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Logbuch Seite 53 |
St. Lucia |
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Mittwoch, 28. März – Freitag, 6. April 2007 |
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Abends gehen wir ins Harmony Inn, Benny’s Restaurant, und essen zur
Vorspeise Fishcake, als Hauptgang Kreolischen Fisch und zum Dessert flambierte
Bananen. Das Menu ist ein absolutes Gedicht. Marcelene, Benny’s Frau, ist
eine begnadete Köchin.
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Malgrétou Bay bei den Pitons |
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Fishcake in Bernnys Restaurant |
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Marcelene kocht ausgezeichnet |
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Am Donnerstagmorgen regnet es, wieder einmal. Als wir im Cockpit sitzen,
schwimmt Dave – der Schwarze, welcher uns den frischen Thunfisch verkauft
hatte am ersten Tag hier – zu uns raus und erklimmt die Badeleiter. Mit
traurigen Augen erzählt er uns, sein Töchterchen sei krank gewesen, er
habe sie ins Spital bringen müssen, jetzt sei alles wieder gut, aber er habe kein
Geld mehr, daher Hunger und bittet uns um Reis. Wir erinnern uns an das, was
Vision uns erzählt hat: auf dieser Insel muss niemand Hunger leiden, es
wachsen genug Früchte und Gemüse für alle. So lehnen wir ab.
Dave versucht sein Glück bei unseren amerikanischen Nachbarn und
erhält auch dort einen Korb. Nachmittags schnorcheln wir in der Bucht,
führen das graue Büchlein und das Logbuch nach und lesen. Ich ziehe
die eine schwarze Kette definitiv auf. Kommt gut, fehlt nur noch der Verschluss.
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Trüber Tag |
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Es steht ein Stadtgang auf dem Programm. Wir haben Benny Jr. auf 11h00 mit dem
Wassertaxi zu Suleika bestellt. Fünf Minuten vor dem Termin beginnt es wie
aus Kübeln zu giessen und kein Benny taucht auf. Wir warten, bis sich das
Wetter beruhigt und rufen Benny über Funk nochmals auf. Er überzeugt
uns, es sei besser, am nächsten Tag – dafür früh am
Morgen – den Markt zu besuchen. Da es immer weiter regnet, sammeln wir
zum ersten Mal Regenwasser und dies mit grossem Erfolg. Der Boatboy mit der
sonoren Stimme schaut auch noch kurz vorbei und verkauft uns ein paar
Grapefruits. Ich schrubbe Suleikas Wasserlinie vom Dinghy aus, werde dabei selber
vom Regen geduscht, aber meine Putzaktion verläuft nicht besonders
erfolgreich. Müde Armmuskeln kriege ich trotzdem.
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Strand von Soufrière |
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Wasser sammeln |
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So holt uns Benny Jr. kurz nach acht Uhr mit dem Boot ab und wir gehen auf den
Markt. Wir treffen Marcelene, Bennys Mutter, und sie zeigt uns, wo der Markt ist und
erklärt uns den Unterschied zwischen Bananen und Essbananen (kannten wir
schon). Wir posten viele frische Früchte und Gemüse zu angenehmen
Preisen.
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Markt in Soufrière |
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Marktfrau |
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Metzger und Kundschaft |
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Da sich der Friedhof gleich neben dem Markt befinden, besichtigen wir diesen nach
unserem Marktgang.
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Wilder Friedhof |
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Zu heiss für echte Blumen |
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Mit Sicht auf’s Meer |
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Internetcafébesuch, Mittagessen in der Stadt und zurück aufs Schiff
zur Siesta. Benny Jr. nimmt noch unsere schmutzige Wäsche mit und seine
Mutter wird sie für uns waschen. Am Abend machen wir uns erneut auf die
Socken, um am Fest "Le’sans Soufwiye" teilzunehmen.
Während unserer Abwesenheit hütet Felix, ein Kollege von Benny Jr.
unser Schiff, damit alles noch da ist, wenn wir zurückkommen. Wir trinken
einen Apéro auf der Strasse und die Serviertochter hat ihren einen Monat
alten Sohn mit dabei. Das Festen lernen sie hier schon im zarten Alter :). Die
Serviertochter schenkt uns vier süsse Kugeln aus Kokosnuss, ein
Vorbeigehender fordert uns auf, von seinem Dessert zu probieren. Die Menschen
hier sind unglaublich freigiebig und freundlich. Wir essen verschiedene
Spezialitäten und fahren dann mit Benny Jr. zum Schiff zurück.
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Hauptplatz in Soufrière |
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Früher stand hier die Guillotine |
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Kleiner Fischmarkt im Zentrum |
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Am Sonntag regnet es mehr oder weniger ohne Unterlass, das Wasser beim
morgendlichen Schnorcheln ist ganz trüb, wir können fast nichts
erkennen. Benny Jr. bringt die saubere Wäsche zurück, gut verpackt in
einem Abfallsack, damit sie nicht nass wird unterwegs.... Als ich die
Haushaltpapierrolle wechseln will, muss ich mit Schrecken feststellen, dass
diejenigen aus der Karibik nicht in unseren Halter passen. Sie sind zu gross. So was.
Am Abend schlägt die Brandung ans Ufer und lässt die grossen
Kieselsteine mit Getöse rumrollen, auch die Baumfrösche geben uns ein
Konzert.
