Logbuch
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Trinidad
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Donnerstag, 1. – Sonntag, 11. November 2007

Martin sägt die Schrauben im Traveller, welche zu lang sind, auf die korrekte Länge ab, ich versehe sie mit der gelben Paste und Martin schraubt sie wieder ein. Danach montiert er die Klemmen ab, da es besser wäre, wenn sie etwas mehr nach aussen gerichtet wären. Leider muss er feststellen, dass nicht genug Platz ist für diese Veränderung, so dass er sie in gleicher Weise wieder festschraubt, wie sie ursprünglich waren. Das Wasser um unser Schiff ist wieder einmal extrem schmutzig. Heute treibt sogar ein toter Hund an unserem Heck vorbei... Ich bereite das Abendessen vor. Martin von der Styrr kommt zu Gast. Wir verbringen einen gemütlichen Abend mit angeregter Unterhaltung, bei der das Thema Schiff eine wichtige Rolle spielt.

Aufgrund eines Inputs von britischen Seglern planen wir einen Ausflug ins Asa Wright Zentrum. Dies ist ein Hotel mitten im Regenwald, wo viele Vögel beobachtet werden können. Wir erkundigen uns nach den verschiedenen Möglichkeiten und entschliessen uns, selber ein Auto zu mieten und dahin zu fahren. Dort übernachten und anderntags wieder zurück aufs Schiff. Der Zeitpunkt ist noch ungewiss. Vorher müssen einige Arbeiten erledigt werden. Martin leimt die Magnete unseres Messermagnets neu ein. Während ich E-Mails beantworte und anschliessend silberschmiede, zieht Martin die Bullentalje und die Backstagleinen ein. Ich gehe ein paar Längen schwimmen im Pool. Abends laden wir Sherri und ihre Freundin Donna aufs Schiff zu einem Apero ein. Sie besichtigen das Schiff. Sherri würde gleich einziehen, Donna ist es entschieden zu eng und zu wacklig.

   
Unsere Freundin Sherri    

Am Samstag fliegen die Papageien wieder mal laut schnatternd über unser Schiff. Heute ist der Tag, wo Frank Richtung Norden lossegelt. Leider liegt der Shuttle lahm, so dass wir nicht nach Peake übersetzen können, um ihm die Leinen zu lösen. Schade. Wir fahren mit einem Fahrer von Jesse James um 6h30 auf den Gemüsemarkt nach Port of Spain und posten erneut einen phantastischen Kingfish. Der Fischverkäufer präperiert ihn so, dass wir aus Kopf und Rückgrat eine Fischsuppe kochen und die Filets separat brutzeln können. Fein!!! Wieder daheim schraubt Martin die Leiste mit den Messermagneten an die Wand, was mir im Besteckkorb einiges an Luft verschafft. Als das Gemüse gewaschen und verstaut ist, mache ich mich an die Arbeit, um das Silberarmband, das eine Freundin bei mir in Auftrag gegeben hat, voranzutreiben. Martin räumt in dieser Zeit den Kartentisch auf, was dringend nötig ist.

   
Kingfish vom Markt   Frisch vom Markt  

Sonntags fügen wir das Armband zusammen und müssen feststellen, dass es ein wenig zu lang ist. Also nochmals öffnen, die Glieder, die zu viel sind, rausmontieren und erneut zusammen schliessen. Jetzt ist es perfekt! Bin gerade schön im Schuss und mache weiter an einem neuen Armband in der Königskettenart. Das Wetter spielt total verrückt. Mal knallt die Sonne vom Himmel, mal schüttet es wie aus Kübeln. Tja, zum Glück stört mich das alles nicht unter unserem grossen Sonnendach. Martin ist im Schiffsinnern mit dem Computer beschäftigt.

