Logbuch
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Dominikanische Republik, Marina Zar–Par in Boca Chica, und Ile à Vache, Haiti
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Freitag, 4. – Dienstag, 15. April 2008

Am Freitagmorgen besichtigen wir Jens’ Schiff There You Are. Ein wunderschönes, dreissig jähriges, siebenundzwanzig Fuss langes Segelschiff. Anschliessend fahren wir zu dritt nach Santo Domingo. Erste Priorität hat das Einkaufen von Kondensatoren zur Reparatur meiner Nähmaschine. Raffael, ein Freund von Frank, hat uns eine Strasse angegeben, wo es lauter Elektronikgeschäfte haben soll. Als wir im Bus sagen, wir möchten dort aussteigen, sind sich alle einig, dass dies für Elektronikgeschäfte die falsche Strasse sei. Wir probieren es trotzdem. Martin und Jens schwärmen in verschiedene Richtungen aus und ich versuche, beide im Auge zu behalten.... Zwei Kapitäne sind einer zuviel ;–). Als wir erkennen, dass es in der Calle Barahona keine Elektronikgeschäfte gibt, hält ein Polizist einen Bus auf für uns und wir fahren zur normalen Endstation.

   
Jens und Martin im Kleinbus, Santo Domingo    

Gleich um die Ecke sind all die gesuchten Elektronikgeschäfte! Wir werden in einem Geschäft fündig, klappern noch zwei weitere ab und erfahren, dass das Geschäft mit der grössten Auswahl sich in der Calle Mercedes befindet. Dort kommen wir an die gesuchten Kondensatoren ran. Jetzt haben wir uns ein Mittagessen verdient. Wir werden von einem Haitianer angesprochen und lassen uns zu einem Restaurant führen, stellen dort fest, dass es uns zu teuer ist, und setzen uns in die Beiz nebenan, wo wir für einen fairen Preis gutes, kreolisches Essen geniessen. Ein erneuter Besuch des Larimar– und Bernsteinmuseums steht auf dem Programm, da Jens es sich ansehen möchte.

   
Calle Mercedes    

Auf dem Weg zur Mella besuchen wir die Ruinen des Franziskanerklosters. Ein Ort der Stille und der Besinnung mitten in der Stadt. Der Kreuzgang strahlt eine angenehme Ruhe und Besinnlichkeit aus. Die Ruinen sind ausschliesslich von Tauben, Hunden und einem Wächter bewohnt. Auf dem Weg zum Bus finden wir auch noch die gesuchten amerikanischen Stecker, welche wir für unseren neuen Inverter benötigen. Müde und zufrieden fahren wir heim.

   
Ruinen des Franziskanerklosters   Kreuzgang   Altes Gemäuer


Samstags baut Martin den neuen Inverter ein, während dem ich Brot backe. Jens schenkt uns seinen Transformator, so dass wir auch von 220 Volt Spannung profitieren können. Einfach genial! Martin schliess den Inverter an, findet heraus, dass unsere Erdung nicht gescheit funktioniert. Auf der Suche nach Werkzeug gräbt er einen Werkzeugsatz aus, von dem er nicht mehr wusste, dass wir ihn dabei haben. Ein Weihnachtserlebnis. Am Nachmittag mache ich eine Handwäsche – die Wäscherei der Marina funktioniert immer noch nicht – und Martin geht ein Kabel posten für die neue Erdung.

Am Sonntag nehmen wir es gemütlich. Wir geniessen frisches Brot mit Paté, danach eine reife zuckersüsse Ananas. Herrlich. Martin bohrt das Loch für die neue Erdung, ich sortiere Fotos und wasche unsere Leintücher. Am Nachmittag flicken Martin und Jens gemeinsam die Nähmaschine, was mich total aufstellt. Jens isst mit uns Znacht.

