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Logbuch Seite 61 |
Trinidad |
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Donnerstag, 5. – Mittwoch, 25. Juli 2007 |
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Chaguaramas war ein amerikanischer Marinestützpunkt im zweiten Weltkrieg.
Dreissigtausend Soldaten waren hier stationiert. Heute ist es ein Jachtzentrum, da es sich
südlich der Hurrikanzone befindet. In dieser Bucht sind ganz viele Werften daheim
wie Coral Cove, Crews Inn, IMS, Peake, Power Boats, Tardieu Marine und andere mehr. Da
die Strasse hinter den Werften als unsicher gilt, fährt man mit dem eigenen Dinghy
oder mit dem YSATT–Shuttle sicher von einem Ort zum andern. Tagsüber ist
das zu Fuss gehen auch möglich, nachts wird ganz entschieden davon abgeraten. Da
der Shuttle so günstig ist, bietet sich diese Verkehrsmöglichkeit als Beste an,
ausser wenn er gerade repariert werden muss und für den ganzen Tag ausfällt...
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Chaguaramas – Bojen– und Ankerfeld |
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Suleika an der Boje |
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Es regnet und regnet und regnet. So kommen – zum ersten Mal auf unserer Reise
– die Verlängerungen unseres Sonnendachs zum Zug. Martin montiert sie und
siehe da: die Sitzbänke bleiben trocken und wir können ganz gemütlich
im Cockpit sitzen. Genial. Wir machen den Bericht fertig, fahren von unserer Boje per
YSATT–Shuttle ins Internetcafé und senden ihn nach Zürich. Wir
profitieren von unserem Landaufenthalt und kaufen auch noch ein paar frische Lebensmittel,
welche wir, kaum auf Suleika angekommen, als feinen Zvieri vertilgen. Martin legt sich ein
wenig hin, ich schreibe ein paar Mails.
Am Freitagmorgen suchen wir erneut den Budget Marine, ein grosses
Schiffszubehörgeschäft, auf und posten einen Kleber für die
Gummidichtungen der Luken und einen Kleber, um das Gasgestell, das Martin umgebaut
hat, wieder in der Backskiste einzukleben. Auch ein neues Halogenbirnchen findet den Weg
zu uns. Am Abend sind wir auf Famous Potatoes zu einem Apéro eingeladen. Genau
zur Papageienzeit. Hier in Chaguaramas fliegen und schnattern die Papageien morgens und
abends um sechs Uhr wie die Grossen durch die Gegend. Sie sind ganz grün und
lustige Kerle. Wenn man sie fliegen sieht, wirkt ihr Kopf sehr eingedrückt. Manchmal
hinterlassen sie unschöne Marken auf unserem Schiffsdeck. Nach dem Glas Wein auf
Famous Potatoes nützen wir die Tatsache aus, dass wir uns in Coral Cove befinden,
und schnappen uns eine Pizza zum Znacht. Danach per YSATT–Shuttle zurück
zum Boot.
Am Samstag giesst es erneut in Strömen. Wir verbringen eine ausgedehnte Zeit im
Internetcafé, treffen auf dem YSATT–Shuttle das Ehepaar vom Schiff Oma
und Opa und unterhalten uns mit ihnen. Am Sonntag meint es die Witterung etwas besser
mit uns. Wir fegen die hintere Backskiste gründlich aus, lassen sie trocknen und dann
leimt Martin das umgebaute Gasgestell rein. Samstags wie sonntags ist unser Liegeplatz
relativ unruhig, da wir direkt an der "Ausfallstrasse" der Motorboote liegen und
die wie die Verrückten hin und her brausen. Der Platz ist wesentlich ruhiger und
angenehmer zum Sein, wenn die Wochenendausflügler wieder an ihre Arbeit
zurück kehren müssen. Am Abend holt uns Brian mit dem Dinghy zum
Sundowner auf der Meander II ab. Wir verbringen einen gemütlichen Abend mit Val
und Brian.