   
Heimwehkäseschnitten    

Am Montag ist Wahltag hier in Trinidad. Sie wählen den neuen Premierminister resp. die neue Regierung. Die Geschäfte schliessen im Allgemeinen zwei Stunden früher, da jeder Bürger zwei Stunden frei bekommt, um wählen zu gehen. Könnten wir in der Schweiz mal einführen, oder? Jede Person, die wählt, muss ihren rechten Zeigfinger in rote Tinte tauchen, damit keiner zwei Mal seine Stimme abgeben kann. So kann man noch Tage nach dem Wahltag erkennen, wer seine Bürgerpflicht erfüllt hat. Die Wahlplakate werden überall aufgehängt. Die Jagd um die Wähler ist seit Wochen in vollem Gang. - Ich backe eine Müeslimischung. Genau das richtige in diesem feucht-heissen Klima. Martin führt das Logbuch und das graue Büchlein nach, ich arbeite am Königskettenarmband. Martin informiert sich, wie unser Radar funktioniert. Zwar haben wir ihn seit Beginn an Bord, doch nutzten wir ihn bis jetzt nicht. Vor uns liegen Gebiete mit vielen Riffen und es macht Sinn, dass wir den Radar als zusätzliches Kontrollinstrument zu unseren Augen nützen in der Zukunft. Ich gehe schwimmen.

   
Wahlpropaganda   Wahlfinger, eine Woche danach  

Heute ist der Tag des Motors. Das bedeutet, dass wir die Gästekoje und das Badezimmer komplett ausräumen müssen, damit wir von beiden Seiten an die Maschine rankommen. Das ganze Zeugs landet im Cockpit und los geht es. Der Impeller ist noch intakt. Toll. Martin montiert das Messingstück, welches die Flügel des Impellers zusammen presst, raus und feilt die Kante etwas runder. Vielleicht ist das der Punkt all unserer Impellerverluste. Wir werden sehen. Einmal mehr gelingt es uns nicht, den Salzwasserfilter zu öffnen. Als wir im Cockpit das Mittagessen einnehmen, sehe ich eine Schildkröte und kurz darauf sehen wir beide, wie ein Rochen aus dem Wasser juckt und sich in seiner ganzen Grösse präsentiert. Wir sind immer wieder erstaunt, wieviele Lebewesen sich in diesem Dreckwasser doch noch tummeln. Während Martin sich in die Lektüre des Generatorenschemas versenkt, tue ich was für meine Fitness und ziehe ein paar Längen im Pool. Zum Znacht gibt es heute selbst gefüllte Canelloni.

   
Impellerproblem    

Am Mittwochmorgen bringt uns Martin von der Styrr den Panamaführer zurück, den er sich zur Lektüre ausgeliehen hat. Wir trinken gemeinsam einen Tee. Dann muss er weiter. Auch er hat noch viele Arbeiten an seinem Schiff zu erledigen. Wir erfahren per Telefon von Peake, dass die bestellten Seekarten beim Zoll abholbereit sind. Mit Pass und Schiffspapieren gewappnet, werden wir beim Zollamt vorstellig. Wir dürfen dem Zöllner in die Katakomben des Zolls folgen. Da liegen einige Pakete, die noch auf ihre Besitzer warten. Vor den Augen des Zöllners müssen wir unser Paket erbrechen und können dann glücklich und zufrieden mit unseren Karten aufs Schiff zurück kehren. Wir schauen bei Tamara vom Crews Inn vorbei und vereinbaren, dass wir den Platz bereits am Donnerstag wechseln, da wir am Freitag zum Divali – das grösste Fest der Hindus im Jahr – bei Sherri und ihrer Familie für die Zeremonie eingeladen sind. Zurück auf dem Schiff ziehe ich mein Aventurin-Hiobstränen- Armband erneut auf, da der erste Silch, den ich benutzt hatte, zu wenig stark war.

   
Martin von der Styrr    

Anderntags fragt uns der Dockman, der die Abfalleimer leert, ob wir unsere Zeitung heute erhalten haben. Gemäss Reklame kriegt jedes Segelschiff in der Crews Inn Marina täglich die Zeitung aufs Deck geschmissen. Da wir am A-Dock sind, wo sonst nur Einheimische lagern, vergessen sie uns immer und wir müssen täglich nachfragen, damit wir die unsere erhalten. Total begeistert von seiner Nachfrage verneinen wir. Kurz darauf bringt er uns ein Exemplar vorbei, was uns aufstellt. Martin findet im Motor unten allerhand raus über einen unserer beiden Alternatoren, der nicht erregt wird und somit seit Beginn noch nie seiner Aufgabe, die Batterien zu laden, nachgekommen ist. Wir verholen Suleika vom A- ans B-Dock. Zwei Dockmen helfen uns dabei. Wir schauen im Crews Inn vorbei, um Token für die Wäsche zu kaufen. Auf der Theke der Reception des Crews Inn liegen Plastiksäckchen mit Leckereien drin. Wir dürfen auch eines mitnehmen. Es liegt zur Feier des Divali auf. Anschliessend mache ich in der Laundry von Crews Inn grosse Wäsche. Leider sind zwei der drei vorhandenen Tumbler ausser Betrieb. Aber es geht auch so, wenn man sich genug Zeit nimmt. Martin erinnert sich, dass er Kabel und Teile für den Motor erhalten hatte, als sie uns Suleika übergaben, mit den Worten, sie wüssten nicht, wo diese Dinge hingehören würden. Das ist das Set, welches fehlt..... Martin verlegt das Kabel, ich helfe ihm dabei, und schliesst dann den Erreger an. Die Nacht bricht gerade herein, als er fertig wird mit dieser Arbeit. Zur Motivation und Belohnung gibt es einen Härdöpfelsalat mit Speckwürfeli zum Znacht.