   
Experten am Werk    

Montagmorgen: Martin putzt die Anoden, während dem Jens und ich zu Valerio und Cristina gehen, da Jens ein Geschenk für seine Tochter mitbringen möchte. Er wird morgen heim nach Kanada fliegen. Er findet sein Glück in einem Collier mit Bernstein und Larimar. Cristina möchte uns gleich nochmals zu dritt zum Essen einladen, doch fehlt uns die Zeit. Schade. Auf dem Heimweg posten wir noch beim Italiener, der mir ein altes Brot andreht. Ich merke es erst auf dem Schiff und gehe es postwendend umtauschen. Um achtzehn Uhr sind wir mit Jens auf Raffles Light eingeladen. Wir geniessen italienisches Weissbrot, Salami, Gorgonzola, Birnen, Trauben und dazu Tomaten aus Franks Garten. Frank kredenzt uns einen wunderbaren italienischen Roten. Das Ganze wird abgerundet mit Himbeerkonfitürenkeksen und Portwein. Ein genüsslicher Abend.

Wir verabschieden Jens am Dienstagmorgen. Ich wasche noch alles von Hand, was schmutzig ist. Paco besorgt uns zweiundzwanzig Gallonen Diesel. Hinten auf Pacos Töffli fahre ich mit ihm zur Commanderia, um unseren Despacho (das Papier, das wir zur Weiterfahrt brauchen) zu erhalten. Paco lässt mich wissen, dass dies eigentlich nur gleichentags möglich ist und ich dem Beamten doch ein kleines Trinkgeld geben soll... So kommt auch das zum Klappen, obwohl der Commandate gerade nicht anwesend ist. Doch wird uns das Papier eine halbe Stunde später in den Hafen geliefert. Mit unseren Pässen und dem Despacho gehe ich zur Immigration und erledige auch diese Administration. Martin bereitet das Schiff auf die Abreise vor, während dem ich noch allerlei Einkäufe tätige, damit die Vorräte gut aufgefüllt sind.

Am Mittwoch ist um sechs Uhr Tagwache. Nach der Dusche bringen wir Suleika definitiv für die Abfahrt in Schuss. Frank bringt uns noch Bananen und Tomaten vorbei, verabschiedet sich von uns. Er, Paco und ein Marinero helfen uns beim Ablegen. Wir motoren aus der Bucht raus und haben ein gutes Gefühl, wieder auf Fahrt zu sein. Segel setzen, Meer und Sonne geniessen. Leider dauert es nicht sehr lange, bis der Wind einschläft und wir wieder den Motor zu Hilfe nehmen müssen. Es bleibt dabei, dass wir abwechselnd motoren und segeln. Die Nacht ist sehr aktiv. Als ich für die drei Uhr Wache aufstehe, ist Martin gerade dabei, mit Hilfe des Motors einem Frachter auszuweichen... Die anderen grossen Schiffe, die wir sehen, kommen uns nicht in den Weg. Leider müssen wir feststellen, dass unser Positionslicht nicht funktioniert, so fahren wir mit dem Ankerlicht, damit wir wenigstens beleuchtet sind an der Mastspitze, wenn auch nicht korrekt.

Im Verlauf vom Donnerstag kommen wir zum Schluss, dass es Nacht sein wird, wenn wir bei der Isla Beata ankommen werden. So fällen wir den Entscheid, ohne Halt weiterzusegeln bis zur Ile à Vache. Ich backe frisches Brot. Auch heute herrscht ein steter Wechsel zwischen segeln und motoren. Martin manövriert uns sicher, mit Hilfe des Radars, zwischen der Isla Beata und der Piedra Negra durch. Auch diese Nacht sehen wir viele Schiffe. Wir segeln die ganze Nacht mit der Genua und der Windfahnensteuerung. Das ist ein echtes Vergnügen.

Der Freitag verläuft ganz gemütlich unter Segel. Das Meer hat sich beruhigt und der Wind ist stet, so dass wir einen Durchschnitt von vier Knoten laufen. Duschen, rasieren und andere Annehmlichkeiten sind wieder gut möglich, was wir geniessen.

