Logbuch
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Rio Dulce in Guatemala und Ausflug nach Guatemala Stadt, Antigua und Chichicastenango
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Sonntag, 17. August bis Montag, 1. September 2008

Am Sonntag gehe ich zu Barbara auf Momo, um noch den fehlenden Kragen an unser Sonnensegel zu nähen und ein paar Nähte aufzufrischen. Martin kontrolliert in der Zeit unser Grosssegel auf Wespennester und findet zum Glück keine. Am Nachmittag machen wir telefonisch unsere Hotelreservationen in Antigua und Chichicastenango. In Guatemala Stadt dürfen wir bei Lisseth und Matthias wohnen. Welch eine Wohltat! Jodi hat beschlossen, unsere Startenergie zu nutzen und mit dem gleichen Bus am Dienstag nach Guatemala Stadt aufzubrechen.

Da Barbara sowieso einkaufen fährt, bringt sie liebenswürdigerweise auch unser Gemüse für Jodis Abschiedsparty mit, so dass ich mich fröhlich dem Löten widmen kann, während dem Martin den Reiseführer studiert. Nachmittags zeichnet er die neusten Ohrringmodelle ins Schmuckbüchlein und ich lese im Führer. Um 16h00 machen wir unter der Ranchita eine kleine Abschiedsfeier für Jodi, an der auch Curtis, ihr Segellehrer, Catherine und Neville von Dream Time sowie Barbara und Wolfgang von Momo und Claudie und Dietmar von Tandem teilnehmen. Auch Roberta und Ken von Second Wind sind eine kurze Zeit mit dabei. Es wird viel gegessen, geschwatzt und gelacht.

   
Böötlifahren ist schön    

Am Dienstagmorgen nehmen Jodi, Martin und ich die Sechs–Uhr–Lancha nach La Fronteras. Wir trinken noch was bei Bruno’s, da der Bus erst um acht Uhr fährt. Da wir unsere Tickets bereits am Samstag erworben haben, konnten wir die besten Plätze reservieren: die vordersten, nicht auf der Fahrerseite. Das Wetter ist uns wohlgesinnt und wir geniessen die Fahrt nach Guatemala Stadt bei strahlendem Sonnenschein und herrlichster Aussicht. Der Buschauffeur fährt wie ein kleiner Clay Regazzoni: schnell, aber sicher. Nur, dass er in die Kurven liegt, unterscheidet ihn vom grossen Rennfahrer ;–). Am Busterminal in Guatemala Stadt trennen sich vorübergehend Jodi’s und unsere Wege. Sie sucht sich ein Hotel und wir lassen uns mit einem Taxi zu Lisseth und Matthias bringen. Die beiden empfangen uns sehr herzlich und lassen uns an einem wunderbaren Mittagessen am Familientisch gemeinsam mit ihrer Tochter Fanny teilnehmen. Nach dem Essen bringt Matthias uns zum Museum Popol Vuh. Der Name dieses Museums kommt vom heiligen Buch der Quiché–Maya, welches Popol Vuh heisst. Beeindruckt sehen wir uns die Steinmetz– und Töpferarbeiten an sowie die authentische Kopie des Dresden–Kodex. Auch eine Heilige aus Holz, deren Gesicht und Hände aus Alabaster gemacht sind, ist von bleibender Erinnerung. Als wir das Museum verlassen müssen, weil es schliesst, ist der grosse Regen über die Stadt herein gebrochen. Entsprechend dauert es ein Weilchen, bis das bestellte Taxi eintrifft, welches uns sicher wieder bei unseren Gastgebern abliefert. Lisseth verwöhnt uns mit Carpaccio, Tortellini, zwei Saucen und einem köstlichen Salat und Matthias stellt ausgezeichneten Rotwein auf. Ganz lieben Dank Euch beiden.