   
Divalisüssigkeiten    

Freitag, der 9. November 2007, ist Divali, das Fest des Lichts. Das ist der Tag im Jahr, wo gemäss der Religion der Hinuds das Licht über das Dunkel, das Böse über das Gute den Sieg davon trägt. Wir waschen unsere Haare und ziehen uns fein an. Dann machen wir uns auf den Weg, ein Maxitaxi nach Port of Spain zu ergattern. Die sind an diesem Feiertag eindeutig rarer als sonst unter der Woche. Im Maxitaxi-Bahnhof angekommen, zeigt uns ein freundlicher Schwarzer aus unserem Maxitaxi, wo sich der Busbahnhof für die Linienbusse befindet und wo wir unser Ticket lösen können. Mit den Billetten ausgerüstet, stellen wir uns in die Kolonne, die auf den Bus nach San Fernando wartet. Wir werden eine Ortschaft früher – in Gasparillo – aussteigen. Dort wohnt Sherri mit ihrem Sohn bei ihrer Familie. Wir sind sehr gespannt darauf, was und wen alles wir antreffen werden. Auf halber Strecke läutet unser Natel und Sherri erkundigt sich, wo wir sind. In Gasparillo angekommen, steigen wir an der Bushaltestelle aus. Weit und breit niemand in Sicht. Wir rufen Sherri an und sie verspricht, uns in einigen Minuten abzuholen. Da die Bushaltestelle an der Autobahnausfahrt liegt und sie von der Ortschaft kommend dort nicht einbiegen kann, fussen wir um die Ecke und stellen uns in den Schatten eines grossen Baumes.

   
Ankunft in Gasparillo    

Gut zehn Minuten später teilt uns Sherri mit, dass ihr Bruder Ronny mit seiner Frau Mala uns mit einem weissen Auto abholen werden. Wir fühlen uns ein wenig wie bestellt und nicht abgeholt. Doch bald schon öffnen sich zwei Autotüren und wir werden zu Sherris Heim gefahren. Ein zweistöckiges Haus, in dem, wie wir erfahren, im unteren Stock ihr Bruder Ronny mit Frau Mala, Tochter Sophie und Sohn Aron wohnt. Im ersten Stock gehört ein Zimmer Sherris Mutter. Sherri bewohnt mit ihrem Sohn Tristan zwei Zimmer – wobei sie in der Stube auch noch die Küche integriert hat mit Gasherd. Den Rest des ersten Stockes bewohnen ihr Bruder Gary, dessen Frau Sharda und deren Kinder Johan und Tyree. Gleich nebenan, im nächsten Haus, wohnen ihre Schwester Wendy, mit Mann Rahim und den Kindern Lorenzo, Leandra, Leo und Luke. Die Mutter von Sherri ist Freunde besuchen gegangen, den ganzen Rest der Familie werden wir beim Divali näher kennen lernen.

   
Haus von Sherris Familie   Eingang zu Malas und Ronnys Wohnung  

Als wir ankommen, gibt es erst einmal eine Runde zu essen. Unglaublich, was Mala, Wendy und Sharda alles gekocht haben für diesen Festtag. Die Regeln sind klar: es gibt ausschliesslich vegetarisches Essen und Alkoholgenuss ist untersagt. Wir probieren von allem. Da gibt es Basmatireis, Dahl, pikant gewürzte Mango, ein Gericht mit Kastanien, ein Curry, ein Sojagericht und ein Bohnengemüse. Alles super lecker. Wir lassen uns zeigen, wie man ohne Besteck isst. Das bedeutet allerdings, dass man mit dem ganzen Essen noch jede Menge Roti verdrückt. Roti ist so eine Art Mischung von Fladenbrot und Omelette, mit dem man das Essen aufnimmt und in den Mund schiebt. Das Ganze ist äusserst schmackhaft.

