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Logbuch Seite 49 |
Barbados, Carlisle Bay, Überfahrt nach St. Lucia, Rodney Bay Marina |
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Sonntag, 11. – Dienstag, 20. Februar 2007 |
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Am Sonntag treffen wir leider keine unserer vielgeliebten Schildkröten beim
Morgenschwimmen. Schade. Wir unternehmen einen Landausflug mit Prothese, da der
Logbuchbericht bereit ist und wir gerne Bericht und Bilder nach Hause senden
möchten. Doch leider haben wir nicht mit den Einwohnern von Barbados gerechnet:
die klappen am Sonntag die Bürgersteige hoch und kein einziges Internetcafé
ist geöffnet :(. Wen wir auf der Strasse antreffen, sind Taxichauffeure.
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Downtown Bridgetown |
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Nelson und unser Taxifahrer |
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So beschliessen wir, per Taxi eine Inselrundfahrt zu unternehmen, da wir endlich wieder mal
gemeinsam an Land sind. Wir umrunden beinahe die ganze Insel, ausser dem
südlichsten Zipfel, und lernen während dieser Fahrt, dass auf Barbados nebst
Bananen auch Baumwolle und Zuckerrohr angepflanzt werden. Wir besichtigen die
älteste Kirche der Insel, die in einem wunderschönen Gemisch von Park und
Friedhof steht.
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Park pur |
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Auch sehen wir unsere erste Zuckerfabrik im Vorbeifahren. Es gibt riesige,
wunderschön gewartete und mit vielen bunten Blumen bepflanzte Golfplätze.
Der letzte Strand, an dem wir vorbeifahren, hat uns am tiefsten beeindruckt: Martin’s
Bay (nomen est omen). Wunderschöner Strand mit bizarren Felsformationen und
türkisblaues Wasser. So erträumt man sich die Karibik.
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Barclays Beach |
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Bathsheba Beach |
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Martin’s Bay |
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Blick nach Norden |
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und ins Landesinnere |
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Zurück in Bridgetown fussen wir zu Nita’s Coconut Beach Bar und lassen uns
mit einem Thonsandwich und einem Banks verwöhnen, bevor wir mit Hilfe von
Caroline unser Dinghy (Beiboot) zurück zum Schiff starten.
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Am Montagmorgen sind wir mal ausnahmsweise sogar eine halbe Stunde vor dem Plan
bereit, den Anker zu heben. Um 8 Uhr 30 geht es los. Wir fahren mit Motor und Segeln nach
Port St. Charles zum Ausklarieren. Als wir diese Prozedur erledigt haben, tanken wir zollfrei
Diesel. In der Tankstelle schwimmt eine wunderschöne Schildkröte an unserem
Boot vorbei, leider bin ich nicht schnell genug mit meiner Kamera zur Stelle. Dann geht es
los unter Segeln Richtung St. Lucia. Der Wind bläst recht kräftig, zeitweise
stecken wir drei Reff in die Genua, und die See ist im höchsten Mass unruhig. Obwohl
bei uns beiden die Atlantikmüdigkeit erneut auftaucht, schlafen wir bei der jeweiligen
ersten Nachtruhe überhaupt nicht. Squalls gehen über uns rüber und
Martin erwischt der Regen gleich drei Mal ganz heftig während einer einzigen
Wachdauer. Dafür schläft er dann in der zweiten Pause, schreckt
plötzlich hoch und fragt mich, ob wir in etwas reingefahren seien. Ich kann ihn
beruhigen, es war nur die riesige Welle, die mich total genässt hat, die er gegen die
Bordwand knallen hörte... Wir sind beide froh, als der Morgen tagt und wir die
Bergspitzen von St. Lucia am Horizont ausmachen können.
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St.Lucia in Sicht |
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Gegen 15 Uhr sind wir in der Rodney Bay Marina und legen unser Schiff erst mal auf einem
Zollplatz an, um das Einklarieren vornehmen zu können. Nebst einem Mann vom
Hafenpersonal hilft uns auch noch der Skipper vom Nachbarschiff, Suleika fachgerecht
festzuzurren. Die Formalitäten können wir problemlos und rasch erledigen und
kriegen auch gleich darauf einen angenehmen Platz nahe dem Eingang zugewiesen. Da das
Hafenpersonal gerade nicht zur Verfügung steht, hilft uns erneut der Nachbar. So
lernen wir Milan, ein Slowake, der auf einer Luxusjacht Skipper ist, näher kennen.
Als Suleika an ihrem definitiven Platz steht, der Strom– und Wasserzähler
für uns in Betrieb genommen worden ist, gehen wir in die Olé–Bar, um
den Ankerdrink zu nehmen.
