Logbuch
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Die Vorbereitungen dauern an
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Donnerstag, 14. – Freitag, 29. Dezember 2006

Martin revidiert das WC, keine sehr angenehme Arbeit, und ich erstelle die Bunkerliste. Zuerst mal Bestandesaufnahme der vorhandenen Büchsen und dann auflisten, was noch nachgebunkert werden muss: jede Menge... Zum Mittagessen gibt es Schweinskoteletts vom Hals und Kohlrabi (!). Ein Gemüse, das wir seit Monaten nicht mehr gegessen haben. Beim Einkauf mit Lola und Christiane habe ich die entdeckt und wir freuen uns beide riesig über diesen altvertrauten Geschmack. Im Öl gedünstet mit frischem Peterli: ein Traum. Nachmittags gehe ich ins Internetcafé und die beiden letzten fehlenden Flaggen für die Karibik kaufen: St. Vincent und Grenada. Auch poste ich auftragsgemäss ein Schäkelwerkzeug. Martin räumt in dieser Zeit das Schiff auf.

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Der Donnerstag ist Martins Ohrenproblem gewidmet. Er hört seit ein paar Tagen nicht mehr so gut auf seinem rechten Ohr und in Anbetracht der Atlantiküberquerung ziehen wir vor, genau zu wissen, was los ist. Lola hat uns den Termin arrangiert. Herzlichen Dank dafür. Die Ohrenärztin spricht nur Spanisch, so dass ich als Übersetzerin fungiere (mit meinen berauschenden Spanischkenntnissen...). Mit einer langen Pinzette klaubt sie Martin einen Pfropfen aus dem rechten Ohr. Um sicher zu sein, dass sonst alles in Ordnung ist, beauftragt sie die Praxishilfe, an Martins Ohren einen zusätzlichen Test durchzuführen. Das Resultat ist äusserst befriedigend: es ist alles in bester Ordnung. Da die Klinik in der Nähe des Mercadonas ist, gehen wir mit unserer Bunkerliste einkaufen. Als wir zwei Wägelchen gefüllt haben, teilen sie uns mit, sie liefern nur in Häuser und nicht auf Schiffe.... Ziemlich frustiert ziehen wir von dannen. Hätte ich doch auf Martin gehört und gefragt, bevor wir die ganze Ware zusammen gestellt hatten!

   
Blütenpracht am Hafen   Modernes Santa Cruz de Tenerife   Weihnachtsdeko in blau


Wir fahren zum Markt und kaufen einen schönen Strauss Blumen, da wir heute Abend bei Lola und Heinz zum Nachtessen eingeladen sind. Mit dem Bus fahren wir nach San Andres und Heinz kommt uns mit dem Auto von der Busstation abholen. Christiane ist bereits da und etwas später trifft Ingrida ein, die das Chalet im Garten von Lola und Heinz gemietet hat. Wir verbringen einen gemütlichen Abend mit angeregter Unterhaltung und ausgezeichnetem Essen. Lola bringt uns mit dem Auto ans Schiff. Wir wissen gar nicht, womit wir diese Aufmerksamkeit verdient haben.

Am Samstag checke ich das Geschäft "La Marina" aus, das uns Heinz als Tipp für den Einkauf der Lebensmittel angegeben hat. Anschliessend mieten wir für zwei Tage ein Auto. Ausgerüstet mit guten Ideen von Lola, was es sich anzusehen lohnt, brausen wir los. Wir fahren durch San Andres durch bis nach Playa de Benijo.

   
Mirador del Bailadero   Taganana   Playa de Benijo


Leider ist das von Lola empfohlene Restaurant geschlossen, der Blick von seiner Terrasse aus wäre wirklich ein Traum gewesen. Doch das Restaurant gleich dahinter hat zwar einen weniger freien Blick, aber eine ausgezeichnete Küche. Wir essen Carne Fiesta mit Pommes Frites. Echt fein. Dazu empfiehlt uns der Kellner einen offenen Rosé aus der Gegend, der uns vorzüglich mundet. Als wir nach dem Essen zum Auto gehen, treffen wir Christiane und Ingrida, welche den Strand genossen hatten.

   
Teide im Gegenlicht    

Rechtzeitig für unsere Einladung aufs Nachbarschiff kehren wir in den Hafen zurück. Lucille und Francis, mit ihrer Tochter Camille, kredenzen uns ein Glas Weisswein. Als wir so friedlich zusammen sitzen, schlägt Francis vor, wir sollten zur Suppe bleiben, was wir gerne annehmen. Wir verbringen einen netten Abend mit ihnen.