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Am Montagmorgen fahren wir per Shuttle zu Peake, da wir unseren Vertrag unterzeichnen
möchten. Wir erfahren, dass dies erst möglich sein wird, wenn Suleika aus dem
Wasser kommt, da Peake die Länge der Schiffe selber vermisst und diese gemessene
Länge die Grundlage der Preisberechnung bildet. Ich gehe duschen und als ich aus der
Dusche komme, giesst es erneut in Strömen. Wir füllen noch die beiden
mitgebrachten Kanister mit Trinkwasser und lassen uns aufs Schiff zurückbringen.
Einmal mehr hilft mir Martin beim Anlöten von Ohrsteckern. Es klappt wie am
Schnürchen.
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YSATT–Shuttle |
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Garlan, der Shuttle–Kapitän |
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Wir nehmen es gemütlich. Da das Wasser unruhiger ist als auch schon, hängen
wir sicherheitshalber eine zweite Leine an unsere Boje. Dann sehen wir einen Fender unserer
spanischen Nachbarn vorbei treiben. Da wir kein Dinhgy haben, können wir nichts
unternehmen. Kurze Zeit später kommt ein Funkruf auf dem Netz, Rabbit hat den
Fender eingefangen. Wir teilen ihm mit, dass er unseren Nachbarn gehört und wir
denen, wenn sie aufs Schiff zurückkommen, mitteilen werden, dass sie den Fender auf
Rabbit abholen können, was wir später dann auch machen. Am Nachmittag per
Shuttle zu Budget Marine. In mühseliger Handarbeit durchforsten wir die
aufliegenden Kartenkataloge und schreiben uns alle Nummern der Karten mit
sämtlichen Angaben raus, die wir für eine nächste Reise
benötigen. Zum ersten Mal verlassen wir die Marina nicht auf der Wasserseite,
sondern – für uns – hinten raus zur Strasse und spazieren von Budget
Marine zu Power Boat. Im dortigen Supermarkt kaufen wir ein und fahren dann per Shuttle
zu Suleika zurück. Wieder machen wir eine Lötsession. Doch ist diese
wesentlich weniger erfolgreich als die gestrige. Das Wasser ist viel unruhiger, der Wind
hört nicht auf, die Flamme auszublasen.... Na ja, am Schluss gelingt es doch noch.
Am Morgen geht es mit Jesse James – dem lokalen Hans Dampf in allen Gassen
– und ein paar anderen Seglern los zum Grosseinkauf im PriceSmart. Dies ist ein
riesiges Warenhaus, auch mit einer Lebensmittelabteilung, bei dem man eine
Mitgliedschaftskarte lösen muss. Die Ware ist extrem günstig, kann allerdings
nicht in Einzelstücken bezogen werden. Wir planen, nur zu schauen. Als ich in diese
Riesenhalle eintrete, bereue ich von Herzen, den Fotoapparat daheim gelassen zu haben. Die
Halle ist ungefähr zwanzig Meter hoch, sämtliche Gestelle reichen bis in den
Himmel und Martin und ich stellen sofort fest, dass die erlaubte eine Stunde bis zur Abfahrt
kaum reichen wird, einen ersten Eindruck von allem zu erhaschen. Wir kaufen dann doch
das eine oder andere ein, da die Preise wirklich enorm günstig sind. Im Vergleich zu
den andern Seglern ist unser Einkauf äusserst bescheiden. Am Nachmittag auf dem
Schiff listen wir alles auf, was wir in unserer Apotheke haben, mit Verfalldatum und
Quantitäten. Ein Inventar zu erstellen ist im Hinblick auf unsere Rückkehr in
die Schweiz angesagt.
Am Donnerstag verholen wir von der YSATT–Boje in die Crews Inn Marina. Zum
Glück haben wir ein Natel, das funktioniert. Der VHF–Kanal, der für die
Crews Inn Marina gilt, wird von ihr nicht abgehört.... Martin fährt ein
erstklassiges Parkmanöver. Hat er also trotz all der vielen Ankerei noch nicht
verlernt. Chapeau! Unseren Wasserschlauch können wir problemlos anschliessen,
doch bieten sie hier 120V Strom an. Nicht gerade das, worauf wir eingerichtet sind. Eine
Rückfrage zeigt, dass sie die nötigen Anschlüsse vermieten und eine
Stunde später verfügen wir – dank Martins gekonnter Handwerksarbeit
– auch über Strom. Auch das WIFI funktioniert bestens an Bord. Der einzige
Haken am neuen Platz: Mücken, Mücken, Mücken.
