| Logbuch Seite 51 |
Und noch einmal St. Lucia, Rodney Bay Marina | |||||||||||||||
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Sonntag, 4. – Donnerstag, 15. März 2007 | |||||||||||||||
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Am Sonntag schaffen wir es nicht rechtzeitig, den Logbuchbericht samt Fotos vor Schliessung des Internetcafés fertig zu stellen. So muss die Übermittlung nach Hause warten bis am Montag. Ich erkundige mich im Marinabüro nochmals nach der von uns längst erwarteten TNT–Sendung und siehe da: obwohl nicht auf der Liste vermerkt, ist unser Flaggenschein da. Super! Wir bekommen neue Nachbarn, die ein wunderschönes, pinkfarbenes Dinghy haben. Wenn ich gewusst hätte, dass es das gibt..... |
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Montagmorgen ist der erste Gang ins Internetcafé. Danach schauen wir bei DSL–Yachting vorbei wegen unserem Impeller für den Aussenborder. Ich nütze das aus und profitiere auch vom Bücherswap. Wir nehmen uns erneut den Aussenbordmotor vor und fischen – mit feinen Häkelnadeln – den letzten Rest der Impellerflügel raus. Wir finden alle Teile. Wieder mal Glück gehabt. Am Nachmittag sind wir einmal mehr auf der Suche nach dem zweiten Impeller für den Volvo Motor, ergebnislos. Wir gehen ins Internetcafé auf die Homepage von Yamaha, wo wir die Ersatzteile für den Aussenborder finden. Zudem schreiben wir ein Mail an unseren Innenausstatter von Suleika, der auch den Aussenbordermotor beschafft hat. Gleichentags erhalten wir seine Antwort mit der Emailadresse der zuständigen Firma in Frankreich. Wir mailen die an. |
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Am Dienstag – als aus Frankreich keine Antwort vorliegt – entschliessen wir
uns, den Ersatzimpeller für den Aussenborder direkt bei Yamaha England zu
bestellen. Martin ruft zuerst an, danach bestätigen wir die Bestellung von einem
Reparaturset und zwei zusätzlichen Impellern per Email. Die Teile sind
günstig, der Versand nicht, da wir auf DHL bestehen, um nicht monatelang darauf
warten zu müssen.
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Dann werden wir wieder bei Island Water World vorstellig wegen dem Ersatzimpeller für den Volvomotor. Oh Zeichen, oh Wunder, der Chef – Ian – zaubert den richtigen Impeller aus dem Gestell, das drei seiner Angestellten bereits mehrfach ergebnislos durchsucht hatten. Am Nachmittag fahren wir mit dem Minibus ins Einkaufszentrum. Danach zurück aufs Schiff, um den Aussenborder mit Hilfe von Mick’s Fenderpumpe zu durchblasen. Abends möchten wir uns das DVD "Nightmare before Christmas" anschauen, müssen aber feststellen, dass nur der Ton drauf ist. So weichen wir aus auf "Sternenberg", ein Schweizer Film mit Gnädinger in der Hauptrolle. Wunderbares Abendvergnügen. Fritz von der Temptation hat heute, Mittwoch, Geburtstag. Sooo schade, dass wir nicht am gleichen Ort sind und mit ihm und Chris feiern können. Wir müssen uns mit einer Geburtstagsemail begnügen, und wir stossen abends auf die beiden an. Martin führt das graue Büchlein nach und ich staube unser Schiff mal gründlich ab. War Zeit.... Irgendwann im Lauf des Tages verliere ich meinen Messinghasen. Ein Glücksbringer, der mich im Portemonnaie seit über dreissig Jahren begleitet hat. Offensichtlich hat er beschlossen, auf St. Lucia das Weite zu suchen. Schade. Wir füllen erneut unserer Wassertänke. Milan kommt in den Hafen zurück mit seinen Gästen. Wir bestellen bei Brian, dem schwarzen Zimmermann hier im Hafen, zwei neue Bretter für die Windfahnensteuerung. Wir haben unsere Nachbarn Mick und Sue von der Breathless zum Apéro eingeladen. Sie geniessen die gebackene Pizza sehr und wir unterhalten uns gut mit ihnen. Nach dem Abendessen