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Suleika in der Rodney Bay Marina |
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Wir trinken je ein lokales Bier, Martin isst dazu ein warmes Sandwich und ich eine heisse
Kartoffel mit Sauerrahm und Salat. Mmhhh. Zurück auf dem Schiff sinken wir in die
Koje. Morgens um ein Uhr erwachen wir hungrig und ich wärme uns den
vorgekochten Risotto, der auf der Reise gar nicht zum Zug gekommen ist. Wir essen bei
herrlich lauwarmer Witterung im Cockpit, um danach gleich wieder weiter zu schlafen.
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Am Valentinstag stehen wir zeitig auf, gehen ins Internetcafé, um unseren
Logbuchbericht samt Bildern doch noch zu Dorothee befördern zu können. Wir
gehen Wein und Essen posten, trinken in der Bar ein kühles Piton (das lokale Bier
hier, fein). Zum Zmittag gibt es einen Salat auf Suleika, die Ingredienzien dazu haben wir
einem Boatboy abgekauft.
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Boatboy |
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Wir ruhen uns aus. Danach schrubben wir Suleika ganz gründlich mit Seifenwasser
ab, ziehen den Boden im Innern auf, waschen Wäsche, die wir draussen zum Trocknen
aufhängen und desinfizieren den Wassermacher. Ich mache noch einen kurzen
Ausflug ins Internetcafé und erfahre zu meinem Entsetzen, dass unser gute Freund
Heinz am 24. Dezember 2006 unerwartet verstorben ist. Seine Frau wollte uns mit dieser
Nachricht verschonen, bis wir sicher hier in der Karibik angekommen sind. Ungern
überbringe ich Martin diese Hiobsbotschaft. Wir sind den ganzen Abend sehr traurig
und sprechen viel von Heinz und seiner Frau und all den schönen Erlebnissen, die wir
mit den beiden geteilt haben. Zwar wissen wir alle, dass unser Leben mit dem Tod endet,
aber es ist auch immer eine Frage des Zeitpunktes und aus unserer Sicht war es für
Heinz eindeutig viel zu früh.
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Donnerstags kaufen wir wieder beim Boatboy Früchte und Gemüse, da der
Supermarkt in der Marina nur ganz wenig gekühltes Gemüse anbietet, das bei
uns nicht lange hält. Wir informieren uns, wo sich der Raymarine Händler
befindet und wollen ihn aufsuchen, doch leider ist das Büro geschlossen und keiner
da. Also funken wir ihn an, wie er das vorschlägt, wenn niemand im Büro
angetroffen wird. Er verspricht uns vorbeizuschauen. Er meldet sich auch kurz, muss aber
zuerst auf ein anderes Schiff. Da wir heute endlich die lange versprochene Piña
Colada trinken wollen, brechen wir die Warterei ab und machen uns auf den Weg in eine im
Führer empfohlene Pizzeria. Zwar stimmt der Beschrieb, dass es nur ein Spaziergang
von wenigen Minuten ist. Doch hätten wir uns unter einem Spaziergang eine etwas
lieblichere Umgebung vorgestellt. Der Weg führt entlang der Autostrasse und ist in
miserablem Zustand. Umso mehr geniessen wir die Piña Colada und das Knoblibrot
dazu. Herrlich im Geschmack! Danach essen wir je eine Pizza, die ausgezeichnet zubereitet
ist. Auch der italienische Hauswein schmeckt uns vorzüglich. Nach Hause gehen wir
mit einem Taxi.
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Fein |
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Am nächsten Morgen entdecke ich die erste karibische Kakerlake im Cockpit, der ich
sofort den Garaus mache. Wir lernen Vision kennen. Ein Schwarzer, der seine Dienste
für jegliche Arbeit am Boot und für Tagestouren auf der Insel anbietet. Wir
erkundigen uns nach dem Preis, wenn er uns das Unterwasser reinigen würde und
wegen der Inseltour. Beides werden wir uns überlegen. Danach schaut der Vertreter
der Raymarine vorbei und empfiehlt uns, den Autopiloten abzumontieren und in ihrem
Laden samt Garantiepapieren vorbei zu bringen. Was wir unverzüglich in die Tat
umsetzen. Nachmittags schaut Milan vorbei und schlägt uns vor, mit seinem Dinghy
zum grossen Supermarkt am anderen Ende der Bucht zu fahren. Gerne nehmen wir dieses
Angebot an. Herrlich in einem Dinghy zu sitzen, in dem niemand und nichts nass wird
unterwegs!!! Wir legen an einem wackeligen Steg an und fussen zum Supermarkt.
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Einkaufstrip mit Milan |
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Mann freut sich |
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Dinghysteg beim Einkaufszentrum |
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Das Angebot ist für die Karibik sehr gross und wir profitieren davon.
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Zurück zur Marina |
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Wieder auf Suleika, pumpen wir unsere eigenes Dinghy mal auf. Dies ist ja auch noch ein
Thema, dem wir uns hier widmen möchten. Abends fahren wir mit Milan per Taxi
nach Anse la Raye. Das ist ein Fischerdorf südlich von Castries, in dem jeden
Freitagabend ein Riesenbarbecue auf der Strasse stattfindet. Der Taxifahrer bringt uns hin,
wartet im Wagen auf uns und wir sehen uns das Barbecue an.