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Freitag der dreizehnte ist der richtige Tag, um unseren ersten Ausflug nach Port of Spain,
der Hauptstadt von Trinidad, zu unternehmen :). Als wir von der Marina zur Strasse
spazieren, sehen wir eine ganze Gruppe Geier, die auf dem Boden rumhüpfen und
sich auf einem grossen Baum versammeln. Per Maxi Taxi fahren wir in die Stadt. Der Druck
ist hier ein ganz anderer als in Grenada: viel grösser.
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Bank in Port of Spain |
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Wannenholz in Port of Spain |
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Gegensätze |
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Es gibt viele sehr schöne Menschen hier. Die Mischlinge aus Schwarzen, Indern und
Weissen haben wunderschöne Gesichter und oft schöne Körper. Doch
sehen wir auch viele Clochards, die mitten in der Stadt auf den Trottoirs schlafen.
Ultramoderne Gebäude und alte Häuser prägen das Stadtbild. In Port of
Spain gibt es viele Kirchen und fast noch mehr Stacheldraht und vergitterte Eingänge.
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Cathedral of The Holy Trinity |
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Viel Stacheldraht |
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Cathedral of The Immaculate Conception |
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Als wir uns in einem Geschäft nach Hosen für Martin umsehen, fordert mich
die Verkäuferin auf, die Kamera fester in der Hand zu halten, da sonst die Gefahr des
Diebstahls zu gross sei. Befolge diesen Rat natürlich umgehend. Der Hauptgrund,
weshalb wir in die Stadt aufgebrochen sind, ist, dass wir Stoff für Leintücher
benötigen. Im PriceSmart hatten sie zwar Leintücher, aber nicht in reiner
Baumwolle und echt in zu grosser Quantität. So tummeln wir uns in der Strasse, in
der es fast ausschliesslich Stoffläden hat. Zuerst die grosse Umrechnerei, wie das
Format in Fuss und Yards lautet.... Für die Leintücher werden wir im ersten
Laden nicht fündig. Dafür kaufen wir einen
blau–türkis–gelb gemusterten Stoff für neue Cockpitkissen. Die
Verkäuferin weist uns in einen Laden, in dem sie Leintuchbaumwolle im
gewünschten Format haben sollten. Sie kommt sogar noch mit uns und macht
Vorabklärungen für uns. Sooo nett. Wir finden einen rohe Baumwolle in der
richtigen Breite, die auch noch Aktion ist. Ein Volltreffer. Danach essen wir bei einem
Chinesen zu Mittag. Hier ist das Koch– und Bedienungspersonal hinter Gittern
eingesperrt. Anschliessend fussen wir durch die halbe Stadt, da in unserem
Reiseführer ein Geschäft für nautische Karten und Seehandbücher
empfohlen wird. Unterwegs kommen wir an der öffentlichen Bibliothek vorbei: ein
supermodernes, ansprechendes Gebäude.
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Nationale Bibliothek |
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von Trinidad und Tobago |
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Im Kartengeschäft angekommen, stellen wir enttäuscht fest, dass die fast
ausschliesslich Unterlagen für die Berufsschifffahrt verkaufen und nichts im Angebot
führen, was uns interessieren würde. Schade für den Weg, den wir
zurückgelegt haben. Also zurück in die Haupteinkaufsstrassen. Wir sind
müde, schauen uns eine Kirche an und trinken danach ein Bier. Die Angestellten der
Bar sind hinter Gitter. Im Gitter ist ein senkrechter und ein waagrechter Schlitz. Der erste,
um die Bierflaschen rauszureichen, der zweite, um Teller mit Essen unten durch zu
schieben. Ziemlich gewöhnungsbedürftig, eingesperrte Beizer zu erleben. Wir
gehen zum Busbahnhof und per Maxi Taxi zurück in die Crews Inn Marina. Auf dem
Weg von der Hauptstrasse zur Marina sind diesmal die grünen Papageien lautstark
unterwegs.
