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Logbuch Seite 76 |
Immer noch Curaçao |
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Mittwoch, 20. Februar bis Dienstag, 4. März 2008 |
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Kleine Weisheit zum Motor: die wahren Schwierigkeiten beginnen, wenn mehr als eine
Sache nicht funktionieren! Bei uns war einerseits das Ventil des Salzwassereinlasses nicht
dicht und andererseits war der Deckel der Salzwasserpumpe abgenutzt. Jetzt verfügen
wir über ein Messingventil und einen neuen Deckel und hoffen, damit die Probleme
im Griff zu haben, mindestens jetzt... :–).
Am Mittwoch nehmen wir den Einkaufsbus. Martin pilgert zur Budget Marine um neue
Impeller zu kaufen, ich tummle mich im Supermarkt und kaufe Esswaren ein. Nachmittags
klebe ich die Bilder von Bonaire im Logbuch ein und Martin versorgt die neuen Impeller.
Wir haben auf dem Schiff zu tun. Später schaut Tony auf ein Bier vorbei. Nachts
findet die Mondfinsternis statt. Martin verfolgt sie genauestens, ich lege mich hin und er
weckt mich, als die Mondfinsternis ihren Höhepunkt erreicht hat. Obwohl es sich um
eine totale Mondfinsternis handelt, leuchtet der Mond am oberen Rand hell, ansonsten
erstrahlt er in dunkelbraun. Schön.
Donnerstags und freitags haben wir gemeinsam mit Tony ein Auto gemietet.
Pünktlich um neun Uhr nehmen wir unser Auto im Empfang. Wir fahren zu Budget
Marine, wo Tony etwas zu erledigen hat und dann nach Westpunt. Eine wunderschöne
Ecke von Curaçao. Ein weisser Strand, Fischerbötchen lagern am Strand oder
liegen vor Anker, es hat einen kleinen Fischmarkt, wo zwei Pelikane neugierig und hungrig
die ihnen zugeworfenen Abfälle verschlingen.
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Westpunt Curaçao |
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Hungriger Pelikan |
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Boot auf Motor |
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Vom Westpunt nach Watamula, wo wir grosse Blow Holes beobachten können und
den riesigen Felsen, der in den Farben der Curaçaoflagge angemalt ist, betrachten.
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Flagge von Curaçao |
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Watumula, Curaçao |
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Weiter über den Nordpunt nach Un Boka, wo wir die Gegend zu Fuss erkundigen, da
unser Autöli diese Strasse nicht bewältigen kann. Die Gegend ist wild und
romantisch. Wir sehen Melokakteen, die Meeresbrandung und abgebrochene Felsen. Nach
unserem Spaziergang fahren wir zurück nach Westpunt und essen zu Mittag. Ganz
feines Ziegenvoressen mit Pommes Frites resp. Polenta. Echt lecker.
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Un Boka |
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Melokaktus |
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Wir begeben uns zur Nordostküste, wo wir fünf Gulden bezahlen
müssen, um die nicht geteerte Küstenstrasse befahren zu können. Wir
kommen an einer eingezäunten Kuhherde vorbei, an grossen modernen
Windmühlen, die sich gespenstisch vom roten Grund abheben, sehen grosse
Raubvögel, vertreiben Ziegen und geniessen die Wildheit der Landschaft.
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Rindviech |
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Kaktus in roter Erde |
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Karge Landschaft |
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Als ich einmal anhalte, um eine Foto zu machen, entdecke ich, dass wir vorne links einen
Plattfuss eingefahren haben. Tony schreitet sogleich zur Tat und wechselt das Rad. Zum
Glück ist das Rerserverad in gutem Zustand! In kürzester Zeit können
wir weiter fahren. Danke Tony.
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Raubvögel fotografieren ist eine ernste Sache |
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Wir kommen gerade rechtzeitig in Serafundy’s an, um an der Happy Hour
teilnehmen zu können. Danach bringt Tony seine Suppe zu uns rüber und wir
essen ganz gemütlich zu dritt Znacht auf Suleika.
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Auch am Freitag ziehen wir um neun Uhr morgens los. Der Vermieter bringt uns ein neues
Ersatzrad vorbei. Supernett. Wir schauen beim Volvo Penta Vertreter vorbei und
möchten die Ölfilter abholen, müssen vor Ort aber feststellen, dass es
nicht die richtigen sind..... Wir gehen gemeinsam frühstücken und – da
das Wetter ausgesprochen regnerisch und grau ist – einkaufen, statt wie vorgesehen
an den Strand. Wir posten einiges für Tonys neues Schiff. Als wir mit dem Posten
fertig sind, lacht die Sonne durch die Wolken und wir beschliessen, zum Strand Cas Abou zu
fahren. Ein wunderschöner Streifen Erde. Weisser Sand, kristallklares,
türkisblaues Wasser, wo Martin und ich schnorcheln gehen, während dem sich
Tony die Zeit mit einem Bierchen vertreibt. Wir essen ganz köstliches
Pouletsaté mit Pommes und geniessen die Schönheiten der Natur, welche
dieser Strand reichlich zu bieten hat.