   
Vor dem Wind    

Als die Dunkelheit sich einstellt, versucht ein ermatteter und zersauster Vogel auf dem Windgenerator zu landen. Wir halten ihn mit Lärmen davon ab, da wir nicht möchten, dass er in die Rotorblätter gerät. So entschliesst er sich, sich auf dem Vordeck niederzulassen, wo er – obwohl wir nachts zweimal die Genua schiften – die ganze Nacht höckelt und sich erholt. Auf dem Transat hatte ich versucht, die Taube zu füttern, und sie damit verjagt, also lasse ich diesen Versuch diesmal bleiben. Kaum beginnt es zu tagen, verabschiedet sich unser Gast. Schade, wir hätten ihn gerne bis zur Ile à Vache mitgenommen, um sicher zu sein, dass er überlebt...

Land in Sicht! Im Verlauf vom Samstagmorgen zeichnet sich die Ile à Vache am Horizont ab. Wie schön. Als wir auf die Bucht zusegeln, nähert sich uns ein Segelboot mit geflickten Segeln, und vier junge kräftige Burschen erklären uns, dass sie etwas zu essen möchten. Ihr Annäherungsversuch erschreckt uns ziemlich und wir segeln ihnen davon. Als wir auf Port Morgan zusteuern, lösen sich Pirogen, Einbäume, vom Ufer und die Jugend kommt zu unserem Schiff gepaddelt. Sie sind sehr diszipliniert und alle warten, bis wir geankert haben, bevor sie uns ansprechen. Wir verschenken die – auf Franks Rat – gekauften Hefte, Bleistifte und Neocolor. Zwei Jungen machen uns als Dank je eine Zeichnung: ein Segelschiff und eine wunderschöne Rankenblume. Die Franzosen, welche auch schon in Boca Chica waren, liegen hier mit ihrem Schiff an der Boje und statten uns auch einen kurzen Willkommensbesuch ab. Wir vereinbaren mit Willem und Daniel – den ersten beiden, die uns angesprochen haben – dass wir am Sonntag zu einem Hahnenkampf und am Montag zum Markt in Madame Bernard gehen werden. Mit Vilna machen wir ab, dass wir am Dienstag bei ihr zu Hause haitianisch essen werden. Danach essen, trinken und schlafen. Endlich.

   
Castro mit seinem Bruder   Vilna und Doudou   Jude Placide am Ruder


Am Sonntag schlafen wir ausgiebig aus. Es regnet. Wir bringen das Schiff in Ordnung. Nach dem Mittagessen rudern wir mit dem Dinghi ans Land. Willem und Daniel erwarten uns schon. Auch ein Dritter stösst noch zu uns. Wir spazieren gemütlich zum Ort, wo der Hahnenkampf ausgetragen wird.

   
Kleine Sau   Kein Tumbler   La vache qui rit


Plötzlich werden Willem und seine Kollegen von drei oder vier anderen jungen Schwarzen mit Stöcken und Steinen attackiert. Massive Aggressionen hängen in der Luft und wir versuchen, unbeschadet an dem Streit vorbei zu kommen, was uns zum Glück gelingt. Willem ist bestürzt, entschuldigt sich für den Zwischenfall. Wir kommen zum Hahnenkampf. Es gibt eine quadratische Arena, die von einem etwa fünfzig Zentimeter hohen Mäuerchen umgeben ist. Parallel dazu hat es aussen herum je ein Brett zum Draufsitzen, das Ganze ist überdacht mit einem Strohdach auf Bambusstecken. Ein Kampf ist gerade vorüber. Nun testen die Besitzer der Kampfhähne, welche beiden am ehesten aufeinander losgehen werden. Als dies entschieden ist, beginnt der nächste Kampf. Kaum sind die Güggel losgelassen, sehen wir nichts mehr. Alle Schwarzen stehen auf dem Mäuerchen, den Bänken – ich bange um das Dachgestell – und fiebern mit. Es ist faszinierend, den Männern zuzuschauen (die Hähne sind für uns nicht mehr sichtbar). Sie schnallen hier den Hähnen keine Messer an die Füsse, so dass der Hahnenkampf zum Glück eine unblutige Sache ist. Der Hahn, der zuerst am Boden liegt, hat den Kampf verloren. Nach einer hitzigen Viertelstunde ist der Kampf vorbei. Wir machen uns langsam wieder auf den Heimweg, begleitet von Willem und seinen Kollegen.