Sonntag schellt um 7h00 der Wecker (Momentan ein für unsere Ohren ungewohntes Geräusch, was sich anlässlich der Atlantiküberquerung wieder ändern wird). Wir fahren nach Orotava und besichtigen den hübschen Ort.

   
Über den Dächern von Orotava   Schreihälse   Kirchenfassade


Unglücklicherweise hat der kleine botanische Garten, den wir uns ansehen wollten, nicht offen. Ich umkreise ihn und schiesse ein paar Fotos von aussen. Schade, dass wir Euch weder die Duftwolken noch das Vogelgezwitscher übermitteln können. Beides hat unsere Herzen erfreut. Wir sind im Dezember und Lilien blühen, dass es eine wahre Freude ist.

   
Lilie im Dezember    

In Orotava, wie überhaupt auf Teneriffa, treffen wir auf ansprechende Statuen und einen schön angelegten Park, den Jardines del Marquesado de la Quinta Roja. Nach einem Kaffee ziehen wir weiter Richtung Teïde. Die Landschaft am Fuss dieses Berges, den Alexander von Humboldt noch ohne Wege und Stege erklommen und dabei die Geobotanik (Grundlage dazu war der Gedanke, dass sich die Pflanzen der Umwelt anpassen) entdeckt hat, ist wüstenähnlich.

   
Lavarose   Selbstporträt mit Teïde   Wüstenei


A propos Humboldt: Die Lektüre des Buchs "Die Vermessung der Welt" von Daniel Kehlmann können wir Euch allen empfehlen. Es geht darin um die Herren Gauss und Humboldt und die Lektüre ist äusserst anregend. – Ein kalter Wind bläst hier in der Gegend.

   
Parque   National   del Teïde


Wir können es nicht lassen, auch die Seilbahn zu nehmen und in die Nähe des 3’718m hohen Gipfels zu kommen. Er darf nur erklommen werden, wenn man sich vorher in Santa Cruz de Tenerife eine Spezialerlaubnis besorgt hat. Schade! Hätte mich gelüstet, ihn zu erklimmen. So geniessen wir die Aussichtspunkte etwas unterhalb des eigentlichen Gipfels.

   
Blick von Teïde nach Norden   Letzte Föhren  

Noch bevor die Nacht über uns hereinbricht, fahren wir die kurvenreiche Strasse nach Garachico hinunter. Vom obersten Punkt dieser Strasse aus hat man eine wundervollen Blick aus der Vogelschau auf dieses bezaubernde Städtchen. Als wir unten ankommen, ist es bereits dunkel und die Weihnachtsbeleuchtung auf dem Hauptplatz kommt voll zum Tragen. Die Leute tummeln sich draussen und die älteren versammeln sich hinter der Kirche, haben zwei Gitarren dabei. Schade, dass sie nicht zu singen anfangen, bevor wir weiterfahren.

   
Garachicho   Hauptplatz im Weihnachtskleid  

Am Montagmorgen bringe ich das Mietauto zurück. Danach fahren wir mit dem Bus zum HiperDino und haken unsere Einkaufsliste ein zweites Mal ab. Diesmal habe ich mich vorher erkundigt, ob sie auch aufs Schiff liefern (aus Schaden wird man klug). Die Kassiererin hat Erfahrung und packt die Kisten mit grossem Können. Wo werden wir bloss all das unterbringen? Die Ware wird morgen vor 17h00 geliefert. Nähere Angaben sind ihr nicht zu entlocken. Wir essen etwas Kleines in der Stadt und posten dann ein wunderschönes, argentinisches Entrecôte zum Aktionspreis. Eigentlich hätte ich Lust auf Weisskabis oder Blumenkohl dazu gehabt, aber dann wäre das Gemüse teurer gewesen als das Fleisch. So koche ich eine Peperonata dazu. Wir kaufen für mich Turnschuhe und für Martin eine Ersatzsonnenbrille. Nachts träume ich, dass die drei Päckli, auf die wir seit dem zehnten Dezember warten, ankommen. Ein gutes Omen.

