besorgen, zurück zur Immigration, Taxe begleichen und Stempel abholen und weiter zum Hafenmeister, der das nötige Papier für Suleika erstellt. Uff, jetzt sind wir legal in Honduras. Javier setzt uns beim Einkaufszentrum ab und wir machen einen rasanten Shoppingtripp, da Peter und Lena noch anderes zu erledigen haben am Nachmittag. Auf der Heimfahrt halten wir an für frisches Gemüse und zuletzt kaufe ich noch fünfundzwanzig wunderschöne Orangen bei einem Pick–up am Strassenrand. Die Früchte sind spottbillig und von einer traumhaften Qualität. Zurück auf dem Shipyard sehen wir zu, wie sie ein schweres Stahlfischerboot aus dem Wasser heben. Suleika liegt direkt neben der Auswasserungsstelle und wir haben einen absoluten Logenplatz. Das Schiff hat ein wunderschönes Piratenlogo auf seinen Rumpf gemalt. Am späteren Nachmittag schauen noch Annette und Wim vorbei, die wir in Cienfuegos, Kuba, kennen gelernt haben.

   
La Ceiba Shipyard, Honduras   Fischerboot wird ausgewassert   Radar ist zu hoch



Sieben Uhr morgens kann ich Javier die Wäsche mitgeben – die Zeit, wo er die Angestellten der Marina bei ihrer Arbeit abliefert – und werde sie gleichentags zurück erhalten. Das ist Service! Ich vereinbare mit Javier einen Termin um zehn Uhr, um in die Stadt zu fahren. Würde gerne das Internet der Marina benutzen, läuft aber im Moment gerade nicht... Wir lassen uns beim Parque Central absetzen, wo wir an einem Kiosk einen Stadtplan, eine Landkarte von Honduras und einen Führer kaufen.

   
Parque Central, La Ceiba   Kathedrale von La Ceiba  

So gerüstet, bummeln wir durch die Stadt und lassen La Ceiba auf uns wirken. Die drittgrösste honduranische Stadt kommt quasi ohne Hochhäuser aus. Es gibt drei Hauptstrassen, an denen sich alle möglichen Geschäfte befinden. Es herrscht eine freundliche, friedliche, lächelnde Atmosphäre, die uns gefällt. Wir finden ein Internetcafé, das super funktioniert, nach ein paar Anfangsschwierigkeiten mit unserem USB–Stick. Wir essen in einem kleinen Lokal ein Huhn mit Kokosnuss, absolut fein. Kaufen danach in einem grossen Paìs ein und lassen uns von Javier nach Hause chauffieren. Wieder auf dem Schiff, schauen wir den Fischern zu, wie sie ein neues Ruder anschweissen. Hier gibt es unangenehm viele Mücken, und fast alle stechen mich..... Am Abend erwischen wir "unsere" Kakerlake und können sie mit Giftspray zur Strecke bringen und anschliessend über Bord schmeissen. Gut so.

   
Martkquartier, La Ceiba   Marktszene, La Ceiba  

Am Mittwoch schlafen wir aus, kaufen eine 18.9 Liter Wasserflasche (5 Gallonen), denn das Wasser, das hier aus dem Hahnen kommt, ist derart mit Rost versetzt, dass es uns nicht gelüstet, irgendetwas damit zu tun. Ich gehe mit unserem PC zum WIFI–Punkt: heute klappt die Verbindung. Martin ersetzt den erneut zerbrochenen Kabelschuh, ich komme wieder zu meinem Löteinsatz. Klappt auch diesmal wie am Schnürchen. Wir laden Annette und Wim zu einem Drink ein – bevor die Mückenplage einsetzt – um vier Uhr. Ich backe Brot. Unsere Gäste trudeln erst gegen fünf Uhr ein, da sie noch das grosse Bunkern hinter sich brachten, denn morgen setzen sie Segel Richtung Cayos Cochinos. Sie geben uns jede Menge Tipps für unseren Inlandtrip nach Lago Yojoa und zum Schluss kauft Annette sogar noch die roten Kakaduohrringe. Toll.

