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Logbuch Seite 13 |
Hyères, Port Camargue und zurück in Aigues-Mortes | ||||||||
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Donnerstag, 6.10. - Mittwoch, 12.10.2005 | ||||||||
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Der erste ganze Tag im Hafen fliesst gemütlich dahin. Ausschlafen, Schiff putzen, schauen, ob wir das zweite Reff selbständig auf die andere Seite verschieben könnten, Logbuchbericht und dazugehörige Fotos dank Internetcafé an Dorothee weiterleiten. Am nächsten Tag können wir Herrn Rahmoun erreichen. Er schaut vorbei und übernimmt die Verantwortung für den grossen Fleck roter Farbe, den wir schon ganz zu Beginn eingebüsst haben und der einen echt hässlichen Eindruck macht. Wir einigen uns, dass Suleika in Aigues-Mortes aus dem Wasser kommt und einer seiner Mitarbeiter die Farbe erneuern wird. Gerne wären wir nach Port Pothuau zum Mittagessen gefahren, aber leider ist dies mit dem öV nicht möglich. So kocht Martin seine erste phantastische Carbonara auf dem Schiff. Zur Feier des Tages gibt es Rotwein dazu, gefolgt von einem Mittagsschlaf. Am Samstag hat das Trödeln ein Ende. Wir stehen früh auf und motoren nach La Ciotat. Damals, im vergangenen April unser erster Hafen mit grossen Anlege- und Ablegeschwierigkeiten. Auch diesmal bläst der Wind wie blöd und obwohl unser Anlegemanöver sich gut angelassen hat, brauchen wir am Schluss Hilfe von unseren Nachbarn, weil der Wind den Spitz von Suleika abdreht... Wir haben immer noch Verbesserungspotenzial! Ist doch auch was. Die Hafenbehörden sind hier äusserst angenehm. Am Sonntag schlafen wir aus und machen eine kurze Rundtour im Ort. Mich begeistert, dass sich in Hafennähe zwei Theater befinden. Wir schlendern über den Markt, kaufen wohlriechende Würste, feinen Geissenkäse, gutes Schwarzbrot und pralle weisse Weintrauben. Wie im Schlaraffenland! Gegen Mittag legen wir ab. Die erste Zeit auf See schaukeln immer wieder Schmetterlinge vorbei. Erstaunlich, dass die kleinen Falter so grosse Wegstrecken schaffen. Auch nützen sie das Boot nicht zum Ausruhen, sondern gaukeln friedlich weiter. Am späteren Nachmittag sehen wir von weitem einen Delphin springen. Schade ist er nicht näher. Der Beginn der Nachtfahrt ist herrlich, bei Mondschein und Sternenhimmel gleiten wir übers Wasser. Leider bedeckt sich der Himmel dann und es wird echt dunkel und wenig sichtig. Am Montagmorgen tuckern wir im Nebel rum. Dank Martins guter Navigation finden wir Port Camargue problemlos, erhalten einen Platz, parkieren Suleika, trinken ein Ankerbier, obwohl es noch Morgen ist und sinken dann in die Koje, um das angesammelte Schlafmanko zu beseitigen. Am Nachmittag überprüfen wir die Bilge und die Fusswasserpumpen in der Küche. Die Bilgeninspektion verläuft zufriedenstellend. Bei den Fusspumpen sickert immer etwas Wasser raus, was uns nicht begeistern kann. |
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Am nächsten Morgen motoren wir gemütlich los in den Canal du Grau du Roi.
Wir kreuzen einen Fischer, der eindeutig einen guten Fang gemacht haben muss, der Menge
Möwen an, die ihn umschwärmen. All diese Vögel veranstalten einen
Riesenlärm. Im Kanal zur Zeit für die Drehbrücke angekommen,
müssen wir anlegen und warten, da ein Fischer gemeldet ist und die Brücke erst
öffnet, wenn der da ist. Na ja, die Höflichkeit der Männer, die diese
Brücken bedienen, lässt einiges zu wünschen übrig. Auch bei der
Zugbrücke muss Martin Suleika bei starkem Seitenwind ruhig halten, bis endlich die
Bahn frei ist.
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Ich hatte mehrfach versucht, Herrn Sirvent – wie abgemacht – telefonisch zu erreichen, konnte aber nur auf seinen Anrufbeantworter sprechen. Als wir in Aigues-Mortes ankommen, ist kein Platz frei und ich versuche erneut mein Glück per Telefon. Beim zweiten Mal klappt es. Fünf Minuten später sind die Herren Sirvent – der Chef des Chantiers und sein Vater – vor Ort, verschieben ein paar Schiffe, um Platz für Suleika zu schaffen. Das Chantier Naval ist die ganze Woche geschlossen, da Aigues-Mortes sein Fête Votive feiert, das darin besteht – gemäss Herrn Sirvent – dass man täglich von 13h00 bis 19h00 Apéritif trinkt und nach dem Abendessen das Trinken munter weitergeht. Auf unserer nachmittäglichen Tour durch Aigues-Mortes treffen wir auf Herrn Sirvent mit Frau. Er lädt uns zum Apéro ein und für den nächsten Tag zur Teilnahme an der Manade. Wir freuen uns riesig. |
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Um 8h30 schaut Frédéric von VegaVoiles vorbei, um unseren kaputten UV-
Schutz vom Baum abzumontieren und den kaputten Reisverschluss ersetzen zu lassen.
Danach treffen wir mit 7 Minuten Verspätung bei der Familie Sirvent ein. Nach einer
Tasse Kaffee sind alle bereit und wir fahren mit Frau Sirvent und dem Sohn Arno zur
Manade, ein grosses weites Feld, auf welches Stiere getrieben werden. Aus der Herde werden
dann von den Reitern je vier Stiere abgesondert und mit einer Equipe von ca. 20 Pferden samt
Reitern nach Aigues-Mortes getrieben. Vorher gibt es ein herrliches Picknick auf der
Kühlerhaube des R4, an dem die Familie und Freunde teilnehmen. Dazu gehören
auch gegrillte Koteletts, Rosé- und Rotwein. Schade, dass der Himmel grau
verhangen ist und dann und wann auch Regentropfen fallen. Herr Sirvent und seine Tochter
Magalie erscheinen auf hübschen Camarguepferden und nehmen aktiv am Geschehen
teil. Gegen Mittag sind alle vorgesehenen Stiere ins Dorf getrieben worden und wir fahren per
Auto zur Arena zurück.
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Nach einer Stärkung auf dem Schiff machen wir uns zu Fuss – in Ermangelung eines Autos – auf den Weg zum Super-U. Wir beschränken das Einkaufen auf nicht allzuschwere Artikel und spazieren gemütlich wieder heim. Suleika wird jetzt einigen Revisionen unterzogen und daher wird der nächste Logbuchbericht frühestens in drei Wochen zu lesen sein. | |||||||||
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