   
Post von Guatemala Stadt, Zone 1    

Wir geniessen beim Morgenessen in erster Linie das herrliche dunkle Brot, nebst all den anderen feinen Sachen. Danach fahren wir per Taxi zu Matthias’ Arbeitsstelle. Er erwartet uns schon draussen auf dem Parkplatz. Wir steigen in sein Auto um und fahren mit ihm in die Innenstadt zum Zentralen Markt bei der Kathedrale. Wir erstehen erfolgreich ein Halstuch und eine Handtasche, schlendern über den Gemüse–, Früchte– und Blumenmarkt und essen in einem der Comedores zu Mittag. Anschliessend trinken wir noch einen Kaffee ausserhalb des Marktes. Matthias fährt an die Arbeit zurück, während dem wir die Kathedrale und danach den Nationalpalast besichtigen. Der zwei Tonnen schwere Leuchter, hergestellt in New York, ist wunderschön. Auch die Wandgemälde, die Kassettendecken und die Glasfenster hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Als wir uns mit dem Taxi heimfahren lassen, sehen wir noch Jodi, die ziemlich erledigt ist von ihrem heutigen Einkaufstag... Abends kommen Freunde zu Besuch und Lisseth bekocht uns alle einmal mehr hervorragend.

   
Nationalpalast am Parque Central   Kathedrale am Parque Central  

Am Donnerstag kommt Jodi per Taxi zu uns und wir werden alle drei vom Minibus, der uns nach Antigua bringt, abgeholt. Martin kann vorne sitzen. Welch ein Glück. Wir laden noch zwei weitere Touristen auf und los geht die Reise. Erneut fahren wir bei strahlend blauem Himmel. Die Stadt Antigua war früher die Hauptstadt von Guatemala: La Antigua Guatemala. Doch war intensiver Aschenregen, viel Wasser sowie das grosse Erdbeben im Jahr 1773 der Grund, dass die Regierung beschloss, die Hauptstadt nach dem heutigen Guatemala Stadt zu verlegen. So blieb Antigua eine Kolonialstadt, welche die vielen Ruinen vom Erdbeben in ihr Stadtbild mit den gepflasterten Strassen integrierte, was ihr einen eigenen Charme verleiht. Der Chauffeur setzt uns bei unserem Hotel ab. Wir beziehen unsere Räume und starten dann zur ersten Stadtbesichtigung. Die Kirche La Merced ist ganz in der Nähe unserer Unterkunft. Die Fassade dieser Kirche im spätbarocken, churrigueresken Stil ist ein Augenschmaus. Dieser Stil wird nach dem spanischen Bildhauer José Churriguera (1650–1723) benannt und zeichnet sich aus durch Stuckreliefs aus Blumen, Girlanden und abstrakten Ornamenten.

   
La Merced in Antigua   von vorn   und von der Seite


Wir streifen durch die Stadt und essen im Markt zu Mittag. Danach gehen Martin und ich zur Jadetour, während dem Jodi Rachael trifft. Die Jadetour lässt mich viel Neues über dieses edle Material erfahren. So ist die Jade aus Guatemala viel härter als die aus China. In China wird Nephrit abgebaut und hier Jadeit. Ich bewundere das Marimba aus Jade sowie einige wunderschöne Replika von gefunden Masken der Maya. Ein paar Jadekugeln finden den Weg zu mir, bevor wir diesen Ort verlassen und uns mit Jodi und Rachael auf ein Bier treffen, um anschliessend zu viert eine Pizza essen zu gehen. Wir verbringen einen gemütlichen Abend und Jodi beschliesst, ihre erste Nacht im selben Hotel wie wir zu schlafen.

   
Jodi, Rachael und wir warten auf die Pizza    

Freitags nehmen wir zu dritt das Frühstück in der gleichen Pizzeria ein, in der wir gestern zu Abend gegessen haben. Nachdem wir gut gestärkt sind, machen wir uns auf zur Besichtigung der Stadt. Leider ist das Museum des antiken Buches, das wir uns gerne angeschaut hätten, geschlossen. So besuchen wir das daneben gelegene Museo de Santiago, welches gemäss unserem Führer neben Waffen auch Silberschmuck ausstellen sollte. Leider ist dem nicht so...

   
Bunte Fassaden   Reklamenmaler   Kolonialstadt mit Ruinen


Als wir das Museum verlassen, gehen wir in den ersten Stock des Rathauses und sehen uns die Parade von verschiedensten Schulmusiken von oben an. Dann werden wir alle drei noch interviewt, wie wir Guatemala empfänden und was wir zum Land zu sagen hätten. Jodi hat uns ein Lokal für das Mittagessen ausgesucht in der Nähe des Marktes. Wir essen ausgezeichnet. Jodi hat sich entschlossen, ein günstigeres Hotel zu suchen, da sie noch ein paar Tage in Antigua bleiben will. In dieser Zeit besuchen wir einen Laden, der Stränge mit Halbedelsteinen aus Mexiko verkauft. Danach fahren wir mit einem Tuktuk zur Casa Popenoe. Ein koloniales Privatmuseum, welches man sich gemäss unserem Führer keinesfalls entgehen lassen sollte. Wir klopfen mit dem riesigen Messingklopfer an das wunderschöne Holztor, ein kleines Guckfensterchen öffnet sich und ein Guatemalteke klärt uns auf, dass das Museum restauriert werde und zur Zeit geschlossen sei.....