   
Auf dem Weg zum Hahnenkampf   Ile à Vache   Hahnenkampf


Um halb acht am Montagmorgen kommen Willem und Daniel und holen uns mit einem lokalen Segelboot ab, um nach Madame Bernard zu segeln. Wir sind zum Schluss gekommen, dass der Spaziergang dahin für uns zu weit wäre. Das Segelschiff aus Holz ist so um die sechs, sieben Meter lang und wir sind zu achtzehnt darauf. Die Segel sind oft geflickt und genäht, trotzdem haben sie auch noch einige Löcher. Wir haben Gegenwind und kreuzen auf. Bei jeder Wende müssen alle Leute – ausser uns – den Platz wechseln. Für uns genügt es, den Kopf einzuziehn, wenn der Baum – ein schön geschwungener Bambusstock – über uns wegbewegt wird. Unterwegs beginnt es wie aus Kübeln zu regnen. Die meisten Passagiere ducken sich unter ein Wachstuch, ein paar wenige harren wie wir einfach aus. Kalt ist es zum Glück nicht. Wir segeln drei Stunden.

   
Segeln nach Madame Bernard   Es hält   Das Boot ist voll


Die Ankunft in Madame Bernard verschlägt uns den Atem. Wir haben das Gefühl, in eine Szenerie des neunzehnten Jahrhunderts einzutauchen. Segelschiffe entladen ihre Ware. Die Leute waten bis zu den Hüften im Wasser, stemmen schwere Säcke an Land. Eine Frau watet mit grosser Würde durch das Wasser, hält ein riesiges Becken vor sich und trägt ihre Handtasche auf dem Kopf. Einerseits bestimmt, damit die Tasche nicht nass wird, andererseits wohl auch als Schattenspender.

   
Wir kommen an   Marktplatz Madame Bernard  

Wir und die anderen Passagiere werden von einem Ruderboot abgeholt, dessen Besitzer uns so nah ans Ufer rudern kann, dass wir beinahe trockenen Fusses das Ufer erreichen. Der Markt wirkt auf uns, als ob wir uns im tiefsten Afrika befänden. Mit Strohdächern beschattet, wird die Ware auf dem Fussboden angeboten. Die meisten Menschen sind barfuss. Es herrscht ein grosser Sumpf wegen des Regenfalls von vorhin.

   
Marktiges Treiben   Wie in Afrika   Nach dem Platzregen


Wir haben Willem versprochen, beim Richter eine Zeugenaussage wegen des gestrigen Zwischenfalls abzugeben, so dass wir den Markt nur kurz streifen und ins Dorf zum Gebäude des Richters gehen. Die Gerichtsverhandlungen sind hier öffentlich. Ganze Menschentrauben hängen am Fenster und hören zu, was sich der Richter, Klagende und Angeklagte zu sagen haben. Echt ein Verlust, dass wir kein Kreolisch verstehen. Uns stellen sie vor dem Gebäude zwei Stühle in den Schatten und wir warten darauf, an die Reihe zu kommen. Nach zwei Stunden Wartezeit kommt Willem ziemlich aufgelöst aus dem Häuschen raus: er ist selber verhaftet worden, wir sollen nicht verhört werden, da der Richter der Meinung ist, es handle sich um eine Angelegenheit zwischen Schwarzen, und Willem bittet uns um finanzielle Unterstützung, damit er wieder frei gelassen wird, die wir ihm geben.

