Logbuch
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Drei Nächte im Hafen von Hyères-Plage und vor Anker in der Anse du Gau
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Montag, 1.8. - Freitag, 5.8.05
Am Montag, genau eine Woche nach unserer Ankunft in der Bucht vor den Iles des Embiez, heben wir den Anker und üben uns im Segeln. Ja, Ihr lest richtig, beide müssen wir wieder üben, wie man das Schiff unter Segeln ruhig steuert. Aber es kommt langsam wieder. Nach vorherigem Anruf melden wir uns in Hyères-Plage am Quai d'acceuil und erhalten den Platz Nr. 1011 - unmittelbar unter der Schweizer Flagge - zugeteilt. Da der Wind weiterhin stark bläst, bleiben wir drei Nächte im Hafen und gehen am 1. August - zur Feier des Tages - auswärts essen.


Am Mittwoch besuchen wir das erste Mal einen Internetcorner und freuen uns an unserer eigenen Homepage (vielen tausend Dank Dorothee). Während wir surfen, wird unsere Schmutzwäsche im Waschsalon gewaschen, getumblert und wartet auf uns, um zusammengelegt zu werden. Am Donnerstag zahlen wir auf der Capitanerie unsere Nächte, bunkern noch etwas Futter und Getränke und los geht's. Das Ablegmanöver bringt uns bei, was blutige Anfänger sind. Wir haken am Mast der Nachbaryacht ein (der lag kaputt auf deren Dach festgezurrt) und ich springe hinzu, um Suleika von diesem fremden Mast zu befreien. Als wir beginnen, die Segel zu setzen, entdecke ich Blutspuren hinter dem Steuerrad und denke sofort an Martin. Weit gefehlt, mein linkes Hosenbein tropft vor Blut, zwei Rinnsale laufen mir in den Schuh, super! Habe ich mir - vermutlich an einem Splint - doch eine Platzwunde am linken Schienbein geholt, die zuerst mal kräftig blutet. Martin verarztet mich und wir können Segel setzen.



Wir probieren die Windfahnensteuerung aus. Martin muss noch etwas ändern, dann funktioniert sie eine kleine Weile, später nicht mehr, vermutlich mangelt es an Wind. Wir segeln noch ein bisschen, ziehen dann aber die Segel ein und motoren unserem Ziel zu, der Anse du Gau. Die Bucht hier ist herrlich, es hat auch noch ein Plätzchen, wo wir in Frieden Anker setzen können. Leider kann ich wegen meiner Wunde nicht schwimmen gehen, aber Martin geniesst das heutige Morgenbad ausserordentlich, kontrolliert mit Tauchermaske und Schnorchel auch gleich noch den Sitz des Ankers, da wir eine weitere Nacht hier bleiben möchten. Alles paletti. Ich vertreibe mir die Zeit mit einer meiner Lieblingsbeschäftigungen: lesen.