schaut Milan noch kurz bei uns vorbei. Anderntags widmet sich Martin der Lektüre des Führers. Wir müssen unbedingt unsere Rückkehr in die Schweiz und damit das Aufbocken von Suleika während der Hurrikansaison planen. Ausgiebig studieren wir die Homepages der Marinas, die uns von Casimir und Chantal empfohlen worden sind, und auch noch zwei andere. Dann versenden wir vier Emails mit Platzanfragen und sind furchtbar gespannt, was passieren wird. Casimir und Chantal haben Erfahrung, da sie ihr Schiff bereits zweimal in Trinidad auf dem Trockenen hatten während der Hurrikansaison. Informationen aus erster Hand sind immer die wertvollsten. Abends schauen wir uns die DVD Lagaan nochmals an. Wir werden wohl das Cricket nie wirklich begreifen. Der Film ist himmlisch. Freitags ist erst die Antwort einer Marina eingetroffen: die haben noch Platz an den gewünschten Daten. Sehr gut. Nachmittags lesen wir und besuchen Chantal und Casimir auf ihrem Schiff Imagine, um mehr über Flüge in die Schweiz und Hurrikanwarnungen zu erfahren. Die beiden sind schon dreissig Jahre mit Segelschiffen hauptsächlich in der Karibik unterwegs. Da sind wir natürlich Brätzelibuebe dagegen. Abends bringt uns Milan Schinken aus seiner Heimat und Cognac vorbei, was uns dreien ausgezeichnet mundet. Am Samstag gehen wir zu dritt, mit Milan, per Minibus auf den Markt in Castries und kaufen ausgiebig Gemüse, Früchte und Fisch ein. Auch posten wir Stoff, da wir einen Sack für die Flossen und die Taucherbrillen nähen wollen. Wie immer, hat es in der Stadt viele Leute und es herrscht ein buntes Treiben. Wir essen etwas Kleines, bevor wir per Bus zurück fahren. Im Internet suchen wir nach Flugmöglichkeiten in die Heimat. Milan kommt abends zu uns zum Znacht. |
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Milan hilft uns am Sonntagmorgen das Rohr, durch welches bei starken Wellen Wasser in
den Salon gelang, mit einer schwarzen Paste zu verstopfen. Danach gehen wir auf sein Schiff
und helfen ihm, sein Problem mit dem Genuamotor, der nicht mehr funktioniert, zu
lokalisieren. Danach machen Martin und ich eine erste Dinghytour mit Rudern in unserem
neuen Dinghy.
Sooo aufregend. |
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Wir schauen uns den ganzen Hafen an. Auch die beiden nachgebildeten Segelschiffe, wovon
das schönere, die Unicorn, im Film "Pirates of the Caribbean" mitspielte.
Nachmittags schneide ich Martin die Haare, dann lesen wir auf dem Schiff und abends gibt
es für uns und Milan Spaghetti mit selbstgemachten Pesto auf der Suleika.
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Am Montag machen wir erneut einen Gang ins Internetcafé um zu sehen, welche
Marinas uns eine Antwort gegeben haben. Da nichts vorliegt, ruft Martin die Marinas an und
wir können erwarten, dass wir bis morgen zwei Antworten mehr haben werden. Ein
deutsches Ehepaar spricht uns vom Steg aus an: die beiden haben die Weltumsegelung hinter
sich und sind auf dem Heimweg. Seit fünfzehn Jahren segeln sie, der Mann ist jetzt
siebzig und möchte auch noch mal was anderes machen :). Wir erkundigen uns im
Marinabüro nach unseren Impellern aus England. Die Lady gibt uns den Tipp, bei
DHL anzurufen. Was Martin macht. So erfahren wir, dass das Paket bereits in Castries
angekommen ist und morgen in die Marina geliefert wird. Das klappt ja grandios. Abends
kommen Chantal und Casimir zu uns zum Apéro und danach gehen wir zu viert
chinesisch essen. Das Restaurant befindet sich an der Strasse, wir sitzen auf einer
schönen Terrasse draussen und geniessen das feine Essen in vollen Zügen. Als
wir wieder daheim sind, laden uns die beiden noch zu sich ein und wir probieren
verschiedene alte Rums. Soooo fein. Vielen Dank.