Anderntags zieht Martin mit dem neuen Instrument alle Schäkel an. Dazu muss er natürlich auch auf den Mast, eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. Bevor er den Mast erklimmt, räume ich schon die vorhandenen Büchsen um. Auf der grossen Fahrt werden wohl die Fertigmenüs wichtiger und die Büchsen, bei denen man kochen muss, treten eher in den Hintergrund. Als Martin den Mast erklimmt, sichere ich ihn. Als er ganz oben hängt, werden die Esswaren geliefert. Musste ja so kommen. Ich lasse Martin vom Mast hinunter und wir sind ziemlich beschäftigt, für alles einen geeigneten Stauplatz zu finden. Es gelingt, jedes Ding findet seinen Ort. Müde gehen wir schlafen.

Am Mittwoch, 20. Dezember 2006, ruft uns Lola an um mitzuteilen, dass alle drei Pakete angekommen sind. Was sind wir aufgestellt! Sie bringt uns die Pakete um 11h00 auf dem Schiff vorbei und trinkt noch einen Tee mit uns. Heute ist es Ingwertee. Wir haben von Fränzi und Brigitte eine Packung Adventstee erhalten und so gibt es jeden Morgen einen anderen Tee zu trinken. Die meisten schmecken uns vorzüglich, einige wenige würden wir wohl kaum käuflich erwerben. Vor lauter Freude über die Pakete schaue ich nicht in den Sack rein, den Lola mitgebracht hat. Als sie schon weg ist, stelle ich fest, dass sie ihre eigene Post darin vergessen hat. Ich rufe Heinz an, um ihm dies mitzuteilen. Sie werden nach ihrem Rendez–vous in der Stadt noch kurz bei uns vorbeischauen. Die Päckli von Christa und ihrer Familie, von Andrea und von Andreas machen uns alle eine Riesenfreude. Tausend Dank.

   
Unser Schutzengel    

Da Lola auch ein grosser Schmuckfan ist, packe ich ihr einen Satz der von Andreas gemachten Postkarten von meinen Schmuckstücken ein. Als Heinz die Post abholen kommt, ist er so im Schuss, dass ich das mit den Postkarten gar nicht erklären kann. Ich wasche die Wäsche, Martin schreibt Briefe. Auch ich habe noch einen Teil Weihnachtspost zu erledigen.

Am Morgen gehen wir zur Post. Natürlich sind wir nicht die einzigen, die dort was aufzugeben haben. Doch ist die Post mit einem Nummer–lösen–System gut organisiert und wir brauchen nicht allzu lange zu warten. Wir zahlen per Postgiro unseren Mitgliedbeitrag 2007 für den TO. Anschliessend bekomme ich eine Ersatzsonnenbrille, eine Ersatzlesebrille und ein neues Linsendöschen. Lola ruft an und bedankt sich für die Schmuckkarten. Als sie sich erkundigt, ob wir an Weihnachten noch da seien und ihre Einladung für das Abendessen erneuert, nehmen wir gerne an, da wir – so weit wie die Vorbereitungen heute gediehen sind – sowieso frühestens am 24. Dezember 2006 ablegen könnten. Der Nachmittag ist dem Aufhängen der Weihnachtsdeko von Christa gewidmet. Sie passt ausgezeichnet zu den Sachen, die wir bereits von den Töchtern erhalten haben. Wir beginnen heute mit dem Öffnen der Adventskalendertürchen und werden ab dem 25. Dezember 2007 beim ersten weiterfahren. Jeden Tag eine Überraschung und zwar eine für Martin und eine für mich: soo schön.


   
Einer unserer Adventskalender   Weihnachtsschmuck auf Suleika   Klein aber fein


Wir fragen bei einem spanischen Boot an, ob sie uns einen Dieselkanister ausleihen könnten, da es hier im Hafen keine Tankstelle gibt und alle per Taxi an einer Tankstelle in der Stadt Diesel holen gehen. Leider misslingt das, was wir durchaus verstehen, da uns die Leute ja nicht kennen.

Am Freitagmorgen bringen wir noch unsere nicht mehr benötigten Seekarten und den Afrikaführer auf die Post. Das Paket mit dem Führer wird per Schiff nach Hause reisen. Ich poste im Corte Inglés alle Müeslizutaten und kehre per Bus zum Schiff zurück. Martin hat sich weiterhin dem Aufräumen gewidmet (eine Geschichte ohne Ende). Dann füllt er das Formular für den Flaggenschein aus und ich backe Müesli. Francis leiht uns zwei Zehnliterdieselkanister aus, wir nehmen unseren eigenen mit, den Martin in Gibraltar geschenkt gekriegt hat und kaufen an der Tankstelle noch einen mit einem Fassungsvermögen von zwanzig Litern. Mit gut fünfzig Liter Diesel nehmen wir ein Taxi zurück zum Hafen und füllen den Diesel in den Tank, so dass wir Francis seine Kanister baldmöglichst zurück geben können.