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Cas Abou |
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Zurück in Spanish Water sind wir auf der Windshadow IV zum Apéro
dînatoire eingeladen. Zur Feier von Tonys Schiffskauf gibt es Champagner,
hartgekochte Eier mit Kaviar, Lachsbrötchen und sonstige Leckereien. Wir werden
nach Strich und Faden verwöhnt und geniessen das auch entsprechend.
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Wir feiern Tonys Boot auf Windshadow IV |
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Tony und Michael |
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Samstags übergeben wir pünktlich um neun das Auto wieder dem Vermieter,
der sich nochmals für den Plattfuss entschuldigt; ein Pneu hat etwas Luft verloren da
die Felge etwas rostig ist. Um zehn Uhr gehen wir mit dem Bus einkaufen. Nora bringt uns
eine Schnitzerei auf den Bus, welche sie von einem Seglerfreund zu Weihnachten erhalten
hat. Ein wunderschöner Fisch in ein Stück Treibholz geschnitzt. Selten haben
wir eine solch schöne Arbeit gesehen. Wir fragen anderntags an, ob er auch
Schnitzereien verkaufe, aber er teilt uns mit, dass seine Frau das nicht zu liesse. Was wir
zwar verstehen können, doch heftig bedauern. Um sechs Uhr abends sind wir
gemeinsam mit Tony auf dem Motorboot Dovekie zum Abendessen eingeladen. Zum
Apéro gibt es Geissenkäse mit sonnengetrockneten Tomaten und
Walnüssen drin, dazu getoastete Brötchen. Der Hauptgang besteht aus
Lammrack und Karotten. Zum Desser serviert uns Paula einen selbstgemachten
Schokoladenkuchen. Einfach göttlich. Wusste echt nicht, dass es Amerikanerinnen
gibt, die soooo gut kochen können. Satt und zufrieden fahren wir heim.
Wir geniessen einen gemütlichen Sonntag mit Ausschlafen und morgendlichem
Schwimmen. Danach kümmert sich Martin um den Wassermacher, ich
schmückle. Abends kommt Tony zu uns zum Znacht, kein Dreigänger wie
gestern :).
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Montags zieht es uns wieder einmal in die Stadt. Vor allem, weil wir endlich den
TO–Beitrag begleichen möchten. Die Post schickt uns auf die Bank und dort
erledigen sie die Zahlung zügig. Das ist sehr erfreulich. Nach dem Mittagessen gehen
wir ins Museum Kura Hulanda. In der Ausstellung geht es hauptsächlich um die
Geschichte der Sklaverei und afrikanische Kunst. Zu Beginn der Sklaverei war es durchaus
nicht so, dass nur Schwarze versklavt wurden, dieses Schicksal blühte auch den
Weissen.
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Schwarze Sklavin tröstet weisse, um 1850, von Edmond Levèque |
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Wir schlendern durch die Ausstellung. Die Holländer waren als Skavenverschiffer
sehr aktiv. Es wurden vor allen junge Menschen aus Afrika abtransportiert, 8–10
jährige, die dann auf Curaçao, einem Holländischen Zentrum für
den Sklavenhandel, während 3–4 Jahren ausgebildet wurden, um viel Gewinn
einzubringen.
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Im Hof des Museums Kura Hulanda |
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Rastaman von John de Bont, 1991 |
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Big Mama von Hortence Brouwn, 1999 |
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Der Skulpturengarten ist sehr schön angelegt. Eine Mischung von Garten und
Gartenrestaurant, mit viel Geschmack gestaltet.
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Grimmiges Gesicht |
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Sie hat viel gesehen und erlebt |
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Gezeichnet |
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Nach dem Museumsbesuch schlendern wir den Marktständen entlang und posten eine
blechernen Gecko, der uns nun von Suleikas Decke aus beäugt. Ein lustiger Kerl. Wir
trinken noch ein Bier, nehmen den Bus nach Hause und laden Tony bei uns zum Znacht ein.
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Unser Stubengecko |
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Wir beschliessen, auf den Einkauf zu verzichten, da Tony uns freundlicherweise angeboten
hat, Brot und Käse mitzubringen. Wir waschen die Bettwäsche und trocknen sie
auf Suleika. Sie flattert lustig im Wind. Martin macht einen Nachmittagsschlaf. Um
fünfzehn Uhr kommt Tony rüber zu unserer ersten Spanischlektion. Er ist gut
vorbereitet und wir lernen viel. Nach der Lektion fahre ich per Dinghi zu Sol rüber
und bezahle eine weitere Woche Internet. Martin kocht Bluecheese–Spaghetti zum
Znacht. Einfach genial.