Auch am Donnerstag funktioniert das Internet einwandfrei. Ich treffe Peter und frage ihn, was er über Cayos Cochinos weiss: gar nichts. Wir lösen Thetis, d.h. Annette und Wim, die Leinen und helfen, sie aus ihrem Platz zu schieben. Nachmittags fahren wir mit Javier in die Stadt, um unsere Bustickets zu kaufen. Leider wussten wir nicht, dass man sich dazu ausweisen muss: also zurück zum Shipyard, Ausweise mitnehmen und los geht es. Wir finden eine preislich passende Buslinie, kaufen unsere Tickets, posten ein Natel, da dasjenige von Guatemala in Honduras nicht aufgeladen werden kann, trinken ein Bier in der Bar Expat und lassen uns von Javier nach der Zona Viva bringen, wo wir im Mangotango – auch ein Tipp von Annette und Wim – ein superfeines Abendessen zur Brust und in den Magen führen. Nach dem Essen holt uns Javier ab und bringt uns sicher heim.

Sechs Uhr Tagwache, da der Bus um neun Uhr dreissig fährt. Javier trudelt mit etwas Verspätung ein, nicht weiter schlimm, da wir die Tickets bereits haben. Als sie unser Gepäck einladen, sehen wir, dass auch ein kleiner Hund in seinem Gitterkäfig beim Gepäck mitreisen muss. Der arme Kerl. Unterwegs sehen wir kilometerlange Ananas–, Zuckerrohr– und Palmölplantagen. Eindrücklich, was hier alles angebaut wird. Beim Rio Guyamon sind sie dabei, eine neue Brücke zu bauen.

   
Neue Brücke über den Rio Guyamon    

Beim Halt auf halber Strecke kauft Martin Pan de Coco, das wir mit grossem Genuss verzehren. Wir werden wunschgemäss mitten auf einer Kreuzung abgesetzt, damit wir zu unserem Wunschhotel an den Ufern des Lago Yojoa weiter reisen können. Als sie unseren Rucksack aus dem Gepäck hervorkramen, schaut uns der Hund ganz geduldig an. Er weiss wohl, dass er noch nicht am Ziel ist... Wir erkundigen uns bei der Polizeistation an der Strassenecke, ob wir ein Taxi bestellen können. Können wir nicht, aber sie halten persönlich den nächsten Bus für uns auf und liefern uns sicher im Innern ab. Der Bus lädt uns kaum fünf Minuten später wieder ab. Eine nicht geteerte Strasse mit vielen Pfützen erwartet uns, umgeben von gepflegter Natur. Wir spazieren kaum fünf Minuten, als ein Bus kommt, der uns mitnimmt bis zur Hotelrezeption. Das ist ein unerwarteter Service!

   
Lago Yojoa, Honduras   Bucht des Hotels Agua Azul   Am Lago Yojoa


Wir beziehen unser Hotelzimmer und beschliessen, den restlichen Nachmittag für einen Besuch von Peña Blanca, dem Nachbardorf, zu nutzen. Peña Blanca ist ein lebendiger Marktflecken. Wir besuchen das Internetcafé. Zurück im Hotel, essen wir zur Vorspeise ein Fisch–Ceviche. Das ist ein Gericht aus rohem Fisch an einer Limettensauce. Ausgezeichnet. Als Hauptgericht essen wir einen feinen Tilapia, einen Weissfisch, den sie im See fischen. Exquisit. In unserem Hotelzimmer ist es ziemlich kalt – wir befinden uns immerhin auf sechshundert Metern über Meer – die Wolldecke ist eher dünn und das Bett zu kurz. Jä nu, irgendwann übermannt uns der Schlaf trotzdem.

Beim Morgenessen auf der Terrasse können wir einen wunderschönen Mot–Mot beobachten, d.h. eigentlich beobachtet er uns! So ruhig, dass wir in aller Ruhe ein paar schöne Bilder von ihm machen können.

