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Logbuch Seite 52 |
St. Lucia: Rodney Bay Marina, Marigot Bay und Malgrétout Bay |
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Freitag, 16. – Mittwoch, 28. März 2007 |
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Nicole von der Gannet hat uns den Tipp gegeben, dass man in Gablewoods – halbe
Strecke von der Rodney Bay Marina nach Castries – ausgezeichnet einkaufen kann.
Wir fahren mit dem Minibus dahin, finden endlich wieder einmal Bulgur und gute
Haferflocken, sowie einige andere schmackhafte Esswaren. Es hat ein paar Beizchen dort,
die vor allem von Einheimischen frequentiert werden. Wir essen unser erstes Chicken Roti,
das sehr fein mit Curry zubereitet ist und uns ausgezeichnet mundet. Vollbepackt fahren wir
mit dem Bus zurück. Wieder auf dem Schiff schleift Martin die Windfahnenbretter ab
und ich verstaue die eingekauften Lebensmittel.
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Chicken Roti |
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Am Sonntag gehen wir ins Internetcafé und senden der Marina Crewsinn, Trinidad,
einen Fax, da wir für eine Woche einen Platz reservieren wollen und das Formular,
welches sie auf dem Netz haben, nicht gescheit funktioniert. Dann wird Suleika
gründlich abgeschrubbt – war wieder einmal dringend nötig.
Anschliessend hievt Martin unser neues Dinghy aufs Deck, wir lassen die Luft ab und
können es – obwohl es grösser ist als sein Vorgänger –
immer noch gut in der Gästekoje verstauen. Zum Glück! Abends sind wir bei
Milan – und seiner zwischenzeitlich für eine Woche Ferien eingetroffenen
Frau Bernarda – zum Essen eingeladen. Es gibt traumhaft guten Thunfisch, im Ofen
gemeinsam mit Zwiebeln und Kartoffeln zubereitet. Lecker!
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Thunfisch aus dem Ofen |
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Der Montagmorgen steht – endlich – im Zeichen des Aufbruchs. Wir sind uns
gar nicht mehr gewöhnt, Suleika seefest zu machen. Vergessen beinahe, das
Propellerchen des Tridata zu putzen.... Wir verabschieden uns noch von Nicole und John.
Milan und Bernarda lösen uns die Leinen und los geht es. Wir segeln zur Marigot
Bay. Der Wind ist ziemlich böig und wir üben ein bisschen mit der
Handhabung unserer Segel.
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Marigot Bay |
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Als wir in der Marigot Bay ankommen, machen wir zuerst eine ganz gemütlich Runde
bis tief in die Bucht hinein. In dieser perfekt geschützten natürlichen Bucht hat
sich der britische Admiral Barrington vor einer vorbeisegelnden französischen Flotte
versteckt, indem er die Masten und Riggs seiner Flotte mit Palmenwedeln tarnte. Schlaues
Kerlchen. Heute ist die Basis der Moorings – eine amerikanische Segelcharterfirma
– beherrschend in der Bucht. Wir fahren wieder raus und werfen den Anker. Hier ist
es landschaftlich bezaubernd. Abends singen uns die Grillen ein Ständchen und die
Brandung schlägt gegen die Ufer. Welcome in Paradise, wie alle Eingeborenen einem
hier begrüssen.
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Blick aus der Bucht |
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Moorings Basis |
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Luxusjachten |
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Wir müssen uns wieder an die Ankergeräusche gewöhnen. Haben daher
in der ersten Nacht nicht soo gut geschlafen... Auch müssen wir dringend wieder
abwaschen vor dem ins Bett gehen, da bei Wellengang das schmutzige Geschirr im
Schüttstein klappert, was nicht so angenehm ist, wenn man schlafen möchte.
Am Morgen regnet es fast pausenlos. Martin holt das Dinghy hervor und pumpt es auf. Wir
schnorcheln etwas am Nachmittag und können feststellen, dass der Anker hält.
Etwas Sand ist aufgewirbelt, trotzdem erkennen wir jede Menge
Octopus–Schwämme. Die sind Schwämme, die auffällige,
glattwandige Röhren bilden und stets in Gruppen zusammenstehen. Darum sowie um
die Hirnkorallen herum tummeln sich verschiedene Fische. Auch Seeigel können wir
sehen. Nachmittags fahren wir mit dem Dinghy ins "Dorf", wo wir den Abfall
beseitigen und ganz feines Brot posten können. Der Supermarkt wird entweder am
Mittwoch oder am Donnerstag eröffnet werden... In der Bucht drinnen sehen wir eine
Schildkröte. So lässig.