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Barbecue in Anse la Raye |
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Haare strecken |
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Damit wir von möglichst vielen Dingen probieren können, kaufen wir immer
nur eine Portion und teilen sie zu dritt.
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Es mundet |
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Schmeckt nach mehr |
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Wir essen zwei wunderbare, in Alufolie mit Öl, Zwiebeln, Knoblauch und
Gewürzen gegarte Fische, Crevetten, deren Geschmack weniger überzeugt, Fish
Cake, Teigwarengratin und frische Brötchen und zum krönenden Abschluss
offeriert uns Milan noch einen Lobster. Göttlich!!!
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Krönender Abschluss |
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Wir freuen uns |
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Jugend von Anse la Raye |
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Wohlgenährt fahren wir per Taxi wieder heim. Milan lädt uns auf seiner Jacht
noch zu einem Cuba Libre (Coca–Rum) ein. Danach sinken wir nur noch in die Koje
daheim.
Nachdem wir mit Vision handelseinig geworden sind und eine Inselrundfahrt für den
kommenden Mittwoch planen, reservieren wir ein Auto für diesen Ausflug. Auch auf
St. Lucia ist Linksverkehr und wenn wir das Auto selber fahren möchten,
müssten wir einen lokalen Führerschein lösen. So kommt uns Vision, der
das Auto fahren wird, sehr gelegen. Mittags essen wir mit Milan einen Salat im Cockpit von
Suleika. Wir sind froh um unser grosses Sonnendach. Nachmittags kommt Francis an Bord,
der lokale Dinghyhändler, der im Führer empfohlen wird. Er arbeitet uns ein
Angebot aus, das auch den Kauf unseres alten Dinghys mit einbezieht. Da es eine
grössere Ausgabe ist, müssen wir uns das gründlich überlegen.
Auch bietet Francis nur das Avon an und Martin hat eigentlich immer mit einem Caribe
geliebäugelt. Wir diskutieren die Sache und wandern in der Marina umher, um ein
Avon zu besichtigen, da Francis keines an Lager hat. Abends lädt uns Milan zu einem
Käse–Wurst–Brot–Plättchen mit einem Glas roten Weins
ein. Er wird heute Abend seine Crew abholen und dann für eine Woche mit den
ankommenden Leuten zu verschiedenen Inseln segeln.
Am Sonntag sprechen wir zum ersten Mal mit einem Avon–Dinghy–Besitzer.
Der empfiehlt uns diese Marke sehr. Wir suchen auch das Marinebüro auf, da uns
empfohlen worden ist, mit dem Chef dort zu sprechen. Die anwesende Lady gibt uns gute
Auskunft und verweist uns an Ian von Island Water World, der früher viel mit
Charterbooten zu tun gehabt hat. Wir werden ihn am Montag kontaktieren. Wir erstellen
eine To–Do–Liste, da doch wieder so einiges angefallen ist, was Beachtung
verdient. Immer wieder ist der Dinghykauf unser Gesprächsthema.
Montags regnet es den lieben langen Tag mehr oder weniger ohne Unterlass. Da wir die
Frage wegen des Dinghys klären wollen, stört dies nur insofern, dass sich auch
alle anderen Segler in den Geschäften tummeln... Wir suchen Ian auf und er
klärt ab, wann und wie er uns ein Caribe beschaffen könnte. Als wir ihn nach
der Qualität der Dinghys fragen, ist er der eindeutigen Meinung, dass Avon die beste
Marke ist. Zudem haben wir zwischenzeitlich herausgefunden, dass das Caribe einiges
schwerer ist als das Avon, was uns nicht so entgegenkommt im Handling, da bereits das
Avon doppelt so schwer ist wie unser aktuelles Dinghy. Der Preisunterschied ist nicht
gewaltig. In einem anderen Geschäft besuchen wir den im Führer
beschriebenen deutschen Bücherswap. Da lacht mir das Herz im Leib. Ich tausche
sechs gegen drei Bücher ein, da ich immer noch die Anzahl auf Suleika verringern
muss. Abends bitten wir Francis erneut aufs Schiff und verhandeln um einen Preisnachlass.
Nach zähem Ringen werden wir handelseinig und bestellen ein Avon! Hoffentlich
kommt es in der versprochenen Wochenfrist auch hier an.
Endlich lacht der Himmel wieder und wir stehen so früh auf, dass ich die
Öffnung des Brotladens abwarten muss... Wir schauen im Geschäft vorbei
wegen unseres Autopiloten, aber sie haben noch keine Antwort von Raymarine, ob die
Reparatur über die Garantie abgewickelt werden kann oder nicht. Das wird ja
spannend. Wir schreiben den Logbuchbericht und wählen die Fotos dazu aus.
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