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Am Samstag fahren wir mit einem Chauffeur von Jesse James und ein paar anderen Seglern
kurz nach Mitternacht – um 6h30 – los auf den Gemüse– und
Früchtemarkt in Port of Spain. Das Erlebnis ist einmalig. Sämtliche
Amerikaner, die mit uns auf dem Bus waren, stehen erst mal für Shrimps an. Wir
schauen uns in der Fischabteilung die Augen aus dem Kopf. Kaufen aber nichts ein, da wir
keinen Kühlschrank haben an Bord.
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Fischmarkt |
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Gemüse und Früchte |
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Papayas |
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Wir flanieren weiter bis zum Gemüse und greifen dort tüchtig zu. Das
Gemüse und die Früchte vom Markt sind um Grössenordnungen frischer
und ansprechender als das Angebot im Supermarkt bei uns im Hafen. Vollbepackt wie ein
Lastesel durchstreifen wir auf dem Rückweg zum Bus auch noch die Kleidersektion.
Ich finde noch einen pinkfarbenen Badeanzug für umgerechnet CHF 5.–. Ein
echtes Schnäppchen. Natürlich kann ich ihn nicht probieren. Doch erweist sich
später auf dem Schiff, dass er wie angegossen sitzt. Auf dem Heimweg mit dem Bus
hält der auch noch bei einem grossen Supermarkt, wo wir eine halbe Stunde zum
Einkaufen zur Verfügung haben. Nachdem wir alle Lebensmittel auf dem Schiff
verstaut haben, profitiere ich vom Swimming Pool, der zur Hotelanlage des Crews Inn
gehört. Herrlich, wieder mal nach Herzenslust schwimmen zu können. Obwohl,
Salzwasser ist natürlich angenehmer als Chlorwasser. Letzteres aber entschieden
besser als gar nichts ;–).
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Okras, Frühlingszwiebeln, Bananen, Wurzeln und so |
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Klamotten |
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Der Sonntag ist unserem Leintuchprojekt gewidmet. Zuerst waschen und trocknen wir den
Stoff. Dann spannen wir ihn über eine Stange, die in der Waschküche
über dem Tisch angebracht ist, und stecken das alte, zerrissenen Leintuch als Muster
darauf. Ein vierhändiger Job im Angesicht der Masse des Leintuchs und des
Materials. Wir schneiden jeweils zwei Leintücher auf einmal zu. Zurück auf
dem Schiff setze ich mich hinter die Nähmaschine und beginne das Werk,
während dem Martin anfängt, Leinen vom Schiff zu nehmen. Als das erste
Leintuch fertig ist, ziehe ich es an und siehe: es passt. Grosse Freude meinerseits.
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Zuschnittatelier |
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in der Crews Inn Laundry |
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Präzisionsarbeit |
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Am Montagmorgen kümmern wir uns um die Gasanlage. Martin hat mit dem
Gasspezialisten David abgemacht. Er hat sich zwischen neun und zehn Uhr morgens
angemeldet. Um halb zehn erscheinen zwei Schwarze bei unserem Schiff. David und sein
Mitarbeiter. Martin macht sich mit David per Shuttle auf den Weg, um neue
Schläuche und neue Beschläge zu posten. Ich bleibe mit Davids Mitarbeiter auf
dem Schiff. Martin und David bleiben lange abwesend. In der Zeit schläft der
Mitarbeiter ein wenig, trinkt eines unserer Colas, hört Radio und zeigt mir ein
wunderschönes, grosses, grünes Iguana, das sich in der Marina tummelt. Ich
ziehe mit meinem Fotoapparat los, um das Tier auf eine Foto zu bannen. Instinktiv wollte
Martin David begleiten, um die Schläuche und die Beschläge zu kaufen.