   
Schülermusik vor der Kathedrale   Brunnenfrau im Parque Central   Parque Central und Vulkan Agua


So besuchen wir die Kirche San Francisco. Mit einem Tuktuk fahren wir ins Hotel zurück. Martin legt sich hin und ich gehe kurz ins Internet Café. Abends gehen wir zu dritt essen. Wiederum hat Jodi das Restaurant ausgesucht und wir essen ganz hervorragend auf einer kleinen Dachterrasse mitten in Antigua. Da wir alle müde sind, trennen wir uns frühzeitig. Martin und ich legen uns schon um acht Uhr schlafen.

   
Kirche San Francisco   Dankesplaketten an Bruder Pedro, Kirche San Francisco  

Als ich Jodis Stimme an der Hotelrezeption höre, erwache ich aus tiefstem Schlaft. Kurz darauf klopft sie an unsere Zimmertüre: sie ist in ihrem Hotelzimmer überfallen worden und möchte gerne, dass ich ihr helfe, ihre Sachen einzusammeln und ihr beistehe, falls sie von der Polizei vernommen wird. Vor dem Hotel wartet das Polizeiauto mit Blaulicht auf uns. In ihrem Hotel gehen wir auf ihr Zimmer. Zum Glück hat sie den Räubern die Zimmertür nicht geöffnet. Doch als sie um Hilfe rief, ist einer der Täter durch das Fenster oberhalb der Türe halb ins Zimmer geklettert und hat sie mit seiner Waffe auf den Kopf geschlagen. Wohl dank seiner instabilen Lage hat er sie nicht schlimm getroffen, trotzdem sehe ich ziemlich viel Blut in ihrem Zimmer. Wir packen alles zusammen, sie verlangt unten an der Rezeption ihr Geld zurück. Die Polizei macht keine Anstalten, Jodi zu vernehmen, sondern bringt uns prompt wieder in unser Hotel zurück, wo zum Glück noch ein Zimmer frei ist. Sie fühlt sich hier sicher und ich gehe wieder in unser Zimmer zurück.

   
Berühmter Bogen des Klosters Santa Catalina y Mártir    

Anderntags essen wir zu dritt Zmorge auf der gleichen Dachterrasse, auf der wir am Vorabend das Abendessen eingenommen haben. Vorzüglich. Wir gehen nochmals kurz auf den Markt, holen Geld und machen uns auf den Weg zu unserem Hotel, wo uns der Bus nach Chichicastenango abholen wird. Jodi ist auch dort, um sich zu verabschieden. Sie hat ihre Reisepläne geändert, wird nach El Tortugal zurück kehren, um sich in Ruhe und Sicherheit zu überlegen, welche Route sie als nächstes einschlagen wird. Wir kommen gut in Chichicastenango an.

   
Strassenverkäufer bei Baustelle    

In Los Encuentros werden wir auf ein winziges Büslein verladen. Wir sind offensichtlich die einzigen, die den morgigen Markt dort besuchen wollen. Wir werden bei unserem Hotel abgeladen, richten uns in unserem Zimmer ein und machen uns auf den Weg zum Markplatz. Die ersten Stände stehen schon und wir posten auch schon was. Wir finden einen Schuhmacher, der meine Schuhe flickt. Da er sie zuerst leimen muss, sitzen wir eine ganze Weile bei ihm und unterhalten uns mit ihm. Die Leute hier sprechen untereinander Quiché, eine Sprache, die wir nicht verstehen. Leider.

   
Schuhmacher in Chichicastenango    

Sonntag ist der grosse Tag des Marktes. Schon früh begeben wir uns auf den Marktplatz und nehmen dort in einem kleinen Café das Frühstück ein. Zwei bezaubernde, etwas traurige Mädchen, Olga und Juana, verkaufen uns kleine, gefütterte Stoffportemonnaies.