   
Morgengruss des Mot–Mot   Ein Vogel am Lago Yojoa   und ein Eichhörnchen


Eigentlich wollten wir heute den Wasserfall besichtigen, aber da es regnet, beschliessen wir, mit verschiedenen Bussen rund um den See zu fahren. Wir fahren nach Peña Blanca und von dort Richtung Las Vegas. Leider unterbricht eine Baustelle die Fahrt. Wir überqueren – wie alle anderen Busgäste – die Baustelle zu Fuss und machen nachher Autostopp. Ein Pick–up lässt uns hinten aufsteigen. Als wir in Las Vegas wieder hinunter klettern, erfahren wir, dass der letzte Bus morgens um acht Uhr nach Santa Barbara fährt und jetzt ist Mittag. Tja, kein optimales Planen. So fahren wir nach Peña Blanca zurück.

   
Baustelle – der Bus schlafft ab   Die Passagiere gehen zu Fuss   Zurück nach Peña Blance


Da der Bus die Baustelle von oben nach unten nehmen kann, fährt er darüber, so dass wir sie kein zweites Mal zu Fuss überqueren müssen. Da noch Zeit ist und der Himmel sich geklärt hat, machen wir uns doch noch auf zum Wasserfall Pullapansak. Der Wasserfall ist riesig und viele Honduraner vergnügen sich dort am Samstagnachmittag. Sie schwimmen, lassen sich an einem Drahtseil über den Wasserfall schicken oder sitzen im Park und picknicken. Ein herrliches Gewusel, wohin das Auge blickt. Da der Weg von der Strasse zum Wasserfall einiges weiter war, als wir dachten, nehmen wir ein Taxi zurück nach Peña Blanca.

   
Pullapanzak–Fall, Honduras   Eindrücklich – auch die Menschen oben  

Dort warten wir fast eine Stunde vergeblich auf einen Bus. Wir unterhalten uns mit der Frau, die in Begleitung ihres kleinen Sohnes Mangos verkauft, und einer anderen, die ebenfalls nach Agua Azul muss. Letztere hält einen Bekannten auf und der erlaubt uns, hinten auf seinem Pick–up mitzufahren. Schon zum zweiten Mal an diesem Tag. Öfters mal was Neues. Wir mussten das Zimmer wechseln, was zu unserem Vorteil ist. In diesem gibt es zwei Wolldecken und das Bett ist ein ganz klein wenig länger. Macht das Schlafen angenehmer, aber immer noch nicht so bequem wie in unserer Koje ;–).

   
Orangen Pick–up, Peña Blanca   Sohn der Fruchtverkäuferin, Peña Blanca   Rasante Heimfahrt


Auch am Sonntag beehrt uns der Mot–Mot mit seiner Anwesenheit. Wir geniessen ein letztes Mal das feine "Desayuno Rancheros" mit Frischkäse, Fleisch, Bohnenmus, zwei Spiegeleiern mit Rancherossauce und warmen Tortillas sowie Orangensaft und Kaffee.

   
Morgenstimmung am Lago Yojoa    

Danach machen wir uns auf den Heimweg. Mit drei verschiedenen Bussen gondeln wir durch das Land. Honduras ist landschaftlich absolut bezaubernd. Das letzte Stück unserer Reise regnet es. Als wir in La Ceiba ankommen, trinken wir im Innenhof des Grand Hotel Paris ein Bier, essen um die Ecke ein Chop Suey und lassen uns von Javier resp. seinem Sohn zum Schiff zurück kutschieren. Wie herrlich es sich im eigenen Bett schläft!

   
HändlerInnen an der Abzweigung    

Wir schlafen aus. Roland, ein Schweizer, der seit zehn Jahren in La Ceiba wohnt, bringt uns ein frisches, dunkles Brot sowie die bestellten Esswaren. Das Brot ist ausgezeichnet. Wir haben beschlossen, uns noch etwas Zeit zu lassen, die Eindrücke unseres Inlandausfluges zu verdauen und die Wetterbesserung abzuwarten, so bezahlen wir für drei weitere Tage im Shipyard. Wasser bunkern ist erneut angesagt, da die knapp zwanzig Liter nicht sehr weit reichen. Nachmittags beantworten wir Mails, studieren das Wetter, lesen und sortieren Fotos. Wir bauen den Logpropeller aus, dass er nicht während unserer Pause verhockt.