Prompt haben sie die beiden verschiedenen Beschläge, die an den kurzen Schlauch
gehörten, an den langen gemacht. Da Martin vor Ort war, konnte er die Korrektur
umgehend veranlassen. Um die Mittagszeit kommt Martin mit David zurück. David
und sein Mitarbeiter ziehen von dannen und wir essen einen Salat auf dem Schiff.
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Iguana |
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Martin und David kommen zurück |
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Nachmittags montiert Martin die neuen Gasschläuche, der Schweiss quillt ihm aus
allen Poren. Ich nähe das zweite Leintuch. Als auch dieses fertig ist, gehen wir
nochmals in die Waschküche des Crews Inn und schneiden die nächsten beiden
zu. Ich beginne mit dem dritten Leintuch. Gehe danach noch ein paar Längen
schwimmen. Wir sinken beide unmittelbar nach dem Abendessen in die Koje und schlafen
sofort tief und fest.
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Am Dienstag nehmen wir das Grosssegel runter, verpacken es im Segelsack und bringen es
per Shuttle in die Tardieu Marina, wo wir es zur Wäsche abgeben. Nach einer Pizza
zurück aufs Schiff. Ich vollende die Leintücher, Martin nimmt noch mehr
Leinen runter und verstaut sie unter Deck. Wir haben Monica und Cuio, die beiden
Angestellten von Frank, zum Apéro eingeladen. Monica hatte bereits am Telefon
angedeutet, dass sie vermutlich allein kommen werde, was auch der Fall ist. Sie
erzählt uns einiges aus ihrem Leben. Sie ist in meinem Alter, hat drei erwachsene
Söhne und lebte mehr als fünfzehn Jahre mit einem Norweger zusammen.
Entgegen ihrer Erwartung hat dieser dann beschlossen, allein nach Norwegen zurück
zu kehren. So dass sie jetzt wieder allein im Leben steht und darüber nicht sehr
glücklich ist. Da die Lebensbeichte einiges an Zeit in Anspruch genommen hat,
müssen wir feststellen, dass der Shuttle um diese Nachtzeit nicht mehr fährt....
Ein Freund von Monica holt sie per Auto ab. Wir sind alle sehr erleichtert, denn es wird
nicht empfohlen, nachts auf der Strasse ausserhalb der Marinas zu spazieren.
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Monica |
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Wieder einmal packt uns die Lust auf einen Stadtausflug und wir machen einen ausgiebigen
Bummel durch Port of Spain. Die Läden und deren Angebote sind vielfältig.
Wir kaufen eine neue Segelhose für Martin, da seine alte langsam den Geist aufgibt.
Die Gemüse– und Früchtestände mitten auf den Einkaufsstrassen
prägen das Strassenbild. Das Leben pulsiert gewaltig in dieser Stadt. Es gibt
schöne Schmuckgeschäfte. Auch heute essen wir bei einem Chinesen zu
Mittag.
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Charlotte Street |
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Da wir früher auf dem Schiff zurück sind als beim letzten Stadtausflug,
können wir noch was erledigen. Martin schraubt den grossen Tankdeckel auf und wir
prüfen, ob wir Algen im Dieseltank haben. Zum Glück ist der Befund negativ.
Wir gehen gemeinsam schwimmen im Pool.
Der Donnerstagmorgen ist Vorbereitungen für die Heimreise gewidmet. Am
Nachmittag sticke ich auf sämtliche Polsterkissenbezüge Bezeichnungen und
schreibe auch die darin befindlichen Schaumstoffe an, so dass ich nach der grossen
Wäsche noch weiss, welches Kissen in welchen Anzug gehört. Martin putzt die
Anoden. Nachdem wir die Anzüge in die Waschmaschine gestopft haben, machen wir
uns auf den Weg, um mal einen Blick in die riesige Halle von Crews Inn zu werfen. Als wir
durch die Gittermaschen linsen, spricht uns ein Herr an, organisiert uns Gisèle, eine
lustige Sekretärin, die uns die Halle, die Schreinerei und die Werkstatt zeigt. In der
Halle renovieren sie ein wunderschönes Holzschiff, das sie die Arche Noah nennen.