   
Arbórea von Fernando Garciarramos    

Den Samstag nehmen wir uns als Ruhetag. Kurz einkaufen, Internetbesuch, ansonsten ein Tag im Schiff. Ich backe nochmals eine Ration Müesli, da dies im Hafen sicher einfacher und bequemer geht als auf dem schaukligen Atlantik draussen. Am Sonntag gehen wir auf den Markt Blumen posten. Wir sind etwas spät dran, finden nur noch Lilien und Rosen, hätten gerne noch was Blaues dazu gehabt, gibt es aber jetzt nicht mehr. Martin bleibt nachmittags auf dem Schiff und ich schaue mir – von aussen – den Parque Maritimo von César Manrique an. Ich erkenne die Handschrift des Meisters. Der Park sagt mir sehr zu. Wohl wäre der Künstler vom aufgestellten kitschigen Christbäumchen wenig begeistert gewesen, das so gar nicht zum sonst grosszügigen Stil der Anlage passt.

   
Parque Maritimo César Manrique   Man erkennt die Handschrift  

Geputzt und gestrählt machen wir uns auf den Weg zum Weihnachtsessen bei Lola und Heinz. Als wir ankommen, ist Erika, eine langjährige Freundin von Lola, bereits da. Wie immer, wenn wir uns auf dem Sofa niederlassen, legt sich Pirata, der kleinere der beiden Hunde, zwischen uns und schläft. Mir springt noch eine Katze auf den Schoss und geniesst das Gekrault–Werden. Dann treffen Kerstin und Lutz ein. Lola serviert uns zum Apéro selbstgemachte Salzmandeln: ein Traum. Zum Abendessen gibt es einen Crevettencocktail mit Avocado. Dann ein Süppchen mit Huhn, Spargeln und Eier. Anschliessend einen wunderbaren Reis mit indonesisch gekochtem Hühner– und asiatisch gekochtem Schweinefleisch. Lecker. Zum Dessert eine Zitronencreme von ganz grossartiger Qualität. Bloss das Fassungsvermögen meines Magens lässt zu wünschen übrig. Nach dem Essen setzen wir uns ans Cheminéefeuer. Christiane, Thorsten und Wolfgang kommen auf einen Sprung vorbei. Lola schreitet zur Bescherung. Alle kriegen ein Geschenk: auch wir. Martin Süssigkeiten und ich einen Modeschmuck–Armreif, der mir ausgezeichnet gefällt. Lola hat ihn für die Karibik gedacht und dahin wird er gut passen mit seinen goldenen Korallenästen, den Seesternen und den Swarowskikristallen. Christiane hat uns einen Marzipan–Stollen mit Marzipan mitgebracht. Sooo fein. Wir sind von allen Seiten verwöhnt worden, herzlichen Dank. Nach Mitternacht fährt uns Heinz zum Schiff zurück, wo wir wohlgenährt und rundum glücklich in die Koje sinken. Natürlich haben wir mehr als einmal an diesem Abend an die Lieben daheim gedacht, die auch im trauten Kreis feiern.

Wir schlafen bis Mittag. Die Sonne scheint und wir frühstücken draussen im Cockpit. Danach habe ich ein paar Näharbeiten zu erledigen. Ich erstelle sechs Waschlappen–Handschuhe und ein Etui, in dem wir unsere Sonnen– und Lesebrillen aufbewahren können. Martin kontrolliert den Motor und hängt danach das Etui rechts vom Niedergang auf, dass wir unterwegs unsere Brillen stets griffbereit haben. Abends findet das grosse Weihnachtskonzert im Hafen statt. Wir wollen vom Schiff aus zuhören, doch es gibt zu viele Lärmquellen. Endlich kommen unsere Campingstühlchen zu ihrem ersten Einsatz: wir packen sie unter den Arm und stellen sie – wie richtige Zaungäste – ausserhalb des Zaunes auf, setzen uns rein und lauschen dem wunderschönen Weihnachtskonzert. Bei der letzten grossen Arie zünden die Zuschauer Wunderkerzen an, ein ergreifender Augenblick. Danach werden ganz feine Papierzettelchen aus Kanonen geschossen, um Schnee zu markieren und das ganze endet mit einem kleinen Feuerwerk. Das letzte Stück, das sie spielen, ist der Radetzkymarsch. Dann ziehen wir uns auf Suleika zurück, trinken noch einen heissen Tee zum Aufwärmen und legen uns schlafen.