   
Olga und Juana   Aufgang zur Kirche Santo Tomás   Vor der Kalvarienkapelle


Wir finden sehr schöne Sachen auf dem Markt und kaufen ein wie die Grossen. Natürlich mit entsprechenden Preisverhandlungen, die Martin meisterlich beherrscht. Staunend stehen wir vor der grösseren Kirche beim Marktplatz. Die Kirche Santo Tomás wurde von den Dominikanern auf den Stufen eines alten Maya–Tempels errichtet. Noch heute ist auf den Stufen ein grosser Alter zu sehen, auf dem die Gläubigen ein riesiges Feuer anzünden. Auch im Kircheninnern hat es im Hauptgang zwischen dem Kirchengestühl steinerne, niedere Altäre, auf denen viele Kerzen abgebrannt werden. Die Bilder auf den Altaraufsätzen sind sozusagen nicht mehr zu erkennen, so schwarz sind sie von all dem Rauch. Einmal mehr sind wir auch hier erstaunt, wie viele Männer, auch junge, allein in die Kirche kommen um zu beten. Anders als bei uns in Europa, wo man sozusagen nur Frauen in der Kirche antrifft. Wir streifen über den Markt und erfreuen uns an der Vielfalt und Farbenpracht des Angebots.

   
Farbenpracht   Marktgetümmel   Gemüsemarkt in der Turnhalle


Nachdem wir das Stimmungsbild in uns aufgenommen haben, wechseln wir zur Capilla del Calvario. Wir setzen uns auf die Stufen der Kirchentreppe und beobachten den Marktabbau. Unglaublich, was da alles wieder verstaut werden muss und welche enorme Lasten die speziell engagierten Lastenträger durch die Gegend stemmen. Als es anfängt zu regnen, verlassen wir unseren Beobachtungsposten und suchen ein Internetcafé auf. Anschliessend gehen wir zum Essen und schon bald ins Bett.

   
Lastenträger   beim   Marktabbau


Wir fahren mit einem Privattaxi von Chichicastenango nach Los Encuentros, wo ich den Beifahrersitz für Martin erobern muss, da es sich ein Amerikaner bereits darauf gemütlich gemacht hat. Doch hatte ich die Fahrt unter der Bedingung gebucht, dass Martin vorne sitzen kann. Dem Fahrer ist die Sache peinlich, weil er nicht informiert worden ist, doch reagiert der Amerikaner verständnisvoll.

   
Los Encuentros, eine Abzweigung   Hier halten die Busse   und Mais wird angebaut


In Antigua wechseln wir den Minibus. Wir lassen uns ins Guatemala Stadt im Busbahnhof absetzen und kaufen die Tickets für unsere morgige Fahrt zurück nach La Fronteras. Wieder können wir unsere Lieblingsplätze buchen: welch ein Glück! Per Taxi fahren wir zu Lisseth und Matthias, wo wir mit einem feinen Mittagessen verwöhnt werden. Danach fährt uns Matthias in zwei Einkaufszentren. Uns verschlägt es den Atem: genau wie in Europa, ausser den bewaffneten Uniformierten vor den Eingängen. Das Gefälle in diesem Land zwischen Arm und Reich ist extrem gross. Wir finden, innert kürzester Zeit was wir suchen dank der kundigen Führung von Matthias. Abends kommen noch Lisseths Eltern Seuli und Juan und ihre Schwester Luki zum Essen. Seuli und Juan sind beide neunundachtzig Jahre alt und ein rührendes Ehepaar. Das nächste Jahr werden sie neunzig und werden dann sechzig Jahre verheiratet sein. Beeindruckend. Die beiden sind ganz munter und wir geniessen eine intensive Lektion in spanischer Konversation an diesem Abend.

   
Juan und Seuli   Fanny   Lisseth und Matthias


Vor unserer Abreise werden wir nochmals mit einem superguten Morgenessen verwöhnt. Per Taxi fahren wir zum Busterminal, wo wir zufällig auf Claudie stossen, die mit dem gleichen Bus wie wir nach La Fronteras zurück fährt. Wir haben die Stadt noch nicht verlassen, als wir die von Lisseth liebevoll bereiteten Sandwiches geniessen. Auch heute reisen wir bei strahlendem Wetter und profitieren einmal mehr von der Aussicht. Nur haben wir zu diesem Buschauffeur entschieden weniger Vertrauen als zum Letzten. Seine Überholmanöver sind manchmal mehr als gewagt. Zum Glück geht alles gut und wir kommen glücklich am Ziel an. Ich gehe Gemüse und Früchte einkaufen, Martin begibt sich bereits zur Lanchastation, wo er Jodi antrifft. Sie ist ganz munter und hat den Überfall gut verarbeitet. Wir sind glücklich, wieder auf Suleika zu sein.