Ein tolles Schiff. Ansonsten wirkt die Halle, bestückt mit zwei, drei weiteren
Schiffen, eher leer. Abends gehe ich nochmals ausgiebig schwimmen.
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Wir checken am Morgen im Crews Inn aus, fahren zur Tankstelle, bunkern Diesel und
machen uns bereit fürs Auswassern. Kaum erblicken sie uns bei Peake, winken sie uns
auch schon in die Auswasserbox rein. Wir sind sehr aufgeregt, wie jedes Mal, wenn Suleika
ihr Element verlassen muss. Wir beobachten alles haargenau, der Taucher gibt
Anweisungen, wo die Tragriemen angelegt werden müssen, und schon schwebt
Suleika in der Luft.
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Unser Taucher vor dem Abtauchen |
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Suleika verlässt ihr Element |
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Immer ein sehr spezieller Moment. Sie wird am Ufer gründlich gereinigt, auf den
Transportwagen runtergelassen und in die Marina reingefahren.
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Bewuchs wird abgekratzt |
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Hochdruckreinigung |
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Vom Kran auf den Wagen |
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Da sie so klein ist, findet sie Platz zwischen zwei grossen Schiffen. Der Platz sagt uns sehr
zu, da er sich nicht im hintersten Ecken der Marina befindet. Kaum steht Suleika solide auf
den Böcken, geht der grosse Regen los. Wir hatten ein unheimliches
Wetterglück.
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Unterwegs zum Standplatz |
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Blöcke und Böcke |
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Zwischen den Grossen |
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Jetzt fängt das grosse Reinemachen an. Wir sortieren die Wäsche aus, was
bleibt, was muss mit, was geht in die Wäsche etc. Da Wasser brauchen auf dem
Trockenen nicht erlaubt ist, beginnt nun die Zeit, während welcher wir im Hotel
wohnen und häufig auswärts essen. Am Anfang macht es Spass, doch geht es
auch ins Geld...
Samstag ist ein strahlender Tag. Wir holen Jetons auf dem Büro und waschen
sämtliche Polsterbezüge der Stube und der Betten. Wir trocknen alles in der
Sonne. Martin hat mir dafür eine Leine auf Suleika gespannt. Als die Anzüge
trocken sind, werden alle Polster wieder bezogen und in die Koje gepackt. Wir picknicken
im Cockpit. Am Nachmittag starten wir die grosse Schapp–Putzerei. Um 18h00
werden wir am Dinghysteg von Hansruedi abgeholt. Wir sind auf der Verena zum Znacht
eingeladen. Vreni begrüsst uns auf dem Schiff und wir dürfen erst auf eine
Hausführung. Verena ist eine wunderschöne, supergemütlich
eingerichtete Ketch. Wir geniessen ein herrliches Drei–Gang–Menü
und verbringen einen anregenden Abend mit Vreni und Hansruedi. Vreni zeigt uns eine
Perlenkette, die sie selber aufgezogen hat mit Perlen von der Isla Margarita, Venezuela. Da
müssen wir unbedingt hin! Nach einem letzten Glas alten Rums bringt uns Hansruedi
ins Hotel zurück. Satt und glücklich tauchen wir ins Land der Träume
ab.
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Am Sonntag wechseln wir das Getriebeöl. Die Schraube löst sich ohne allzu
grosse Probleme. D.h. Martin hält den Schraubenzieher kräftig dagegen und ich
ziehe mit dem Schraubenschlüssel daran. In Kürze quillt das Öl in den
Trichter auf der vorbereiteten Petflasche. Mit grosser Spannung schauen wir der
Impellerkontrolle entgegen. Es geschehen noch Zeichen und Wunder: das Teil ist intakt. Wir
würden gerne eine Pizza zum Zmittag essen und fussen in die Coral Cove Marina, da
am Sonntag der YSATT–Shuttle nicht fährt. Leider stellen wir dort fest, dass
die Pizzeria am Sonntag geschlossen ist. Also kehrt machen und zurück. Bei Power
Boats essen wir einen Hamburger und geniessen die Aussicht auf die Bucht. Nachmittags
geht die Schappräumerei und –putzerei weiter. Am Abend essen wir auf der
Hotelterrasse vor unserem Zimmer ein Picknick und trinken die letzte angebrochene Flasche
Rotwein aus.