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Erneut nehme ich Milans Angebot wahr und wasche nochmals unsere Bettwäsche in
seiner Waschmaschine. Da er selber auch etwas zu streichen hat auf seinem Schiff,
können wir von seiner Farbe und seinem Pinsel profitieren, um unsere neuen
Windfahnen zu streichen. Ich mache die Malarbeit und Martin schleift danach die Dinger ab
für den nächsten Anstrich. Dann gehen wir Milan zur Hand, um seine untere
hintere Saling gerade zu stellen. Martin zieht ihn in den Mast rauf und ich schaue von
weitem, bis die Dinger gerade sind. Dann holen wir unser Impellerpaket im
Marinabüro ab. Judihuiiii. Abends sind wir auf der Gannet, bei John und Nicole, die
wir schon von Lanzarote her kennen, zum Apéritif eingeladen. Nicole serviert uns
einen wunderbaren Weisswein von Lanzarote, Roquefort mit amerikanischen Crackers und
feine Zahnstocherspiessli bestehend aus Ananas, Käse und Schinken. Lecker. Die
beiden segeln auch schon fünfzehn Jahre. Wir tauschen unsere Erfahrungen aus, wie
wir die Atlantiküberquerung erlebt haben und unterhalten uns auch sonst
ausgezeichnet mit ihnen.
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Wir haben uns – nach längerer Diskussion – über die Daten der Heimreise, des Rausnehmens des Schiffs und ähnlicher Dinge geeinigt, so dass ich im Internetcafé unsere Flüge buchen kann. Auch machen wir einen Bestätigungsfax an die gewählte Marina mit unseren Daten. Dann streichen wir die eine Seite unserer Windfahnen erneut. Gemütlicher Nachmittag. Abends schauen wir uns den von Peter Jackson verfilmten King Kong als DVD an. Chantal und Casimir haben uns diese CD ausgeliehen. Gruselige Viecher und eine wunderschöne Insel werden uns da vorgeführt. Traurig, dass am Schluss King Kong erschossen wird. |
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Donnerstagmorgen baut Martin den neuen Impeller sowie die dazugehörigen
Ersatzteile im Aussenborder ein und ich helfe ihm dabei. Es klappt sehr gut. Danach streiche
ich unsere Windfahnen noch einmal. Kurzer Besuch im Internetcafé. Wir
lösen der Imagine die Leinen.
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Nach dem Mittagessen schaut unsere neue Nachbarin, Hilary, eine Engländerin, bei
uns rein mit einer ganzen Liste von guten Leuten auf Trinidad, denen man das Schiff oder
Arbeiten darauf anvertrauen kann. Sie und ihr Mann Tony haben die letzte Hurrikansaison
dort verbracht und auch den Karneval erlebt, was ganz einmalig sein muss. Auch schenkt sie
uns eine Telefonkarte für Trinidad, welche die beiden nicht mehr brauchen
können, da sie die nächste Hurrikansaison auf den ABC–Inseln
verbringen werden. So nett. Dann ziehen wir los zur ersten Dinghytour mit Motor. Was
für ein Gefühl, den ganzen Hafen in Ruhe anschauen zu können. Der
Motor tuckert friedlich vor sich hin und der Wasserstrahl, der sein muss, ist. Ein ganz neues
Gefühl!
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Zurück auf dem Schiff widmen wir uns der Lektüre und dem Logbuchbericht. Abends werden wir von Milan bekocht: Spaghetti mit Thonsauce und dazu einen erlesenen Tropfen roten Weins. Mmhhh. |
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