   
Segeln wie vor Jahrhunderten   Pferde statt Autos   Segel hissen


Wir kehren mit Daniel zum Markt zurück, dessen Höhepunkt schon vorbei ist, viele Stände sind bereits geräumt. Wir kaufen Nuss–Schokoladen–Kekse, Tomaten und Limonen. Danach gehen wir zu dritt in ein kleines Restaurant mittagessen. Daniel versucht uns bezüglich des Preises der Mahlzeit über den Tisch zu ziehen, was uns sehr enttäuscht und unser Vertrauen in ihn zum Erlöschen bringt. Leider ist unser Segelschiff schon abgefahren und wir treten den Heimweg in einem Motorboot an. Martin ist ein bisschen traurig, dass er nicht vor dem Wind nach Hause segeln kann. Lässt sich leider nicht ändern. Wieder auf Suleika, besorgt uns Cama ein paar Flaschen Bier und Joejoe und Samuel verkaufen uns fünf Langusten, die wir mit grossem Genuss zum Znacht verzehren.

Als wir am Zmörgelen sind, kommen wieder zwei, drei Pirogen vorbei. Wir schenken Joseph Silch für seinen Vater, der fischt. Martin nimmt die Ankerwinsch auseinander, da sie nicht mehr funktionierte, als wir ankerten. Ich musste die Kette von Hand rausholen. Die Winsch hat ausgekoppelt nicht gedreht... Ich schreibe am Logbericht. Doudou, der Lebenspartner von Vilna, holt uns um die Mittagszeit ab. Wir spazieren zu seinem Haus.

   
Auf dem Schulweg   Das Haus von Vilna und Doudou  

Vilna zeigt uns die Räumlichkeiten. Wir sind erschüttert, wie wenig die Menschen hier besitzen. Das Haus besteht aus drei Räumen. Im ersten steht ein Esstisch mit ein paar Stühlen und eine Art offenes Küchenbüffet. Im zweiten stehen zwei Doppelbetten, beide auf Backsteinen aufgebockt, vermutlich, wenn Wasser ins Haus läuft, und im dritten ist nochmals ein aufgebocktes Doppelbett und ein Bambusstecken quer durch den Raum, auf dem die Garderobe der ganzen Familie aufgereiht liegt. Die Küche erinnert uns an Pfadilager in unserer Jugend: ein Strohdach auf Stecken, eine offene Feuerstelle und ein Plastikbidon mit Regenwasser. Das Badezimmer ist unter freiem Himmel: ein Plastikbecken und ein Wasserbidon. Vilma hat uns Reis und Fisch gekocht, Doudou isst mit uns, Vilma und die Kinder schauen zu. Wir geben Vilma einen grosszügigen Geldbetrag fürs Essen, damit sie ihre Familie weiterhin durchbringen kann.

   
Das Mahl für die Gäste   Die Küche   My home is my castle


Sie erzählt uns, allerdings nicht sehr zusammenhängend, dass sie das Haus aufgeben müssen, weil der Familienrat, vor allem ihr Bruder, beschlossen hat, das Terrain zu verkaufen. Vorläufig hat der Käufer das Geld noch nicht beisammen, aber wenn es so weit sein wird.... Das Leben auf dieser von der Natur wunderschön gestalteten Insel ist offensichtlich sehr hart. Es tut uns leid, nicht mehr helfen zu können. Auf dem Heimweg treffen wir Jude, der uns die Blumenzeichnung gemacht hat, er begleitet uns ein Stück des Weges.

   
Kleines Dorf am Weg    

Dann kommt Willem auf uns zu und eröffnet uns, dass der Einwanderungsbeamte hier ist und die Einklarierung mit uns vornehmen möchte. Zu viert rudern wir mit dem Dinghi zu Suleika, d.h. der Beamte und Willem rudern. Unglaublich, wie sie dieses Handwerk beherrschen. Als der offizielle Teil erledigt ist, trinken wir was zu viert und der Beamte erklärt uns, dass er eine Organisation für Waisen und Halbwaisen ins Leben gerufen hat und die Zusammenarbeit mit anderen Ländern sucht, damit diese Kinder zur Schule gehen können. Danach leiht er sich unser Dinghi aus und sucht noch die Franzosen auf wegen dem Papierkram. Willem bringt ihn ans Land und trinkt danach noch was mit uns, erzählt uns aus seinem Leben. Sein Ziel ist es, die Insel zu verlassen, doch ist es äusserst schwierig, in einem anderen Land als Haitianer eine Arbeit und vor allem eine Arbeitsbewilligung zu erhalten.