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Blüte am Wegrand |
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Picknick auf der Hotelterrasse |
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Wir schauen am Montagmorgen im Büro vorbei. Die Frau an der Rezeption
drückt uns eine Inventarliste in die Hand, auf der wir die elektronischen Geräte
aufführen müssen. Danach füllen wir die restlichen Formulare aus,
lassen alles von Peake unterschreiben und wollen zur Immigration und zum Zoll fahren. Das
YSATT–Büro informiert uns über Funk, dass der Shuttle den ganzen
Tag ausfällt.... Wir gehen zu Franks Schiff und fragen Cuio, ob er uns mit dem
Dinghy rüberbringen könne. Er macht das anstandslos und umgehend. Alle
Unterlagen werden abgestempelt. Je ein Exemplar bleibt bei der offiziellen Stelle, eines geht
zurück an Peake und eines ist für uns. Wir rufen Cuio über Funk, als wir
fertig sind, und picknicken vor unserem Hotelzimmer. Am Nachmittag putzen wir auf
Suleika sämtliche Rahmen der Luken, die unter einem Pilzbefall leiden, der aber mit
Putzmittel und kräftigem Schrubben verschwindet. Martin kümmert sich in
erster Linie um die Luken, ich beginne, die Decke zu reinigen. Zu Fuss gehen wir zur
Tardieu Marina, um mit der Segelflickerin Lenora die Arbeiten an der Genua und am Fock
zu besprechen. Sie wird bei beiden Segeln den UV–Schutz erneuern. Wir essen im
Hotelrestaurant The Bight das Abendessen und lernen Walter von der Hibiskus und Martin
von der Styrr kennen. Beides Schweizer, die schon seit langer Zeit auf dem Schiff leben.
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Am Dienstag kümmert sich Martin um die restlichen Leinen auf Suleika, ich beende
das Putzen der Decke und ziehe den Boden im Schiff auf, räume alles weg, was jetzt
noch rumliegt. Wir picknicken auf der Hotelterrasse. Nachmittags fahren wir per Maxi Taxi
zur Westmall für letzte Einkäufe und treffen auf dem Weg zum Bus Vreni und
Hansruedi, die das gleiche Ziel haben. In der Mall trennen wir uns und fahren zufällig
wieder mit dem gleichen Maxi Taxi nach Hause. Wir buchen per Computer unsere
Sitzplätze auf dem Flug, die telefonische Vorreservation war nicht möglich.
Eine letzte Wäsche wird gemacht und jetzt liegen wir wirklich in den letzten
Zügen. Per Shuttle fahren wir ein letztes Mal in die Pizzeria.
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Eingesommert |
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Abgesackte Leinen |
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Martin schreckt um 5h00 aus dem Schlaf, studiert die Karte und stellt fest, dass wir unseren
Chauffeur zu spät bestellt haben. Er ist ein Angestellter von Peake. Niemand kennt
seinen Telefonnummer. So können wir ihm leider nicht absagen... Wir buchen eine
andere Person, verräumen die saubere Wäsche auf Suleika, nehmen das
Frühstück im Hotel, treffen Martin von der Styrr, und danach läuft der
Countdown, denn zur Segelmacherin müssen wir auch noch. Martin hat uns eben
erzählt, dass die Firma Marine Warehouse, gerade neben der Segelmacherin, alles
importiert, was das Herz begehrt, und zwar duty free. Nach der Segelmacherin bestellen wir
bei Marine Warehouse noch drei Gallonen Antifoulingfarbe. Drückt uns die Daumen
das alles klappt. Bald weilen wir in der Heimat, das Taxi ist schon da.
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