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Und wenn’s genug geregnet hat ... |
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Montagmorgen regnet es waagrecht, so dass beim Morgenessen im Cockpit sogar
meine Brillengläser nass werden. Wäre nicht unbedingt nötig,
ehrlich gesagt. Ich schwimme an den Strand und sammle ein paar kleine,
abgeschliffene Korallenstücke. Martin liest den ganzen Mailverkehr und als es
nachmittags etwas schont, fahren wir mit dem Dinghy zu Bennys Restaurant, um
Wasser zu bunkern. Ein recht abenteuerliches Unterfangen, da es keinen Dinghysteg
gibt und die Brandung nicht gerade gering ist. Trotzdem klappt alles bestens mit dem
neuen Dinghy und wir können auch die sechzig Liter gebunkertes Wasser gut
zum Schiff zurücktransportieren. Abends sehen wir Leuchtkäfer am Ufer
rumschwirren.
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Anderntags stehen wir früh auf, ich schwimme ans Land, um unsere Leine zu
lösen. Noch in der Bucht hieven wir gemeinsam den Anker wieder auf seinen
Platz – wir mussten ihn von der Rolle nehmen, damit wir uns korrekt an der
Mooring anbinden konnten – und los geht es. Beim Gros Piton Point weist die
Karte "Overfalls" auf. Das erste Mal seit der Strasse von Gibraltar. Es hat
Wellen von allen Seiten und wir treffen auf eine riesige Delfinschule – ca. zwei
Dutzend Delfine – die sich in diesen unregelmässigen Wellen herrlich
amüsieren. Was für ein Schauspiel!
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Die Delfine amüsieren sich |
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See the mountains, drink the beer |
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Als wir die Delfine langsam aus den Augen verlieren, setzen wir Segel und geniessen
die ruhige Fahrt übers Wasser mit schönster Aussicht auf die beiden
Pitons. Zwar segeln wir so hoch am Wind wie möglich, müssen aber
wegen Windrichtung und Strömung am Schluss doch noch den Motor zu Hilfe
nehmen, um den Ankerplatz bei Vieux Fort rechtzeitig zu erreichen. Der Platz ist ein
Traum.
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Einsamer Ankerplatz |
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mit schöner Aussicht |
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Das Morgenbad zeigt uns, dass das Schnorcheln hier wesentlich weniger interessant
ist als bei den Pitons. Dafür sind wir den ganzen Tag allein. Das ganz neue
Gefühl. Wir pumpen das Dinghy auf und motoren in den Fischerhafen. El Paso,
ein junger Schwarzer, bewacht unser Dinghy. Wir essen im Old Plantation Yard
einen sehr lecker zubereiteten Mahi–Mahi zum Zmittag. Auch der dazu
servierte lokale Fruchtsaft ist schmackhaft und erfrischend.
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Old Plantation Yard Restaurnat |
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Joseph, der Beizer |
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Er kocht sehr gut |
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Wir spazieren zum Zoll, der sich beim New Dock befindet und erkundigen uns, ob
und wann wir über die Ostertage hier auschecken können. Wir erfahren,
dass wir dazu auch zum Flughafen müssen, da hier zwar der Zoll, aber nicht
die Immigration erledigt werden kann. Tja. Danach fussen wir ins Shopping Center,
werden von einem Schwarzen angesprochen, den wir für
Gründonnerstag als Taxi buchen, um Zoll und Immigration erledigen zu
können, posten ein paar Sachen und kehren zum Dinghy zurück. Das
Timing stimmt, für den Sonnenuntergang sitzen wir im Cockpit auf Suleika.
Sooo schön.
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Dinghy fahren |
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macht Spass |
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Sundowner |
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El Paso wartet zwar auf uns, ist aber mit dem gestern abgemachten Preis nicht
einverstanden. Als wir nicht darauf eingehen wollen, droht er, eines unserer Ruder
verschwinden zu lassen... Wir versprechen ihm das anderthalbfache des
abgemachten Preises. Seine Forderung betrug das Doppelte. Der Taxichauffeur, Ian,
ist auch schon da. Er hat die Diskussion mitverfolgt und rät uns,
inskünftig keine Geschäfte mit Rastapeople mehr zu machen. Wir teilen
diese Meinung nicht, da wir mit Vision gute Erfahrungen gemacht hatten. Ian
fährt uns zum Zoll, zum Flughafen, wo Martin eine intensive verbale
Auseinandersetzung mit dem zuständigen Beamten führt, da der uns
zwingen will, am Karfreitag um sechs Uhr auszuchecken... Wir kriegen die
nötigen Stempel und ziehen von dannen. Noch einmal ein paar Sachen posten
und zurück beim Fischerhafen den Taxichauffeur verabschieden.
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Commercial Street in Vieux Fort |
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Windschief |
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Hauptkirche |
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Wir posten an einem kleinen Grillstand auf der Strasse Leberspiesschen und Poulet,
das wir in der kleinen Bar nebenan bei einem kühlen Bierchen essen. Ich hole
zweimal Nachschub, da schenkt mir die Frau noch ein zusätzliches
Spiesschen. Ob ich so verhungert ausschaue??? Wir posten noch frischen Fisch bei
den Fischern auf dem Markt im Fischerhafen. Da wir früher beim Dinghy
ankommen als geplant, bezahlen wir El Paso den ursprünglich abgemachten
Preis. Er zeigt sich zufrieden.... Wir kehren auf Suleika zurück, welche wir
für die morgige Abreise vorbereiten.
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