   
Weihnachtskonzert    

Am Stephanstag habe ich mit Lola zu einem erneuten Posten im grossen Supermarkt in Puerto de la Cruz abgemacht. Lola wird auch gleichzeitig Erika nach Hause bringen, die dort wohnt. Die beiden Frauen kommen wegen technischer Schwierigkeiten etwas verspätet beim Schiff an, so dass Martin bereits zu den Shipchandlern aufgebrochen ist in der Zwischenzeit. Wir drei Frauen kaufen ein, gehen das von Lola vorbestellte phantastische Graubrot abholen und bringen Erika nach Hause. Auf ihrem wunderschönen Sitzplatz kriegen wir einen feinen Kaffee und werden mit frischgepflückten Orangen und Mandarinen verwöhnt, die wir nebst selbstgemachtem Chutney und Konfitüre mitnehmen dürfen. Ganz lieben Dank dafür. Lola bringt mich anschliessend aufs Schiff, wo Martin dabei ist, das Kojensegel resp. dessen Befestigungsmechanismus mit den geposteten Teilen zu verbessern. Abends kommen Lucille und Francis mit ihrem Töchterchen Camille von der I’anopa zum Apéro zu uns. Als sie – wegen Camilles Hunger und Müdigkeit – auf ihr Schiff zurückkehren, gehen wir beide noch ans Kinderkonzert. Die einzelnen Darbietungen sind von unterschiedlicher Qualität. Das ganze Unterfangen wird aber von grossem Enthusiasmus begleitet, sei es von den Dirigenten und Chorleitern her, sei es von den anwesenden Familien mit Geschwistern. Herrlich. Anschliessend essen wir noch etwas Warmen und legen uns aufs Ohr.

Am Mittwochmorgen fahre ich per Bus, um eine neue Gasflasche abzuholen, die Martin beim Blancomar für uns reserviert hat. Ich warte eine geschlagene halbe Stunde auf den Bus. In der Zeit hätte ich hin und zurück fussen können. Auf dem Heimweg finde ich das gesuchte Bulgur und Quinoa. Langsam können wir echt ans Losfahren denken. Martin und ich gehen ins Internetcafé und erledigen einige Mails, da die Funkverbindung über die Festtage zu wünschen übrig lässt. Ich fahre per Bus zu Lola und Heinz, während dem Martin im Internetcafé die Wetterlage studiert. Ich mache ein paar sehr schöne Aufnahmen von dem traumhaften Garten und der guten Stube von Lola und Heinz, nachdem ich mit Tee und Keksen verwöhnt worden bin.

   
Schöne Terrasse   Kakteengarten   Aussichtsbänke


Lola und ich gehen mit Pirata und Spotty spazieren. Danach fährt Lola mich zum Hafen. Auf dem Weg dahin holt sie noch Tickets für eine Ballettaufführung im Auditorium ab, so dass ich diese wunderbare Architektur auch noch von innen geniessen kann. Als ich auf Suleika ankomme, ist Martin noch mit Stauarbeiten beschäftigt. Ich gehe ihm zur Hand und koche gleichzeitig unser Abendessen.

Am Donnerstagmorgen gehen wir zur Post und geben den Brief ans Seeschifffahrtsamt auf, um unseren Flaggenschein zu erneuern. Danach folgt ein Internetcafebesuch. Im Mercadona posten wir Schinken, Chorizo, Reibkäse und Scheibenkäse. Mit einem Bus machen wir eine kleine Stadtrundfahrt und sind erstaunt, wie arme und dicht bevölkerte Aussenquartiere Santa Cruz de Tenerife besitzt. Am Abend backen wir aus dem übriggebliebenen Blätterteig noch Zucchetti–Roquefort–Gipfeli, die uns ausgezeichnet munden.

Am Freitag machen wir uns auf den Weg zum Markt und kaufen bei dem uns von Lola empfohlenen Gemüsehändler gut sechsundzwanzig Kilo Gemüse und Früchte. Per Taxi kehren wir in den Hafen zurück, wo wir uns die Zeit mit Gemüse waschen, trocknen und bunkern vertreiben. Auch eine letzte Wäsche wird noch gemacht, während dem Martin das Rigg kontrolliert und die beweglichen Teile fettet. Logbuchbericht abschliessen, noch ein letztes Mal ins Internetcafé – sofern der Wetterbericht stimmt – und dann gilt es morgen ernst.

   
Heiteres Gemüsewaschen