Am Mittwoch rappeln wir uns früh aus den Federn und nehmen mal den
früheren Einkaufsbus, der um Neun fährt. Wir waren noch nie in diesem
Supermarkt. Als wir ankommen, stellen wir fest, dass der gerade
vis–à–vis vom Volvo Penta Vertreter ist. So geht Martin unser
bestelltes Ersatzteil und die richtigen Ölfilter abholen, alles ok (!), während
dem ich Esswaren einkaufe. Nach dem Mittagessen gibt es ein kleines Nickerchen für
uns beide und danach attackieren wir in alter Frische die Spanischlektion mit Tony. Wir
messen unsere Leine, die wir gerne ersetzen möchten, bevor wir zur Dominikanischen
Republik weiter segeln. Tony kommt zu uns zum Abendessen und erhält einen Anruf,
dass er morgen die Schlüssel für Christina, sein neues Schiff, in Empfang
nehmen kann.
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Tony mietet ein Auto, wir fahren gemeinsam zur Curaçao Marina, wo Christina auf
dem Trockenen steht und helfen Tony, die erste Ladung Sachen zu zügeln. Wir essen
in der Stadt hinter der Markthalle, in einer grossen Halle, wo verschiedene Garküchen
um die Gunst der Kunden werben. Es gibt grosszügige Portionen von guter
Qualität. Wir geniessen die quirrlige Atmosphäre. Wir fahren kurz
zurück nach Spanish Water, um eine erneute Reise mit Dingen zu Christina zu
unternehmen. Danach drucken wir in der Stadt im Internetcafé den Führer
für die Dominikanische Republik aus und lassen ihn noch binden. Zurück auf
Suleika, gibt es Gschwellti zum Znacht.
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Tony’s Christina |
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Tony, der stolze Besitzer |
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Esshalle mit Garküchen |
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Freitagmorgen gehen wir posten. Tony hat den Jeep gemietet und fährt zu Christina.
Der Jeep ist nicht sehr geeignet, beim aktuellen Regenwetter ist selbst der Fahrersitz
triefend nass... Da wir abends Nora und David von der Knotts Gipsy eingeladen haben,
müssen wir Suleika striegeln und sagen daher unsere Spanischlektion mit Tony ab.
Suleika erstrahlt in neuem Glanz. Martin baut den neuen Deckel für die
Salzwasserpumpe ein. Auch danach funktioniert sie noch einwandfrei. Genial. Wir sind
knapp fertig mit dem Häppchen vorbereiten, als unsere Gäste ein klein wenig
zu früh eintreffen. Wir verbringen einen anregenden Abend mit Nora und David.
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Martin mit David von der Knotts Gipsy |
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Nora von der Knotts Gipsy und Ariane |
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Auch am Samstag ist ein Einkaufstripp angesagt. Nachmittags geniessen wir eine weitere
Spanischlektion von Tony. Danach montiert Martin den Wantenschutz und ölt
bewegliche Teile an Deck, während dem ich unter Deck im Schatten lese. Wir machen
Wasser mit dem Wassermacher. Funktioniert tip–top. Zum Abendessen gibt es ein
traumhaftes Rindsfilet mit Christopheen. Ein Genuss.
Gerade als wir uns zum sonntäglichen Morgenessen im Cockpit eingerichtet haben,
schaut David von der Knotts Gipsy vorbei und bittet Martin, ihm mit dem Computer zu
helfen. Martin kümmert sich den ganzen Tag um diese Angelegenheit. Ich lese. Tony
trudelt pünktlich für unsere Lektion bei uns ein. Anschliessend trinken wir
gemeinsam ein Bierchen. Bei uns gibt es selbstgemachte Pizza zum Znacht. Tony
fährt in die Serafundy’s Bar, um Terry zu erwarten, der heute auf Viva Lass
zurück kehrt.
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Martin ist immer noch mit dem Computer beschäftigt, so dass ich allein einkaufen
gehe. Knotts Gipsy fährt mich freundlicherweise aufs Schiff zurück. Wir essen
die zweite Pizza zu Mittag. Martin macht Wasser und ich fahre mit dem Dinghi zu
Serafundy’s, um die Wäsche zu waschen. Terry und Tony sind auch dort und
wir plaudern gemütlich, während dem die Waschmaschine die Arbeit erledigt.
Zurück auf Suleika spannen wir die Wäscheleinen und fädeln die
einzelnen Wäschestücke durch, da bei diesem Wind sonst einiges verlorgen
gehen könnte. Abends sind wir auf der Knotts Gipsy eingeladen, wo wir Frankie und
Terry von der Second Wind kennen lernen. Es wird ein lustiger Abend.
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Konzentriertes Arbeiten |
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Am Dienstag wetzen wir in die Stadt, klarieren aus, essen noch ein letztes Mal bei den
Garküchen, kaufen Orangen und Tomaten beim Floating Market und zurück
aufs Schiff, alles vorbereiten für die kommende Reise. Morgen geht’s los zur
Dominikanischen Republik!
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Willemstad |
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