Am Mittwoch schlafen wir ausgiebig aus, nehmen ein gemütliches Morgenessen im Cockpit ein. Martin hat eine akzelerierte Verdauung und legt sich noch etwas hin. Ich mache eine Handwäsche und gebe die grosse Wäsche ab zum Waschen. Wir räumen das Schiff auf. Barbara ist so lieb und bringt uns das Lötwerkzeug gleich vorbei. Genial. Wie nach jeder Abwesenheit gibt es ein paar Dinge zu regeln und der Nachmittag vergeht wie im Flug.

Am Donnerstag um sechs Uhr morgens gehen Jodi und ich mit Jefe spazieren. Wir beiden Frauen sind nicht gerade in Form und der Spaziergang dauert ziemlich lange. Zurück auf dem Schiff gibt es ein Frühstück, danach gehe ich mit Jodi auf die Neun–Uhr–Lancha. Wir haben sie, Catherine und Neville zu einem Apéro dinatoire für heute Abend eingeladen. Doch schon als wir starten, fühle ich mich nicht so fit. Wir posten, treffen Barbara im Städtchen und spazieren zu dritt zur Marina zurück. Kaum auf dem Schiff, lege ich mich ins Bett mit Durchfall, Fieber und Kopfweh. Leider müssen wir unsere Einladung absagen, da ich alles andere als in Form bin. Während dem ich mich dem Gesundheitsschlaf ergebe, putzt Martin das Cockpit äusserst gründlich. Wunderschön sieht das aus. Ich trinke nur eine Kanne Tee am Abend und lege mich gleich wieder hin.

Freitags geht es mir etwas besser, doch bin ich weit davon entfernt, mich gesund zu fühlen. Ich verbringe den Morgen im Bett, kann aber schon lesen. Ein echter Fortschritt. Nachmittags putzt Martin die Lukenrahmen samt Fenstern und ich schreibe den Logbericht.

Am Samstag gibt es Handwäsche und Wäsche zum Ausgeben. Wir nehmen das Grosssegel runter, d.h. Martin reinigt es mit Wasser, wir lassen es an der Sonne trocknen und nehmen alle Segellatten raus und gehen an Land damit zum Zusammenlegen. Jodi hilft kräftig mit, was die Sache erleichtert. Martin stellt fest, dass die Leine des ersten Reffs beschädigt ist und ersetzt werden muss. Immer gut, wenn er das im Hafen feststellt und nicht bei starkem Wetter..... Der Shrimpmann kommt mit seiner Lancha vorbei und so ist die erste feste Mahlzeit nach meinen Verdauungsproblemen frische Shrimps von Martin gekocht. Hihihi. Ich nehme mich dem Holz im Innern von Suleika an und verwöhne es mit Möbelpolitur. Jodi kommt zu uns zum Abendessen. Wir haben einen Dessert erhalten von Dream Time: einen Cat–Pooh–Pie. Einen Kuchen gebacken aus Marshmallows. Wahnsinn!!!

   
Hier kocht der Chef   Catherine’s Cat–Pooh–Pie  

Auch am Sonntag striegeln wir Suleika weiter. Martin ist an den Luken, ich am Holz. Ich nähe ein Innenkissen für den wunderschönen Kissenbezug, den wir auf dem Markt in Chichicastenango gekauft haben. Sowohl die Handtasche als auch das Kissen haben im Essig–Salz–Bad die Farbe verändert, doch sind beide wunderschön. Abends kommen Barbara und Wolfgang von der Momo zum Apero. Wir verbringen einen gemütlichen Abend zu viert.

Am Montag stehen wir zeitig auf, ziehen sämtliche Kissen im Salon ab und geben die grünen Bezüge in die Wäsche. Trocknen werden wir sie an der Sonne. Das Wetter macht mit. Wir erwischen einen strahlenden, wolkenlosen Tag. So schön. Putzen, schrubben, waschen. Der Tag verfliegt im Nu.