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Auch am zweiten Morgen regnet es ohne Unterlass. Ich lese im Bett, Martin nimmt sich
noch eine Kappe Schlaf. Wir zmörgelen im Schiffsinnern, da es zu sehr strätzt
draussen. Wir fahren mit dem Dinghy in die Bucht rein und gehen ins Internetcafé.
Das Crewsinn hat uns noch keine Bestätigung per Mail zukommen lassen. Wir essen
feine Sandwiches zum Zmittag. Zurück auf dem Schiff spannt Martin das Sonnendach
auf und ich widme mich der Lektüre. Die Nachbarn von der SY Tramp, welchen wir
auf La Gomera ein paar Bücher vermacht haben, schauen kurz bei uns vorbei zu
einem Schwatz.
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Touristen auf Squarerigger |
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Am Mittwoch fangen meine Dinghyübungsstunden an. Ich muss dringend lernen, mit
unserem neuen Dinghy mit Motor zu fahren. Am Anfang fürchte ich mich noch etwas
vor den Schiffen, die vor Anker liegen, aber mit der Zeit kriege ich die Richtung in den Griff
und es macht Spass, mit dem Dinghy rumzukurven. Der Nachmittag geht vorbei mit lesen,
dösen, mailen. Auch fahren wir kurz in die Bucht um Gemüse zu posten, da die
Boatboys nur Früchte anbieten hier.
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Boatboy |
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Am Donnerstag schlafen wir aus. Ich ziehe mal provisorisch zwei Halsketten auf aus den
wunderschönen alten Glasperlen, die wir in Sète beim Antiquar gekauft
haben. Dass die Perlen schon etwas abgegriffen sind, macht einen Grossteil ihres Reizes aus.
Die eine Kette ist ein Wurf, an der zweiten muss ich noch weiterarbeiten, später. Wir
gehen am Nachmittag ins Internetcafé – immer noch nichts von Crewsinn
– posten Brot. Für Benzin und Wasser sind wir zu spät. Also morgen.
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Am Freitagmorgen herrscht reger Verkehr in der Bucht. Wir schnorcheln nach dem
Morgenessen und schauen dem munteren Treiben der vielen Fische zu. Martin ruft das
Crewsinn an, da wir immer noch keine Antwort haben. Sie wissen nicht, ob sie unseren Fax
erhalten haben... Martin macht alle Angaben nochmals mündlich und sie versprechen
uns eine Antwort per Mail, mal sehen. Dann fahren wir, ich am Motor, mit dem Dinghy zum
Tanken und Wasserholen und zurück auf Schiff. Nach dem Mittagessen mit dem
Dinghy zur Anlegestelle, wir entsorgen den Abfall und kaufen ein. Wir geniessen die
wunderschöne Abendstimmung.
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Abendrot |
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Auch am Samstagmorgen checken wir gespannt auf die Antwort von Crewsinn unsere
Homepagemail: nichts. Martin ruft noch zweimal dort an. Dann gurken wir erneut an Land,
rufen nochmals an, um die Faxnummer durchzugeben und warten auf das Formular. Das
kommt innert Minutenfrist. Wir füllen es aus, doch kurz bevor wir damit fertig sind,
verlässt die Frau vom Internetcafé das Büro und verschwindet
nachhaltig. Als sie nach mehr als einer Viertelstunde nicht mehr auftaucht und wir sie auch
nicht ausfindig machen können, senden wir den Fax selber und rufen gleich wieder an
um zu erfahren, ob Crewsinn ihn erhalten hat. Ja! Haben wir doch mal Glück gehabt.
Wir konnten also den gewünschten Platz buchen, das ist eine grosse Freude. Es ist die
schönste Marina auf Trinidad und die einzige mit einem Swimmingpool.
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Es regnet in einem fort. Also nutze ich den Sonntagmorgen um eine Handwäsche zu
machen. Am Mittag gehen wir in die Bucht eine Pizza essen. Wir sitzen auf einer
Holzterrasse über dem Wasser mit Aussicht auf die Mangroven und die Bucht. Die
Mangroven sind eindrücklich.
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Mangroven in der Marigot Bay |
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sie mögens schlammig und salzig |
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dann gedeihen sie prächtig |
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Die Pizza ist sehr amerikanisch, schmeckt aber trotzdem gut. Am Nachmittag schwimmen
wir ausgiebig in der Bucht und schnorcheln eine ganze Weile in der Gegend rum. Morgen
wollen wir weiterreisen nach Soufrière zu den Pitons, dem Wahrzeichen von St.
Lucia, zwei benachbarte Berge. Unser britische Nachbar nennt die Berge "The King
and the Queen". Very british.