   
Wendy, Sophie, Mala    

Als sie uns zum Dessert noch süssen Milchreis mit Sultaninen anbieten, müssen wir passen, da wir die Kapazitätsgrenzen unserer Mägen erreicht haben. Im Garten sitzend werden wir in die Kunst eingeweiht, wie die Dochte für die Öllämpchen zu drehen sind.

   
Öllämpchen warten auf den Einsatz   Dochte drehen   Bambuskonstruktion für die Öllämpchen


Auf dem Vorplatz hat Ronny mit Hilfe sämtlicher Söhne einen schönen Aufbau aus gespaltenen Bambusrohren erstellt, der dann mit den brennenden Öllämpchen geschmückt wird. Mit Hilfe von Leandra und Luke drehen wir alle Dochte, die vorhanden sind. Luke zählt sie am Schluss: wir haben 308 Dochte gedreht. An Lämpchen stehen uns 155 zur Verfügung, es reicht also gut.

   
Leandra   Luke und Tyree   Lorenzo


Wir kriegen auch hier noch je ein Säckchen mit Divalileckereien. Wir packen sie ein, da unsere Mägen immer noch am Anschlag sind. Sherri duscht Tristan im Waschtrog draussen. Beide geniessen das Event sichtlich, obwohl sich Tristan vorgehend lautstark gegen das Duschen gewehrt hat.

   
Festvorbereitung, Sherri und Tristan    

Als auch Sherri frisch geduscht ist, gehen wir mit Tony, einem Freund der Familie, Mis Daisy, die Schwiegermutter von Sherris Bruder Dave, besuchen. Dort treffen wir Daisy, Dave und seine Frau Chrissy. Mis Daisy hat auch noch einiges an Essen und Süssigkeiten für Divali vorbereitet. Da erleben wir auch, dass die Nachbarn die Säckchen mit den Süssigkeiten austauschen, wie wir das bei uns mit den Weihnachtsguetzli machen. Langsam dunkelt es ein. Fünf Minuten bevor das Tageslicht erlöscht, hüpfen alle Hühner auf einen Baum und wir erfahren, dass sie dort die Nacht verbringen. Könnten sich unsere Hühner ein Beispiel dran nehmen, dann würden wir keine Hühnerställe benötigen wegen der Füchse. Wir machen uns auf die Socken, um rechtzeitig bei Sherri daheim zu sein.

Kaum sind wir angekommen, haben sich die meisten in indische Kleidung geworfen. Mala leiht mir einen wunderschönen Punjab aus für das Fest.

   
Sophie, Ariane und Mala   Festliche Sherri  

Wir dürfen beim Gebet und der Respekterweisung der Kinder gegenüber den Eltern bei Ronny und Mala dabei sein. Vor dem Bildnis Lakshmis, der indischen Göttin des Lichts, werden fünf Öllämpchen entzündet. Die Zeremonie innerhalb der Familie ist eindrücklich für uns. Als der familiäre Teil in der Stube vorbei ist, begeben wir uns nach draussen, wo Martin und ich beim Füllen, Verteilen und Anzünden der Öllämpchen helfen können.

   
Divali, das Fest des Lichts   Wir legen Hand an   Es gibt viel zu tun


Das erste Öllämpchen wird am Fuss einer Stange aufgestellt, an der eine weisse Fahne hängt. Dieses Licht wird für die Armen entzündet. Erst danach werden alle anderen Lichter entflammt und aufgestellt. Wir haben alle Hände voll zu tun. Als wir denken, alle Lämpchen brennen und wir seien fertig, teilen uns Mala und Ronny lachend mit, wir sollten die Hände nicht allzu sauber putzen, da wir im Lauf des Abends immer wieder Öl und Dochte nachfüllen müssten...