   
Bananenquit oder ...    

Am Dienstagmorgen schlafen wir aus, widmen uns der Lektüre. Nachmittags bunkern wir ernsthaft Wasser. Ein Hafenarbeiter bringt uns die vier Fünfgallonenflaschen mit einer Schubkarre zum Schiff. Wir füllen unseren Tank im Schiffsinnern, die beiden Zehnlitergefässe und zwei Eingallonen– und fünfzehn 1.5l–Flaschen. Nach vier Uhr – wenn er die Büroleute der Marina wieder von der Arbeit nach Hause bringt – nimmt uns Javier samt unseren Kanistern mit zum Diesel tanken. Auf dem Heimweg holen wir noch ein Schulkind und einen Segler vom Golfplatz ab. Es ist immer interessant, mit Javier rumzufahren. Daheim füllt Martin den Diesel ein und ich backe Brot.

   
Javier, der Taxifahrer, La Ceiba Shipyard, Honduras    

Der Mittwoch ist ein voller Tag. Morgens um sieben Wäsche abgeben, um neun Uhr mit Javier in die Stadt. Zuerst auf die Suche nach Kabelschuhen. Javier bringt uns direkt zum richtigen Geschäft. Wir kaufen von zwei verschiedenen Grössen je zehn Stück. Dann setzt er uns in der Mall ab, wo wir ihn drei Stunden später wieder treffen werden. Wir kaufen ein wie die grossen, wenn nur die Klimaanlage in diesem Shoppingcenter nicht so grauenhaft kalt wäre.... Wir essen zu guter Letzt einen Hamburger und freuen uns, draussen an der Wärme auf Javier warten zu können. Als er eintrudelt, fahren wir erneut zum Dieseltanken. Peter hat uns freundlicherweise einen Kanister ausgeliehen, so dass wir nicht noch ein drittes Mal fahren müssen. Wir gehen per Taxi zum Markt und kaufen allerhand Gemüse und Früchte ein. Zurück auf Suleika beginnen wir, alles zu verstauen. Ich rase noch kurz vor vier zum Internet, da dieses abgestellt wird, wenn die Angestellten heim gehen. Erledige ein paar Mails.

   
Eingang La Ceiba Shipyard    

Als es am Donnerstagmorgen tatsächlich nicht regnet, blasen wir zum Aufbruch. Ich bringe den Schlüssel für die Dusche zurück, möchte noch schnell ans Internet, das funktioniert aber nicht. Schade. Wir motoren nach Cayos Cochinos. Unterwegs sieht es einen Moment lang so aus, als ob wir in Regen geraten würden, doch treibt es die schwarzen Wolken von uns weg und wir können bei Sonnenschein fahren.

   
Fischerboot    

Als wir in Cayo Cochino Grande eintreffen, hilft uns ein Ungar, der unter kanadischer Flagge segelt, beim Erwischen der Boje. Martin ist total erkältet vom Einkaufszentrum und schläft eine Runde, während dem ich im Cockpit von Jennifer, einem zwölfjährigen Mädchen Besuch erhalte, das selber Halsketten aus Muscheln herstellt. Ich kann nicht widerstehen und kaufe eine. Als Martin wieder erwacht, zeichnet sich ein Schiff ab, das ––– oh ja, wirklich, es ist Yonne mit Penny und Mike drauf. Soooo lässig. Kurz danach gehen wir ins Wasser und prüfen die Mooringleine unserer Boje. Herrjehh!! Da ist stellenweise nicht mehr viel dran. Wir funken der Patrouille, den Cayos Cochinos ist ein Naturpark und wir haben bei ihnen die Gebühr für unser Hiersein entrichtet. Sie begleiten uns zu einer anderen Boje, wir machen fest und ich springe gleich ins Wasser. Doch, diese Leine wird halten. Ich schwimme kurz zu Yvonne rüber, die an der Nachbarboje fest gemacht haben.