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Am Montagmorgen unternehmen wir unseren Morgenschwumm beinahe zu nachtschlafener
Stunde. Dann bereiten wir uns und Suleika zur Abreise vor. Die erste halbe Stunde
können wir segeln, dann schläft der Wind ein, um ganz lahm aus der falschen
Richtung wieder zum Leben zu erwachen. Also motoren. Wir queren streckenweise recht
schmutziges Wasser. Unter anderem treibt eine tote, aufgedunsene Ratte vorbei. Martin
meint dazu, die hätte wohl das sinkende Schiff zu spät verlassen. Nimmt mich
nur wunder, wie sie das rechtzeitig hätte tun können :).
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The Pitons |
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Wahrzeichen von St. Lucia |
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Beim Näherkommen können wir Soufrière wieder erkennen. Auch
heute noch gibt es links den Palmenhain, in der Mitte ist das Herz der Stadt mit der Mole
und rechts wohnen die Fischer.
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Soufrière |
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Hier wohnen die Fischer |
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Wie im Führer erwähnt und uns auch von Penny und Mike von der Yvonne
empfohlen, funken wir Benny vom Restaurant Harmony an, der uns hilft, die Boje zu
befestigen. Wir werden von verschiedenen Boatboys belagert. Beim einen kaufen wir frische
Tomaten und Limes, bei einem anderen einen halben Thunfisch, frisch gefangen, den er uns
auch noch tellergerecht tranchiert. So gibt es frischen Fisch beim Mittag– und beim
Nachtessen. Lecker.
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Thun zum Zmittag |
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Wir hatten die Angel draussen bei unserer Reise, aber leider biss keiner an. Als die Nacht
hereinbricht, stellen wir fest, dass unsere Boje nahe bei einem Restaurant ist und uns die
Lichter ziemlich stören. Die ganze Nacht wummert von Zeit zu Zeit die Boje gegen
den Bauch von Suleika. Wir haben wohl noch nicht so fachgerecht angebunden.
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Am Dienstag funken wir nochmals Benny an und informieren ihn, dass wir die Boje
wechseln wollen, um vom Restaurantlicht entfernt zu sein, da wir eine Woche hier bleiben
möchten. Er kommt raus und hilft uns mit der Boje. Diesmal befestigen wir sie besser
als das letzte Mal. Zusätzlich beschliessen wir – wie im Hafenführer
empfohlen – eine Leine ans Land zu legen. Wir nehmen unsere längste Leine
ins Dinghy, befestigen ein Ende am Schiff, und Martin fährt Richtung Ufer. Ich
kämpfe mit verschiedenen Verschlingungen und muss – entgegen dem Plan
– ins tiefe Wasser springen samt der Leine. Zwar habe ich eine Badehose an, aber
oben nur ein Herrenhemd. Na, wird das halt nass. Die Leine ist nicht lang genug und Martin
fährt zum Schiff, um sie mit einer zweiten zu verlängern. Es braucht auch noch
eine dritte Leine, bis ich den Palstek rund um einen Baum knöpfen kann. Doch dann
ist es vollbracht und wir können eine der beiden Verlängerungsleinen wieder
losmachen. Suleika hängt wunderbar zwischen Boje und Ufer. Nach der Mittagszeit
übernimmt Benny für uns den Taxidienst und fährt uns nach
Soufrière. Gewaltig, wie er mit seinem Holzschiff das Wasser in hoher
Geschwindigkeit durchpflügt. Das Städtchen Soufrière hat sich seit
unserem letzten Besuch vor zwölf Jahren wenig verändert.
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Downtown |
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von Soufrière |
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Ein Genuss. Im Städtchen entsorgen wir den Abfall, schauen uns den Wetterbericht
an, essen kreolisches Huhn vom Grill mit Reis, Kartoffel– und anderen Salaten zum
Mittagessen, besichtigen die Kirche und kaufen ein. Ich finde einen wunderschönen
Kaftan in den Farben des Regenbogens mit Geckos drauf. Dann schauen wir beim Abladen
eines Frachters zu, bis Benny uns wie vereinbart um 16h30 wieder abholen kommt.
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Aussicht von Soufrière |
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Belle löscht ihre Ladung |
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Am Mittwochmorgen kommen wir zum ersten Mal dazu, hier die Unterwasserwelt mit
Maske und Schnorchel zu erkundigen. Auch hier gibt es die Octopusschwämme,
Tonnen– und Vasenschwämme sowie Federhydroide. Auch ist die Fischwelt
eindeutig bunter als in der Marigot Bay. Sicher nicht das letzte Mal, dass wir uns hier
schnorchelnderweise bewegen.
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