   
Das Licht siegt über das Dunkel   Leandra, Sherri, Sophie, Luke und Tristan  

Für das rituelle Divalifestessen werden die Speisen auf einem grossen, grünen Blatt serviert. Die Blätter haben wir bei Mis Daisy, welche sie liebevoll gewaschen hat, mitgenommen. Wir schwelgen nochmals nach Herzenslust in all den feinen Speisen, geniessen das Zusammensein mit einer so grossen Familie. Es kommen und gehen noch andere Gäste im Lauf des Abends. Sherri und ihre Familie führen ein offenes, gastliches Haus.

   
Hungriger Luke   Das Fest ist in vollem Gang  

Nach dem Essen gehen wir vor den Hof hinaus und schauen zu, wie Gary und die Knaben jede Menge Feuerwerk ablassen. Je lauter es knallt, desto grösser ist die Freude der Buben, ganz wie bei uns daheim. Kaum sind wir wieder auf der überdachten Terrasse, bricht ein grosser Regen los, der langsam aber sicher sämtliche Öllämpchen zum Erlöschen bringt. Ein einziges Flämmchen wehrt sich erfolgreich gegen diese Wassermassen. Dieser Regen beendet unsere Nachfüllarbeiten. Wir sitzen noch ein wenig zusammen. Als alle Gäste gegangen sind, beteiligen wir uns am Aufräumen. Sherri teilt mir mit, dass wir hier übernachten. Das hatte ich nicht so verstanden, ist aber auch in Ordnung. Wir verstehen gut, dass sie mitten in der Nacht keine Lust hat, noch zwei Stunden Auto zu fahren.

Wir übernachten im Zimmer von Sherris Mutter. Am Morgen trinken wir in Sherris Stube eine Tasse Tee. Martin baut Bierdeckelhäuser mit Tristan. Sherri ruft ihre Schwägerin im unteren Stock an und siehe da, ehe wir etwas Böses denken können, sitzen wir im Parterre um den Tisch von Mala und Ronny und essen erneut von all den leckeren indischen Gerichten. Mala und Sharda sind noch in den Nachthemden. Ein für uns ungewohnter Anblick. Wir würden uns kaum in den Nachthemden an den Tisch setzen, wenn Besuch da ist. Stört aber gar nicht. Alle sind munter und entspannt. Im Hof, wo gestern das schöne Fest statt gefunden hat, stehen jetzt fünf Autos. Unsere Nachfrage ergibt, dass die Autos im Hof eingesperrt sein müssen, da es draussen nicht sicher ist. Nach einem ausgiebigen und reichlichen Frühstück machen wir uns mit Sherri und Tristan auf den Weg nach Chaguaramas.

   
Sherris Küchenfenster    

Sherri fährt zuerst an ihrem Arbeitsort vorbei, wo wir unsere vier Batterien, die mit der gestrigen Containerladung eingetroffen sind, ins Auto laden und dann zu Suleika fahren. Der Dockmaster hilft uns, die schweren Dinger zu und auf Suleika zu hieven. Sherri und Tristan trinken noch etwas mit uns. Wieder mal fällt heftiger Regen und so bleiben die beiden ein bisschen länger bei uns, als ursprünglich geplant. Wir verziehen uns ins Schiffsinnere, da es im Cockpit echt nass wird. Als Sherri und Tristan sich auf den Heimweg gemacht haben, will Martin seine Arbeit überprüfen. Zu diesem Zweck sollte ich im Cockpit bei laufendem Motor Gas geben. Als ich das mache, passiert gar nichts. Der Motor ändert seine Tourenzahl in keiner Weise. Wir gehen dem nach und stellen fest, dass das Gaskabel gerissen ist. So ein Schmarren. Jetzt wissen wir, was wir am Montag zu organisieren haben! Wir essen Teigwaren mit Gehacktem, Zwiebeln und Tomaten zum Znacht und legen uns aufs Ohr. Schön, wieder im eigenen Bett zu schlafen.

Sonntags schlafen wir ein wenig aus. Lauschen der Funkrunde und plaudern mit Marc von der Melmar und danach mit Martin von der Styrr. Alle sind busy. Martin legt in der Laundry auf dem grossen Tisch die neuen Seekarten zusammen und ich gehe posten. Dann verziehe ich mich ins Schiffsinnere, um den Logbericht zu erstellen und Martin arbeitet weiter an den Alternatoren, um alles auf die Reihe zu kriegen.