   
Jennifer, Cayo Cochino Grande, Honduras    

Wir schlafen aus. Martin ist immer noch arg erkältet. Wir montieren das Sonnendach gemeinsam. Danach gibt es Morgenessen, während dem wir einige Schildkröten beobachten, die in regelmässigen Abständen auftauchen zum Luft holen. Ich versuche, ein paar Fotos zu schiessen, ist aber nicht ganz einfach. Martin macht nochmals ein Genesungsschläfchen und ich gehe schnorcheln. Ich begegne einem riesigen Stachelrochen. Diesmal fliehe ich nicht aufs Schiff, schwimme aber doch dezidiert in eine andere Richtung. Hier am Riff gibt es viele Korallen zu sehen und verschiedenste Fische zu beobachten. Wunderschön. Kaum bin ich wieder auf dem Schiff, bringt uns Alexis, ein Schwarzer, der nur noch wenige Zähne hat, zwei Kokosnüsse vorbei. Kurz darauf kommt noch Jennifer mit ihrem Bruder Deverson. Sie hätten gerne ein paar Guetzlis und Wasser. Wir unterhalten uns auf Spanisch. Gegen Abend kommen Penny und Mike zum Sundowner und wir verbringen einen äusserst gemütlichen Abend zu viert.

   
Schildkröte, Cayo Cochino Grande   Jennifer und Deverson  

Wir hören das Netz am Funk und müssen erkennen, dass unser Ankerplatz für die aufziehende Front zu wenig geschützt ist. Sowohl wir als auch Penny und Mike beschliessen, nach Roatan zu verschieben. Wir machen uns früh auf die Socken. Penny und Mike besichtigen noch die Insel, haben sie doch ein viel schnelleres Schiff als wir. Als wir am Sonnendach zusammen packen sind, paddelt noch Deverson mit einem Freund vorbei. Ich schenke ihm ein spanisches Buch und beiden noch ein paar Guetzli. Fröhlich ziehen sie von dannen. Wir können herrlich segeln und treffen Yvonne kurz vor dem geplanten Ankerplatz. Sie haben auf uns gewartet – nachdem sie uns überholten und wir sie nicht erkannten – um ein Foto unter Segel von uns zu machen, bloss haben wir die Segel gerade dann angefangen zu bergen. Sooo doof. Gemeinsam fahren wir in French Cay Harbour ein. Janet und Russ winken uns von Rock’n Roll aus. Sie sind schon fast einen Monat hier! Wir ankern und geniessen das Ankerbier. Nach einem frühen Abendessen sinken wir müde in die Koje.

   
Suleika in voller Fahrt (Photo von SY Yvonne)    

Am Sonntagmorgen schauen Janet und Russ kurz mit ihrem Dingi vorbei. Unseres ist immer noch aufgerollt in der Gästekoje, da wir noch nicht wissen, wie lange wir hier zu bleiben gedenken. Wir machen mit ihnen ab, dass wir am Montagmorgen gemeinsam zum Einkauf gehen. Super, da können sie uns alles zeigen, was es hier gibt. Sie sind zwischenzeitlich schon Kenner der Gegebenheiten. Wir packen unser Dingi aus und fahren zu Yvonne. Wir treffen uns bei ihnen zum Sundowner, wir bringen selbstgemachte Bretzel mit. Der Abend ist sehr gemütlich. Zurück auf Suleika essen wir den einem Boatboy abgekauften Fisch, im Ofen mit Gemüse gedünstet ist er superzart. Wir gehen ins Bett. Eine halbe Stunde nach Mitternacht kommt die angesagte Kaltfront mit ungebremster Kraft: wir kriechen aus der Koje, lassen das Dingi ins Wasser runter und nehmen das Sonnendach ab. Bis alles erledigt ist, sind wir nass bis auf die Haut. Der Wind bläst die ganze Nacht wie verrückt, so dass wir mehrmals aufstehen und prüfen, ob der Anker auch wirklich hält. Das tut er.

   
Bei Penny und Mike, SY Yvonne (Photo SY Yvonne)    

Wir schlafen aus, nehmen ein spätes Morgenessen ein und verbringen einen gemütlichen Tag auf dem Schiff mit Lektüre, schlafen und essen.